Sinnbild: Stoltidis jubelt nach seinem Führungstor, während Fritz (li.) und Diego die Köpfe hängen lassen. dpa
Nach dem 1:2 gegen Lazio Rom fehlte auf Seiten von Olympiakos mit dem gelbgesperrten Kapitän Djordjevic einer ihrer wichtigsten Spieler.
Im Vergleich zum 3:4 gegen Hannover 96 in der Meisterschaft musste Bremens Coach Thomas Schaaf auf den grippekranken Mertesacker verzichten. Baumann rückte aus dem Mittelfeld, in dem Borowski Berücksichtigung fand, in die Innenverteidigung. Rechts hinten kam Fritz nach überstandener Muskelverletzung wieder zum Einsatz - Pasanen rutschte nach links, Tosic blieb nur die Bank.
Im mit 33.500 Zuschauern ausverkauften Stadion "Georgios Karaiskakis" war Piräus zunächst im Vorwärtsgang, auch weil Bremen sich im Aufbauspiel einige überflüssige Abspielfehler erlaubte. Die erste Chance aber hatten die Gäste, als Diego aus 16 Metern an Nikopolidis scheiterte (8.). Ein erneuter Leichtsinnsfehler im Mittelfeld (Vranjes) sollte dann allerdings den frühen Rückstand für die Schaaf-Elf einleiten. LuaLua passte am Strafraum quer zu Stoltidis, der viel zu leicht mit einer Finte an Fritz vorbeiging und aus 22 Metern mit links ins rechte untere Eck hämmerte (12.).
Die Hanseaten, kalt erwischt, kamen nicht ins Spiel. Olympiakos, resolut und viel präsenter in den Zweikämpfen, witterte seine Chance, vielleicht frühzeitig davonzuziehen: LuaLuas Volleyschuss aus 16 Metern zischte knapp vorbei (16.).
Erst nach und nach rafften sich die Gäste auf. Borowski und Sanogo scheiterten bei einer Doppelchance an Nikopolidis (24.). Der deutsche Vertreter hatte gegen die nun tief stehenden, sehr laufstarken Griechen, die auf Konter lauerten, in der Folge deutlich mehr Ballbesitz. Die Kombinationsversuche allerdings wurden auch dadurch beeinträchtigt, dass Diego von den Gastgebern fast völlig aus dem Spiel genommen wurde. So blieb Jensens Schuss von der Strafraumgrenze nach einem der seltenen gelungenen Dribblings des Regisseurs die letzte Gelegenheit für die Grün-Weißen vor der Pause (37.). Größer war die des griechischen Rekordmeisters, als der von Fritz kaum zu bremsende LuaLua einen Konter fuhr und Kovacevic einsetzte. Wiese hielt Werder mit einer Glanztat im Rennen (41.).
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Fast hätte Naldo Werder früh nach Wiederanpfiff ins Spiel zurückgebracht, doch Mendrinos klärte den wuchtigen Kopfball des Brasilianers auf der Linie (47.). Danach biss sich die Schaaf-Elf immer wieder an der gut organisierten Deckung der Gastgeber fest und hatte erst durch Sanogos Kopfball wieder eine gute Chance (62.). Es war die letzte Szene des Angreifers - Almeida ersetzte ihn (67.).
Piräus konnte erstmals seit acht Jahren wieder in die K.O.-Runde der "Königsklasse" einziehen - ungebrochen die Einsatzfreude der Lemonis-Schützlinge, deutlich zu spüren der Wille, dieses Ziel unbedingt erreichen zu wollen. In dieser Beziehung hatte Olympiakos Vorteile, zu sehen auch beim zweiten und dritten Treffer: Stoltidis kam auf der linken Außenbahn frei zur Flanke. In der Mitte ging Kovacevic gegen Naldo entschlossen zum Ball und wuchtete das Sportgerät per Kopf ins rechte untere Eck (70.). Vier Minuten später Eckball von rechts: Kovacevic leitete per Kopf zu Stoltidis weiter. Der zeigte sich gegen die indisponierte Bremer Abwehr einfach wacher und knallte die Kugel aus sieben Metern ins Netz.
Damit war die Entscheidung gefallen. Die griechischen Fans feierten, die Bremer ergaben sich in ihr Schicksal und haben es Real Madrid (3:1 gegen Lazio) zu verdanken, dass sie nächstes Jahr wenigstens im UEFA-Cup dabei sind.
Auf Bremen wartet am Samstag das Spitzenspiel gegen Leverkusen, bei dem die Hanseaten ihr Zwischenfazit zur Winterpause noch versöhnlich gestalten können.