Kölns Youssef Mohamad (re.) und Aleksandar Mitreski im Duell mit Mustafa Kucukovi. dpa
Der 1. FC Köln begann gegenüber dem 3:1-Sieg in Jena mit Chihi für Broich, 1860-Coach Marco Kurz musste fast die halbe Startelf im Vergleich zum 0:1 gegen Hoffenheim umstellen: Baumgartlinger, Sven Bender, Gebhart, Benjamin Schwarz und Holebas kamen für Johnson, Thorandt, Berhalter (beide gesperrt), Wolff und Pagenburg.
Die Kontrahenten fackelten nicht lange und boten in der Startphase ein rassiges Spiel. Mit Vorteilen für Köln, das durch Novakovic (5., 8.), Antar (7.), Chihi (12.) und Helmes (13.) gleich reihenweise zu Torchancen kam, jedoch den bis dahin sicher agierenden Hofmann nicht überwinden konnte. Auf der Gegenseite bot sich Kucukovic nach einem Fehler Mohamads die große Chance zum 0:1. Der Ex-Fürther umspielte zwar den herauseilenden Mondragon, brachte den Ball aber aus spitzem Winkel nicht im Tor unter. Mohamad klärte (9.). Vor allem über links rollte der FC-Express anfangs gen Hofmann, Löwen-Rechtsverteidiger Baumgartlinger hatte einen schweren Stand.
Der 21. Spieltag
Mitte des ersten Abschnitts hatten sich die Münchner mit tief defensiver Ausrichtung besser auf Köln eingestellt und die Chancenfabrik des FC zwischenzeitlich stillgelegt. Zu gefährlichen Vorstößen reichte es für die Gäste aber nur selten. Die beste Chance vor der Pause vergab Chihi für den FC nach gut einer halben Stunde. Nach Rechtsflanke von Ümit zielte der Youngster freistehend aus fünf Metern (32.) vorbei. Sieben Minuten später stand Köln dann plötzlich mit einem Mann weniger auf dem Platz. 1860 marschierte durch Gebhart nach einem Ballgewinn in Überzahl aufs Kölner Tor. Kapitän McKenna wusste den 18-jährigen Allgäuer kurz vor dem Sechzehner nur durch ein Foul zu stoppen - Gelb-Rot! Bis zur Pause konnten die Gäste den zahlenmäßigen Personalvorteil nicht nutzen, hatten Glück, dass Kucukovic nach einem Rempler an Mohamad nur Gelb sah. Das Kölner Publikum forderte hier lautstark einen Platzverweis (43.).
Im zweiten Abschnitt füllte Matip die Kölner Innenverteidigung, Suazo sollte nach vorne Akzente setzen. Hinten standen die zehn Daum-Schützlinge weitgehend sicher, da München auch nicht mit vollem Risiko angriff. So plätscherte die Begegnung fast 20 Minuten dahin, ehe die Löwen konsequenter den Weg nach vorne suchten. Gebhart mit dem Fuß (64.) und Holebas freistehend per Kopf (67.) agierten im Strafraum jedoch abschlussschwach. Auf der anderen Seite hatte Nationalstürmer Helmes binnen Sekunden zweimal ebenfalls kein Schussglück (70., 71.).
Arme hoch: McKenna foult Gebhart, Schiedsrichter Kircher zieht Gelb und Rot. imago
Das Spiel machten nun aber die Gäste. Mondragon parierte gegen Holebas wie auch gegen Danny Schwarz (72.). Matip rettete für seinen Keeper, als Holebas nach Ümits Stellungsfehler aus sieben Metern abzog (74.). Köln wackelte bedenklich, es fehlte auch die Entlastung, obwohl Daum mit Scherz noch einen Offensivmann brachte. Die Heimelf ließ im Spiel nach vorn den unbändigen Willen vermissen, der in Unterzahl nötig ist, um Druck nach vorne auszuüben. Und so warteten die Kölner Fans vergeblich auf eine hochkarätige Torchance ihrer Mannschaft im zweiten Abschnitt.
Die ersatzgeschwächten Löwen feierten den Punktgewinn, bei konsequenterem Spiel nach vorn in Überzahl wäre ihr fünfter Auswärtssieg möglich gewesen.
Der 1. FC Köln trifft nun am kommenden Freitag in Fürth auf die SpVgg. 1860 München steht kurz vor dem Highlight am Mittwoch (20.30 Uhr). Im DFB-Pokal-Viertelfinale spielt die Kurz-Elf "bei" den Bayern, danach am Sonntag gegen Aachen.