Bundestrainerin Martina Voss-Tecklenburg musste ihr Team auch wegen diverser Ausfälle gegenüber der 0:1-Niederlage in Frankreich auf gleich acht Positionen verändern. Nur Feldkamp, Nüsken und Dallmann fanden sich erneut in der Startelf wieder.
Chile agierte nicht wie erwartet defensiv rein auf Konter ausgerichtet, sondern versuchte, schon früh den deutschen Spielaufbau zu stören. Das DFB-Team fand selbst kaum ein Mittel, um durchzubrechen. Entsprechend geriet die erste Halbzeit trotz engagiertem Spiel von beiden Seiten sehr arm an Torchancen.
Wenn es mal halbwegs gefährlich wurde, dann sogar oft im deutschen Strafraum: So hatte Zamora in der 13. Minute eine Chance aus spitzem Winkel, der Ball ging aber am langen Pfosten vorbei. Auf der anderen Seite tauchte das Team von Bundestrainerin Martina Voss-Tecklenburg erst in der 32. Minute gefährlich vor dem gegnerischen Tor auf, als Waßmuth scharf nach innen auf Dallmann passte. Endres schien schon geschlagen, doch Nayadet Lopez ging noch dazwischen.
Kurz vor dem Seitenwechsel hätte Chile sogar in Führung gehen können, doch die völlig frei stehende Urrutia schien von der plötzlichen Chance selber so überrascht, dass sie den Ball nicht unter Kontrolle bekam.
Zum Ende hin wird's lebhafter
Nach der Pause schien die deutsche Elf sich endlich gefangen zu haben. Zwei Torchancen von Kleinherne (49., 50.) waren die Folge. Doch der neue Elan verpuffte bei sommerlichen Temperaturen schnell wieder. Das Spiel plätscherte somit dem Schlusspfiff entgegen, erst gegen Ende hin wurde es noch mal ein bisschen aufregender.
Denn zunächst versuchte es die Chilenin Balmaceda mit einem weiten Heber, der sich knapp über der Querlatte auf das Außennetz senkte (87.). In der Nachspielzeit setzte sich Zamora im Strafraum gegen Brand durch und zielte von rechts auf den langen Pfosten, verfehlte diesen aber knapp. Der Schlusspunkt gehörte aber der deutschen Elf durch die eingewechselte Anyomi, die kaum zu stoppen war, aber am Ende Endler im Tor der Chileninnen nicht überwinden konnte.
Das ist nicht unser Anspruch
Martina Voss-Tecklenburg
So blieb es beim leistungsgerechten, aber aus deutscher Sicht enttäuschenden torlosen Remis. "Wir waren nicht gut in den Zweikämpfen, nicht gut im Positionsspiel, in den Grundlagen also", resümierte Voss-Tecklenburg anschließend im ZDF: "Das war keine gute Leistung, das ist nicht unser Anspruch."
Für das DFB-Team geht es in die Sommerpause. Am 18. September steht dann das erste Heimspiel in der Qualifikation für die WM 2023 gegen Bulgarien an.