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Vom "Co" zum Weltmeister
Joachim Löw prägte als Bundestrainer von Juli 2006 bis Juli 2021 eine Ära - erlebte aber nicht nur Höhen. Ein Streifzug durch 15 Jahre. Getty Images/imago images
Bei der Heim-WM 2006 spielte sich die Nationalelf in die Herzen der deutschen Zuschauer, scheiterte aber dennoch im Halbfinale an Italien. Löw, damals noch Co-Trainer von Jürgen Klinsmann, musste hier Abwehrrecke Per Mertesacker nach dem 0:2 nach Verlängerung gegen die Squadra Azzurra trösten. picture alliance
Nachdem Klinsmann nach der WM 2006 aufgehört hatte, wurde Taktiker Löw am 12. Juli 2006 zum neuen Cheftrainer ernannt. Hier steht der Schwarzwälder dann am 16. August beim 3:0 gegen Schweden erstmals als Bundestrainer an der Seitenlinie. Getty Images
Nach einer souveränen Qualifikation für die EM 2008 in Österreich und der Schweiz erlebte Löw bei der Partie in Wien gegen die Co-Gastgeber beim 1:0-Erfolg der DFB-Elf eine unliebsame Überraschung: Er wurde von Referee Manuel Gonzalez auf die Tribüne geschickt, selbst Österreichs Trainer Josef Hickersberger staunte damals nicht schlecht. picture alliance
Doch auch die Verbannung in eine Loge weit weg von seinen Spielern hinderte Löw beim 3:2 im Viertelfinale gegen Portugal nicht am ausgiebigen Jubeln. picture alliance
Nachdem im Halbfinale der EM auch die Türkei mit 3:2 besiegt worden war, scheiterte Löw mit der DFB-Elf im Finale jedoch mit 0:1 an Spanien. Grund genug, nach dem Spiel einmal in sich zu gehen. picture alliance
Ein kleine "Krise" der Löw-Zeit folgte zwischen 2008 und 2009, als Freundschaftsspiele gegen England und Norwegen nacheinander verloren gingen, und das deutsche Team auch auf einer Asienreise - hier beim Training in Shanghai - nicht über ein 1:1 gegen China hinauskam. Getty Images
In Pflichtspielen hielt sich die Löw-Elf in der Qualifikation für die WM 2010 in Südafrika freilich fast schadlos und gab lediglich zwei Punkte ab. Der 1:0-Erfolg im Moskauer Luzhniki-Stadion gegen das vom Niederländer Guus Hiddink trainierte Russland buchte das Ticket für die WM endgültig. Getty Images
Was in Südafrika nach zwei Siegen und einer Niederlage in der Gruppenphase folgte, waren zwei wahre Sternstunden der Löw-Ära. Denn nach dem 4:1 gegen England stürmte die DFB-Elf mit einer Glanzleistung auch gegen Argentinien (4:0) auf spektakuläre Weise ins Halbfinale. Getty Images
Doch im Halbfinale folgte das jähe Ende der deutschen Titelhoffnungen - weil erneut Spanien Löw und seine Elf beim 0:1 zur Verzweiflung brachte. Mit einem 3:2-Sieg gegen Uruguay holte die DFB-Elf zumindest Platz drei. Getty Images
Einen Rekord schaffte Löw mit der DFB-Elf in der Qualifikation für die EM 2012 in Polen und der Ukraine: Georges Leekens (li.), damaliger Coach des aufstrebenden Belgiens, beglückwünscht Löw hier am 11. Oktober 2011 nach dem 3:1 in Düsseldorf gegen den deutschen Nachbarstaat zur perfekten Quali-Runde mit zehn Siegen in zehn Spielen. picture alliance
In eine Gruppe mit Portugal, der Niederlande und Dänemark setzte das DFB-Team seinen Siegeszug zunächst auch bei der Endrunde im Frühsommer 2012 fort. Seine wohl bitterste Stunde als Nationaltrainer erlebte Löw im Halbfinale 2012 in Warschau gegen Italien. Statt erneut auf die zuvor so effektive offensive Ausrichtung zu setzen, probierte Löw gegen die taktisch ausgefuchsten Italiener etwas neues aus - und wurde von Mario Balotelli & Co. eiskalt mit 1:2 bestraft. picture alliance
Einmal mehr beendete das deutsche Team die Qualifikation für die WM 2014 ohne Niederlage und sorgte mit dem 5:3 in Schweden für einen spektakulären Abschluss. picture alliance
Joachim Löw und Jürgen Klinsmann waren von 2004 bis 2006 für die deutsche Nationalelf im Gespann verantwortlich, im entscheidenden Gruppenspiel kreuzten sich wieder ihre Wege. Die DFB-Elf siegte im strömenden Regen von Recife mit 1:0 gegen die USA - ein Ergebnis, das beide Teams ins Achtelfinale hievte. Getty Images
Mit Mühe kamen die Deutschen im Achtelfinale gegen Algerien weiter, im Viertelfinale räumte man Frankreich aus dem Weg. Das Halbfinale gegen Brasilien 2014 war kein normales Fußballspiel. Es war eine Demonstration einer technisch und taktisch haushoch überlegenen Mannschaft. 7:1 hieß es nach 90 für die Selecao fürchterlichen Minuten. Getty Images
Abpfiff im Maracana! Deutschland ist nach dem 1:0 n.V. gegen Argentinien zum vierten Mal Weltmeister. Joachim Löw hat in seinem zweiten Endspiel bei einem großen Turnier den ersten Titel eingefahren. Getty Images
Nach der WM muss sich Löw von den zurückgetretenen Philipp Lahm, Per Mertesacker und Miroslav Klose verabschieden, die die Nationalelf über Jahre geprägt haben. imago images
Die DFB-Elf qualifiziert sich als Gruppenerster für die EM 2016 in Frankreich. Mit der Bilanz kann Löw dennoch nicht ganz zufrieden sein: Zwei von zehn Spielen verliert Deutschland (0:2 gegen Polen, 0:1 gegen Irland), das erste Duell mit Irland endet 1:1. Getty Images
Ein 2:0 über die Ukraine, ein 0:0 gegen Polen und ein 1:0 über Nordirland reichten zum Deutschland zum Gruppensieg. Die Hürde Slowakei wurde im Achtelfinale locker übersprungen (3:0), dann aber wartete in der Runde der letzten Acht Angstgegner Italien. Gegen die Squadra Azzura ging es bis ins Elfmeterschießen, für das Löw seine Mannschaft passend einstellte. Ein 6:5 sicherte den Halbfinal-Einzug. Getty Images
Dort allerdings war Endstation. Gastgeber Frankreich gewann gegen eine von Verletzungssorgen geplagte Löw-Elf mit 2:0 - und zerstörte den großen deutschen Traum. Löw gab sich hinterher erst einmal Bedenkzeit, um über die Fortsetzung seiner Karriere als Bundestrainer nachzudenken... Getty Images
...am 12. Juli dann allerdings Aufatmen im Verband. Löw erklärte: "Für mich steht fest: Trotz unserer Enttäuschung hat die Mannschaft nicht enttäuscht. Sie war die jüngste Mannschaft im Turnier, ich sehe nach wie vor großes Potenzial. Ich bin sicher, sie wird uns noch viel Freude bereiten, so dass auch meine Freude weiterhin ungebrochen groß ist, mit diesen Spielern zu arbeiten und sie mit Blick auf die WM 2018 in Russland weiter zu entwickeln." Getty Images
Mit einer ganz jungen Truppe gewinnt Joachim Löw den Testlauf für die WM in Russland, den Confed Cup. Gladbachs Stindl sorgt für den 1:0-Sieg im Finale gegen Chile. imago images
Zum Auftakt der WM 2018 kam Deutschland gegen Mexiko überhaupt nicht in die Gänge - 0:1. Es folgte ein Last-Minute-Sieg gegen Schweden. Und dann das historische Aus. Joachim Löw ist nach dem 0:2 gegen Südkorea konsterniert. Erstmals hat sich eine deutsche Nationalmannschaft bei einer WM schon nach der Vorrunde verabschiedet. imago images
Der heftig in der Kritik stehende Bundestrainer äußerte sich nach der Rückkehr aus Russland nur kurz - und zunächst auch nicht zu seiner eigenen Zukunft. Der Vertrag mit Joachim Löw wurde noch vor der WM bis 2022 verlängert, das historische Aus hatte wohl keiner auf der Rechnung. Löw hat mit ein paar Tagen Abstand erklärt, dass er weitermachen wird. imago images
Joachim Löw sortierte Mats Hummels, Thomas Müller und Jerome Boateng aus. imago images
Zum Abschluss des Länderspieljahres 2020 leistete sich die DFB-Auswahl in Spanien einen mannschaftlichen Blackout und verlor mit 0:6. Für Löw war es die höchste Niederlage in seiner seit 2006 währenden Amtszeit. imago images
Im März 2021 hatte Löw seinen Rücktritt für nach der EM im selben Jahr angekündigt. Ein krönender Abschluss blieb ihm versagt: Deutschland scheiterte bereits im Achtelfinale am späteren Finalisten England. Joachim Löw
Mit 194 Länderspielen ist Joachim Löw Rekord-Bundestrainer. Auch seine 123 Siege (bei 39 Remis und 32 Niederlagen) sind unerreicht. Am 11. November 2021 wurde er bei einem Länderspiel in Wolfsburg offiziell verabschiedet. picture alliance
Wen der Bundestrainer erstmals seit dem WM-Debakel einsetzte
Löw-Elf tritt in Basel an