Hopkins gegen drei - "sag niemals, es ist unmöglich"
DeAndre Hopkins hat seinen Platz in den Geschichtsbüchern der NFL sicher. Der Wide Receiver der Arizona Cardinals schnappte sich eine Sekunde vor Schluss des Duells mit den Buffalo Bills eine Hail Mary von seinem Quarterback Kyler Murray und sicherte seinem Team nach 9:23-Rückstand noch einen 32:30-Sieg. Bei der vermutlichen Szene des Jahres fischte sich Ballfänger Hopkins den Verzweiflungswurf seines Spielmachers eng bewacht von gleich drei Gegenspielern. Was folgte, war grenzenloser Jubel bei den Hausherren (6:3) und konsternierte Blicke bei den Bills (7:3), denen erst wenige Spielsekunden zuvor durch Stefon Diggs nach Pass von Josh Allen das 30:26 gelungen war.
Murray und vor allem Hopkins ernteten im Anschluss in den sozialen Netzwerken von Kollegen, Konkurrenten und Stars aus anderen Sportarten natürlich Lob und Anerkennung für die spektakuläre Szene. "Sag niemals, es ist unmöglich", schrieb Hopkins selbst zu einem Video der Szene. "@DeAndreHopkins ist ein Monster Mann", kommentierte Quarterback und Super-Bowl-Gewinner Patrick Mahomes von den Kansas City Chiefs.
Wilson strauchelt erneut - Cardinals übernehmen die Führung
Wichtig war der Sieg für die Cardinals obendrein, die dadurch das enge Rennen in der NFC West vor den punktgleichen Los Angeles Rams und den Seattle Seahawks (beide 6:3) weiter anführen. Die Rams entschieden das direkte Duell mit den Seahawks mit 23:16 für sich. Deren MVP-Kandidat Russell Wilson musste zum ersten Mal in seiner seit 2012 andauernden Karriere in zwei aufeinanderfolgenden Partien mindestens drei Ballverluste schlucken - diesmal leistete er sich zwei Interceptions und einen Fumble.
Buffalo sieht durch die bittere Pleite die Miami Dolphins immer näherrücken, die nach fünf Siegen in Serie schon bei 6:3 stehen und damit nur einen Sieg weniger haben als die Bills. Der langjährige Dominator der AFC East, die New England Patriots (4:5), gewann beim 23:17 über die Baltimore Ravens sein zweites Spiel in Folge und mag noch nicht klein beigeben.
Tagovailoa führt Dolphins in neue Sphären
Was geht nur mit den Dolphins? Exakt ein Jahr, nachdem sich ihr QB-Rookie Tuanigamanuolepola "Tua" Tagovailoa noch im Dress seiner College-Mannschaft in Alabama schlimm verletzt hatte (Bruch der Hüfte), führte er seine Farben gegen die leidgeplagten Los Angeles Chargers (2:7) um Spielmacher Justin Herbert bei seinem dritten NFL-Start am Stück zum dritten Sieg. Dieses Mal gelangen dem Hawaiianer und Linkshänder 169 Yards sowie zwei Touchdown-Pässe (keine Interception), was zu einem 29:21-Erfolg reichte. Die Play-offs sind für die Fins, die nun erstmals seit 2016 fünf Partien am Stück gewonnen haben (damals auch die letzte Endrundenteilnahme), definitiv in Reichweite.
Steelers gewinnen auch Spiel Nummer neun
Einziges ungeschlagenes Team sind weiterhin die Pittsburgh Steelers, die nach dem 36:10 über die Cincinnati Bengals bei 9:0 liegen. Während die Offense um "Big Ben" Roethlisberger gewohnt druckvoll agierte (vier Touchdown-Pässe, 333 Passing Yards), legte auch die starke Defense um Outside Linebacker T.J. Watt (Bruder von Texans-Star J.J. Watt) eine starke Performance hin und strich bereits im 66. Spiel (!) nacheinander mindestens einen "Sack" ein.
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