Bundesliga

Schippers: Bisher 37 Millionen Euro Minus im Jahr 2020

Gladbachs Geschäftsführer gegen "Gleichmacherei" bei Verteilung der TV-Gelder

Schippers: Bisher 37 Millionen Euro Minus im Jahr 2020

Gladbachs Geschäftsführer Stephan Schippers ist gegen eine "Gleichmacherei" bei der Verteilung der Fernsehgelder.

Gladbachs Geschäftsführer Stephan Schippers ist gegen eine "Gleichmacherei" bei der Verteilung der Fernsehgelder. imago images

"Wir liegen aktuell für das Geschäftsjahr 2020 bei einem Verlust von rund 37 Millionen Euro", teilte Schippers auf der Internetseite der Borussia mit. "Alle bei Borussia arbeiten hart daran, dieses Ergebnis so erträglich wie möglich zu gestalten, aber es dürfte jedem klar sein, dass dies für uns keine einfache Situation ist."

Die Corona-bedingten Einnahmenverluste in der vergangenen Saison hatten rund 13 Millionen Euro betragen. Die Mindereinnahmen pro Geisterspiel sind auch in der neuen Saison wieder mit etwa 1,4 Millionen Euro zu veranschlagen; außerdem gehen den Borussen durch die (erneuten) Schließungen von Hotel, Vereinsmuseum, Sportsbar sowie dem Ausfall von hunderten Veranstaltungen im Borussia-Park ebenfalls wesentliche Einnahmen verloren.

Existenzbedrohend sei die Situation nicht, hieß es seitens der Gladbacher Verantwortlichen in den vergangenen Wochen mehrfach, aber substanzbedrohend. Der Teilnahme an der Champions League in dieser Saison kommt dabei eine wichtige Bedeutung zu. Die Gelder aus der Königsklasse helfen, die Einnahmeverluste abzufedern.

Gegen "Gleichmacherei"

In der laufenden Diskussion über die künftige Verteilung der Fernsehgelder hat sich Schippers zudem klar positioniert. Der Geschäftsführer spricht sich für ein Festhalten an der bestehenden Verfahrensweise aus. "Wenn wir gute Arbeit nicht mehr belohnen, weil wir die TV-Gelder unabhängig von der Tabelle verteilen, dann ist das aus unserer Sicht nicht der zukunftsweisende Weg", sagt Schippers. Er halte nichts von "Gleichmacherei", so der Geschäftsführer weiter. "Wenn wir mehr Wettbewerb an der Tabellenspitze wollen, dann dürfen Klubs, die nach den Bayern und Dortmund kommen, nicht durch Gleichmacherei geschwächt werden. Ich sehe eine große Gefahr darin, die Verteilung der TV-Gelder nicht mehr am sportlichen Abschneiden in der Bundesliga auszurichten. Gleichmacherei konterkariert das Leistungsprinzip und den Wettbewerb."

Gutes Abschneiden muss belohnt werden

Schippers verweist auf die Entwicklung der Borussia in den vergangenen Jahren. Aus einem Verein, der lange Zeit in der Abstiegsregion zu finden war, zwischendurch sogar den Gang in die 2. Bundesliga antreten musste und im Jahr 2011 erst über die Relegation die Bundesliga halten konnte, ist ein Klub geworden, der mittlerweile zu den Spitzenkräften in Deutschland gezählt wird. "Der Weg von Borussia Mönchengladbach, aber auch anderer Vereine wie z.B. Eintracht Frankfurt, zeigt doch, dass es möglich ist, aus eigener Kraft in das obere Drittel der Bundesliga vorzustoßen", sagt Schippers. "Durch gutes Wirtschaften, clevere Transferpolitik und sehr gute sportliche Leistungen. Dies alles hat dazu geführt, dass wir vom Kuchen der TV-Gelder ein größeres Stück abbekommen als zu den Zeiten, als wir in der unteren Tabellenhälfte rangiert haben. Dieses System finden wir gerecht und richtig."

Jan Lustig