Champions League

Lucas Hernandez über seinen Wechsel von Atletico zum FC Bayern

"Ein Tief" - Flick erklärt die Bankrolle von Davies

Hernandez: "Atletico hat mir alles gegeben"

Hat derzeit auf der linken Abwehrseite die Nase vorn: Lucas Hernandez.

Hat derzeit auf der linken Abwehrseite die Nase vorn: Lucas Hernandez. imago images

Sein Wechsel nach München wurde kreuz und quer diskutiert. Anfangs ging es darum, ob die nach Madrid überwiesenen 80 Millionen Euro gerechtfertigt seien für einen Verteidiger; im Laufe der Saison, nachdem Lucas Hernandez dann mit mehreren Verletzungen und Operationen zu kämpfen hatte, stellte sich die Frage, ob der Weltmeister von 2018 wirklich eine Verstärkung für den FC Bayern sei oder ob es sich um ein teures Missverständnis handelt. Weil der 24-Jährige in der Innenverteidigung, für die er ursprünglich vorgesehen war, keinen Platz im Team fand; und auch links in der Vierer-Abwehrkette an Alphonso Davies nicht vorbeikam.

Die erste Saison "war schwierig", sagt Hernandez nun selbst. Und das nicht nur wegen des lädierten Innenbandes, das ihn lange vom Trainings- und Wettkampfbetrieb ferngehalten hatte. Sondern auch deshalb, weil er alleine, ohne Familie und Freunde, an einen "neuen Ort mit neuer Sprache und neuer Kultur" kam. Aber diese Zeit, diese Phase, habe der Franzose genutzt, um "zu reflektieren und nachzudenken".

Hernandez bereut seinen Wechsel von Madrid nach München nicht

Den Wechsel, so erklärt der Ex-Madrilene, bereue er nicht: "Es sind Entscheidungen, die man im Leben trifft. Ich bin nicht traurig oder enttäuscht. Der Verein setzt große Stücke auf mich - dieses Vertrauen möchte ich bestätigen."

Ob links oder halblinks in der Defensivreihe. "Das ist mir egal", so Hernandez: "Ich fühle mich auf beiden Positionen gut." Wenngleich Trainer Hansi Flick das Gefühl hat, dass sich "Lucas eher als Innenverteidiger sieht", wie der Coach sagt: "Aber er macht seine Rolle als Linksverteidiger sehr gut. Er zeigt von Anfang an in dieser Saison, wo er seine Stärken hat."

Flick über Davies' "Tief": "Das muss er verarbeiten"

Deshalb erhält Hernandez gegenüber Davies den Vorzug. "Momentan", weiß der Weltmeister, "vertraut der Trainer mir ein wenig mehr." Was daran liegt, dass der Ex-Madrilene nun angekommen ist, aber auch daran, dass sich "Alphonso vielleicht in einem Tief" befand oder befinde, wie Flick erklärt. Um da wieder rauszukommen, "kriegt er von uns alle Unterstützung". Für einen "jungen Spieler, gerade nach so einer überragenden Saison", sei es "vielleicht normal", meint der Cheftrainer: "Das muss er verarbeiten. Es ist wichtig, dass er wieder in die Spur kommt."

Er ist ein großartiger Trainer und für mich einer der besten der Welt.

Hernandez über Simeone

Daher deutet alles darauf hin, dass am Mittwochabend (21 Uhr, LIVE! bei kicker), wenn der FC Bayern gegen Atletico in die neue Champions-League-Saison startet, erneut Hernandez in der Anfangsformation stehen wird.

Der Verteidiger freut sich auf das Duell und darauf, seine alten Kollegen wiederzusehen. Schließlich sei der Wechsel erst gut ein Jahr her. "Ich habe noch gute Verbindungen zu Atletico", sagt er: "Dieser Klub hat mir alles gegeben." Insbesondere Diego Simeone, der Coach. "Er ist ein großartiger Trainer und für mich einer der besten der Welt. Ich bin für immer dankbar." Was die Partie am Mittwochabend selbstredend zu einer besonderen macht für Hernandez. Aber in diesen 90 Minuten sei auch klar: "Alles was auf dem Platz zählt, ist der FC Bayern."

Georg Holzner

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