Bundesliga

Hoeneß: "Kramaric ist noch variabler als Haaland"

TSG seit sieben Heimspielen gegen Dortmund ungeschlagen

Hoeneß: "Kramaric ist noch variabler als Haaland"

Hoffenheims Andrej Kramaric führt derzeit die Torjägerliste mit sechs Treffern an.

Hoffenheims Andrej Kramaric führt derzeit die Torjägerliste mit sechs Treffern an. imago images

Kramarics Viererpack

Der 34. Spieltag einer turbulenten Vorsaison wurde für die TSG Hoffenheim zum Feiertag im Dortmunder Signal-Iduna-Park, ein historischer obendrein: Mit vier Treffern avancierte Kramaric zum ersten Viererpacker der Hoffenheimer Bundesligageschichte, die TSG zog noch am VfL Wolfsburg in der Tabelle vorbei und sicherte sich die direkte Qualifikation für die Europa League.

Wenn Andrej Kramaric motiviert ist, dann ist die Gefahr groß, dass er wieder zuschlägt.

Sebastian Hoeneß

Es war der vorläufige Höhepunkt einer beachtlichen Serie der Kraichgauer in den direkten Duellen mit Dortmund. Als die Hoffenheimer das letzte Mal ein Pflichtspiel gegen die Borussia verloren, hieß der Trainer auf Dortmunder Seite noch Peter Stöger; Shinji Kagawa wurde vom kicker zum Spieler des Spiels bestimmt, acht Tage später wurde der Heiligabend 2017 gefeiert.

"Die Statistik ist schön, aber die hilft uns jetzt nicht", lächelt Chefcoach Hoeneß die blendende Bilanz gegen den BVB weg. Seit sieben Heimspielen hat die TSG gegen den Vorjahres-Vizemeister nicht mehr verloren (2 Siege, 5 Remis), auch in dieser Spielzeit zeigte sich das Team von Trainer Lucien Favre bereits verwundbar, zuletzt beim 0:2 in Augsburg. Allesamt weitere optimale Vorzeichen für ein neuerliches Fußballfest, zumal sich die Fabelform von Kramaric bis heute hält? "Der Andrej ist heiß - er hat im Nationalteam seine zwei Kurzeinsätze gehabt, er ist motiviert, das weiß ich. Wenn Andrej motiviert ist, dann ist die Gefahr groß, dass er wieder zuschlägt", meint Hoeneß über den Kroaten, der in der Nations League zuletzt nur als Kurzarbeiter auf dem Platz stand.

Der BVB ist Kramarics Lieblingsgegner

Dass ihm der BVB im speziellen liegt, beweisen sieben Kramaric-Tore in direkten Aufeinandertreffen, gegen keinen anderen Verein knipste der Vize-Weltmeister öfter; in den jüngsten fünf Ligaeinsätzen traf der Kroate darüberhinaus jeweils mindestens einmal ins Tor.

Wir freuen uns darauf, uns mit den mit besten Spielern Deutschlands, vielleicht sogar europaweit, messen zu können.

Sebastian Hoeneß

"Natürlich kommen sie eher über das Spielerische, das bietet eventuell Räume hinter der Kette", spricht Hoeneß Aktionspotenziale für sein Team an, das genau darauf lauern soll. Der BVB sei "eine Mannschaft, die sehr gut besetzt ist. Es ist eine große Herausforderung, die wir bestehen wollen. Wir freuen uns darauf, uns mit den mit besten Spielern Deutschlands, vielleicht sogar europaweit, messen zu können."

Einmal gelang dies den Kraichgauern in dieser Saison bereits eindrucksvoll: am zweiten Spieltag wurde der Rekordmeister aus München mit 4:1 bezwungen. "Wir versuchen, ihnen wie gegen Bayern das Leben so schwer wie möglich zu machen, sie nicht zur Entfaltung kommen zu lassen. Das wird ein Ziel sein", so Hoeneß. Eine aggressive Verteidigung, hohe Balleroberungen, aggressives Vorwärtsverteidigen - mit diesen Paramatern solle sich sein Team selber Chancen gegen den Favoriten kreieren.

Dass mit Erling Haaland auch auf der gegnerischen Seite ein Angreifer mit Gardemaß auf die Hoffenheimer Defensive zukommt, steht außer Frage. "Ich halte nichts davon, jemanden abzustellen, der ihm dann hinterherläuft. Trotzdem wird es situativ so sein, dass wir ihm auf den Füßen stehen müssen, um ihn nicht in aussichtsreiche Positionen zu bringen. Da müssen wir hellwach sein", warnt Hoffenheims Trainer. Im Vergleich zu Haaland sei für ihn Kramaric der Spielertyp, der "noch variabler" sei. "Er ist in der Lage, in die Tiefe zu gehen, aber auch zwischen den Linien stark, ist technisch gut, sehr abschlussstark, mit beiden Beinen und mit dem Kopf."

Grundlegende Vorsicht gelte aber vor der gesamten Dortmunder Offensive: "Es gibt auch andere Offensivspieler, die eine gewisse Torgefahr mitbringen. Wir werden das als Team lösen, genauso wie gegen Bayern", kündigt Hoeneß an.

Simon Hoffmann