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Böses Deja-vu für Atlanta - Schocknachrichten für 49ers und Giants

NFL, Week 2: Rodgers und Brady fahren Siege ein

Böses Deja-vu für Atlanta - Schocknachrichten für 49ers und Giants

Dramatischer Schlussakkord: Die Dallas Cowboys erobern hier einen Onside Kick - und gewinnen wenig später doch noch.

Dramatischer Schlussakkord: Die Dallas Cowboys erobern hier einen Onside Kick - und gewinnen wenig später doch noch. Getty Images

Cowboys bestrafen abermals zu nachlässige Falcons

Was für ein Drama ereignete sich in Arlington, Texas an diesem Sonntag im Zuge von Week 2 - und erinnerte natürlich aus Sicht der leidgeplagten Falcons-Fans an den noch Superbowl von 2017, den sie nach 28:3-Führung noch vergeigt hatten. Denn wie damals gegen die Patriots legte Atlanta los wie die Feuerwehr und führte bereits nach dem ersten Quarter gegen schwache Cowboys, die seit dieser Spielzeit von Mike McCarthy trainiert werden, mit 20:0, im weiteren Verlauf außerdem mit 26:7 und 39:24.

Doch diverse Defense-Patzer brachen dem Team um Star-Quarterback Matt Ryan (vier TDs), der trotz der enttäuschenden Siegesbilanz von 0:2 in zwei Spielen schon für über 700 Yards warf, abermals das Genick. Und das, obwohl Dallas zwischenzeitlich nach zwei Fake Punts die Bälle verlor und sich insgesamt vier Fumbles erlaubte (eine Zurückeroberung).

Also wie konnte Atlanta dieses Duell noch verlieren? Ganz einfach: Weil Cowboys-Spielmacher Dak Prescott zum ersten Quarterback der NFL-Geschichte mit über 400 Passing Yards und drei selbst erlaufenen Touchdowns wurde - und sein Team inklusive eines spät erfolgreichen wie millimetergenauen Onside Kicks in Field-Goal-Position brachte. Kicker Greg Zuerlein traf anschließend aus 46 Yards und vollendete somit das texanische Kunststück, doch noch zu gewinnen, obwohl man über die gesamten 60 Minuten nicht eine einzige Sekunde geführt hatte. Eben etwas, was die Falcons-Fans nur zu gut kennen - Stichwort Super Bowl LI im Jahr 2017.

Höchst bemerkenswert dabei: Mit mindestens 39 erzielten Punkten bei keinem Turnover hatten NFL-Einheiten seit 1933 eine Bilanz von schier unglaublichen 440:0! Das Team aus dem US-Bundesstaat Georgia erreichte hier somit Unrühmliches.

Brady wendet Negativpremiere ab

Sechs Super-Bowl-Ringe, als "G.O.A.T." bezeichnet, als Legende gefeiert - und nach seinem Debüt für die Buccaneers doch stark kritisiert: Tom Brady hatte sich den Start in Tampa Bay sicherlich anders vorgestellt - und wähnte sich vor seinem Heimspiel gegen die Carolina Panthers damit konfrontiert, zum ersten Mal in seiner 21-jährigen NFL-Karriere zum ersten Mal mit 0:2 starten zu können. Doch der 43-Jährige wendete dieses Szenario trotz einer Interception ab, führte sein Team mit 217 Yards und einem Touchdown-Pass zum 31:17. Auch Running Back Leonard Fournette (103 Yards, zwei TDs) überzeugte gemeinsam mit Receiver Mike Evans (104 Yards, ein TD). "Die Ausführung unserer Spielzüge war dieses Mal ein klein bisschen besser", gab Brady auf der Pressekonferenz im Anschluss zu Protokoll. Natürlich sei der Sieg für die Mannschaft und für ihn persönlich immens wichtig gewesen, "wir sind aber noch immer weit davon entfernt, wo wir spielerisch eigentlich hin wollen".

Rodgers und Jones zähmen anfangs wilde Lions

Ein weiterer zukünftiger Hall of Famer bekam es im heimischen Lambeau Field nach seiner Gala gegen die Minnesota Vikings mit dem nächsten NFC-North-Rivalen zu tun: Aaron Rodgers. Und gegen die Truppe aus Detroit tat sich der "Gunslinger" mit den Packers sichtlich schwer, nach Viertel eins stand ein überraschendes 3:14 zu Buche. Doch erst bog Rodgers selbst mit zwei Touchdown-Pässen den Spielstand in ein 17:14 um (am Ende 240 Yards Passing, keine Interception), ehe Running Back Aaron Jones gewaltig auftrumpfte. Den seit Jahren starken Läufer bekam die zahme Lions-Abwehr nie in den Griff, sodass dieser am Ende 168 Rushing, 68 Receiving und insgesamt drei Touchdowns auf den Rasen in Green Bay zauberte - darunter ein Run in die Endzone über ganze 75 Yards. Nur eine Woche, nachdem Detroit einen 17-Punkte-Vorsprung gegen Chicago noch vergeben hatte, verlor "Motor City" also erneut trotz zwischenzeitlich deutlicher Führung. Auf der anderen Seite avancierte "The Pack" zum erst achten Team der Super-Bowl-Ära, eine Saison mit zwei Partien jeweils über 40 erzielte Punkte zu starten.

Großes Verletzungspech für 49ers und Giants

Die mit zehn Spielen vollgepackte zweite NFL-Sonntagskonferenz dieser Saison bot besonders für zwei Teams auch reichlich bittere Pillen: So verloren die San Francisco 49ers, diesjähriger Super-Bowl-Finalist, nicht nur Defensive Tackle Solomon Thomas und Star-Defensive-End Nick Bosa höchstwahrscheinlich jeweils mit Kreuzbandrissen - auch Quarterback Jimmy Garoppolo musste runter. Der frühere New England Patriot, erreichte zwar noch 131 Yards sowie zwei Touchdowns, erlebte das Finale und den Endstand von 31:13 gegen die schon chronisch schwachen New York Jets aber nicht mehr aktiv mit. Es wird vermutet, dass "Jimmy G" mit seiner erlittenen Knöchelverletzung einige Wochen passen muss (Ersatzmann ist Nick Mullens). Außerdem arbeitet Tight End George Kittle an seinem Comeback, während die beiden Läufer Raheem Mostert und Tevin Coleman mit Knieprobleme auch spät aussetzten. "Da hast du natürlich gemischte Gefühle, solche Typen zu verlieren", sagte Head Coach Kyle Shanahan nach Spielschluss. "Das zu überwinden, wird etwas dauern." Andere Spieler müssten eben nun einspringen, um das Team weiter zu tragen.

Nick Bosa wird verletzt abtransportiert.

Saisonaus: Star-Profi Nick Bosa wird den San Francisco 49ers in dieser Regular Season fehlen. Getty Images

Giants verlieren ihr Aushängeschild

Auch das traditionsreiche Franchise aus New York City, die Giants, verlor einen immens wichtigen Mann - ihren Running Back Saquon Barkley. Der Second-Overall-Pick des 2018er Drafts überstreckte sich beim 13:17 in Chicago den linken Arm übel, wehrte eine schlimme Verletzung hier aber wohl noch mit seinen Muskeln ab. Dann aber verdrehte sich der 23-Jährige unglücklich das Knie, was ihm die Saison kostet. Auch hier wird stark von einem Kreuzbandriss ausgegangen.

mag

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