3. Liga

Oral: "Wir werden die Gegner nicht im TikiTaka-Stil auseinandernehmen"

Niskanen steht vor einem Wechsel zum FCI

Oral: "Wir werden die Gegner nicht im Tiki-Taka-Stil auseinandernehmen"

Zuversichtlich im Bezug auf den Saisonstart: FCI-Chefcoach Thomas Oral.

Zuversichtlich im Bezug auf den Saisonstart: FCI-Chefcoach Thomas Oral. imago images

Trotz aller Widrigkeiten in der Vorbereitung und im Vorfeld gibt sich Trainer und Motivationsmaschine Tomas Oral hinsichtlich des Saisonstarts zuversichtlich und kämpferisch wie eh und je: "Wir haben eine holprige Vorbereitung hinter uns. Ich gehe aber davon aus, dass wir in zwei, drei Wochen sämtliche Defizite aufgeholt und den kompletten Kader bei 100 Prozent haben." Gleichzeitig ist er sich auch des Status Quo bewusst, wobei durch die letzte Trainingswoche schon Fortschritte erkennbar sind: "Es war klar, dass wir vom Personal her nicht die optimale Aufstellung aufs Feld schicken können. Die Woche hat zumindest dafür gereicht, dass wir 14 bis 15 Mann, die wir für das Uerdingen-Spiel brauchen, gut in Schuss haben."

Kommt die Sprache auf den Gegner KFC Uerdingen, dann stellt Oral die Qualität des Gegners in den Vordergrund und blendet die unglückliche Last-Minute-Heimniederlage (0:1) im Saisonendspurt der 3. Liga in der vergangenen Spielzeit aus. "Uerdingen ist ein Verein, der in den letzten zwei Jahren und auch diese Saison versucht, oben anzuknüpfen. Sie sind sehr umtriebig auf dem Transfermarkt und haben eine hohe Fluktuation an Spielern gehabt, um ihre Ziele zu erreichen. Wenn man die Testspiele gesehen hat, merkt man, es ist eine Mannschaft, die in einem spielerisch guten Zustand ist", rundet der FCI-Trainer die Analyse des Gegners ab und schickt noch eine Warnung ans eigene Team hinterher: "Wir müssen vorsichtig sein, dass wir nicht zu offensiv an die Sache herangehen. Uerdingen kann hohes Tempo gehen und hat auch fußballerische Qualitäten."

Geringe Kaderbreite im Angriff

Weiter im 4-3-3-System bzw. defensiv ausgerichteten 4-5-1-System oder kommt es zur Rückkehr zum letztjährigen 4-4-2-System mit Doppelsechs? Der Schanzer Coach wehrt sich gegen die Vorwürfe, gegen Düsseldorf zu viel Beton angerührt zu haben: "Wir hatten nominell drei offensive Spieler auf dem Platz und mit Gaus auch Jemanden, der immer wieder in der Lage ist, in der gegnerischen Box aufzutauchen. Gegen Düsseldorf ist uns aufgrund der Vorbereitung nichts anderes übrig geblieben. Meine Überlegungen gegen Uerdingen gehen dahin, mit zwei Spitzen anzufangen, weil wir mit dieser Grundausrichtung im letzten Drittel mehr Torgefährlichkeit ausstrahlen können." Den viel zitierten Matchplan erklärt Oral wie folgt: "Zu schnell zu viel zu wollen, wäre ein Fehler. Wir werden die Mannschaften der 3. Liga nicht im Tiki-Taka-Stil auseinandernehmen. Das geht nicht. Deshalb müssen wir vernünftig und geduldig unser Spielsystem entwickeln, ohne das, was uns ausgezeichnet hat, komplett kaputtzumachen."

Die Fragen zum Saisonauftakt betreffen natürlich das Personal: Sind der routinierte Kapitän und Stoßstürmer Stefan Kutschke, sowie sein Partner, der pfeilschnelle Angreifer Dennis Eckert Ayensa, rechtzeitig fit geworden? Hat der variable Offensivspieler Fatih Kaya seinen Trainingsrückstand aufgeholt? Oder muss erneut der 19-jährige Youngster Justin Butler im Sturm ran? Oral äußert sich zu seinen Sturmoptionen für das Uerdingen-Spiel sehr vorsichtig: "Eckert Ayensa wird sehr knapp werden. Bei Kaya muss man die morgige Einheit abwarten, ob es für die Bank reicht. Ich bin sehr zuversichtlich, dass wir Kutschke übermorgen noch auf den Platz bekommen." Ansonsten sind für Sonntag alle Mann an Bord.

"Finde Niskanen auch sehr interessant."

Auf die Frage, ob der Transfer von Ilmari Niskanen (22) von Kuopion PS unmittelbar bevorsteht, antwortet Oral mit einem Augenzwinkern: "Ich habe es auch gelesen und finde den Spieler sehr interessant." Der finnische Nationalspieler (1 A-Länderspiel) könnte als Soforthilfe nicht nur die akute Sturmkrise beheben. Derzeit spielt Niskanen noch beim finnischen Tabellenzweiten und hat für seinen Verein in 154 Ligaspielen 18 Treffer erzielt. Er könnte dem arrivierten Sturmduo Kutschke/Eckert Ayensa im wahrsten Sinne des Wortes "Beine machen". Für Butler, der in der internen Stürmerhierarchie zurückfallen würde, hat der Coach dennoch ein Lob parat: "Er ist ein hochinteressanter junger Spieler, der alles mitbringt, was ein Stürmer braucht. Grundsätzlich haben wir in den letzten sechs Monaten eine Alternative mehr entwickelt. Justin ist ein Spieler für die Zukunft."

Der erfreulichste Aspekt kommt zum Schluss: Zum Start der 3. Liga kehren auch die Ingolstädter Fans am Sonntag ins Stadion zurück. Laut Regierungsbeschluss dürfen 20 Prozent (Stadionkapazität: 15200), sprich 3040 Zuschauer, in den Sportpark.

Bernd König