Bundesliga

Hertha BSC will Reine-Adelaide holen

Der französische U-21-Nationalspieler will Lyon verlassen

Hertha will Reine-Adelaide holen

Hertha will ihn: Lyons Jeff Reine-Adelaide.

Hertha will ihn: Lyons Jeff Reine-Adelaide. imago images

Hertha hatte Tousart im Januar für 25 Millionen Euro Ablöse von Olympique Lyon verpflichtet und den zentralen Mittelfeldspieler für die Rückrunde wieder an seinen Stammklub ausgeliehen. Jetzt steht Tousarts einstiger Mitspieler Jeff Reine-Adelaide ganz oben auf dem Wunschzettel der Berliner. Zuerst hatte "L'Équipe" über Herthas Interesse berichtet.

Nicht auf einer Wellenlänge mit Lyon-Coach Rudi Garcia

Der französische U-21-Nationalspieler hat in Lyon zwar noch einen Vertrag bis 2024, liegt allerdings mit Trainer Rudi Garcia nicht auf einer Wellenlänge. Zudem muss der Halbfinalist der abgelaufenen Champions-League-Saison dem Vernehmen nach Spieler verkaufen, weil er 2020/21 nicht im Europapokal vertreten ist und einen vergleichsweise teuren Kader unterhalten muss. Neben Memphis Depay und Houssem Aouar gilt vor allen Reine-Adelaide als Wechselkandidat.

Der Mittelfeldspieler war im Sommer 2019 für eine Ablöse von 25 Millionen Euro nach einer starken Saison bei SCO Angers zu Olympique Lyon gewechselt und wurde zum OL-Rekordtransfer. Als 17-Jähriger war Reine-Adelaide 2015 von RC Lens zum FC Arsenal gewechselt. Bei den Gunners blieb er zweieinhalb Jahre, kam allerdings in der Premier League nicht zum Zug (fünf Einsätze im FA-Cup, drei im EFL-Cup). Als seine stärkste Position gilt die Acht, Reine-Adelaide kann allerdings auch auf der Zehn und auf der rechten Seite spielen.

Nach dem vergeblichen Werben um Weston McKennie, der Hertha eine Absage erteilt hatte und zu Monatsbeginn auf Leihbasis von Schalke 04 zu Juventus Turin gewechselt war, konzentrieren sich die Berliner bei ihrer Suche nach einem torgefährlichen Achter jetzt auf Reine-Adelaide. Dass - wie in Frankreich kolportiert - mit Leverkusen ein potenter Mitbewerber ebenfalls konkret um Lyons Mittelfeldakteur wirbt, stimmt nach kicker-Informationen nicht.

Ich sehe meine nahe Zukunft nicht unbedingt in Lyon. Meine Entwicklung ist ins Stocken geraten, und wir müssen eine Lösung finden. Ich muss vorankommen.

Jeff Reine-Adelaide

Reine-Adelaide hatte sich im Dezember 2019 im Liga-Spiel gegen Stade Rennes wie auch Depay einen Kreuzbandriss zugezogen. Im August feierte er in der Champions League sein Comeback - und wurde im Achtelfinal-Rückspiel bei Juventus Turin (1:2), im Viertelfinale gegen Manchester City (3:1) und im Halbfinale gegen den FC Bayern (0:3) jeweils eingewechselt. In der Ligue 1 lief er erstmals seit seiner schweren Verletzung Ende August gegen Dijon (4:1) wieder auf. Vor wenigen Tagen hatte der 17-fache französische U-21-Nationalspieler in einem Interview mit "L'Équipe" offen mit seinem Abschied kokettiert und gesagt: "Ich sehe meine nahe Zukunft nicht unbedingt in Lyon. Meine Entwicklung ist ins Stocken geraten, und wir müssen eine Lösung finden. Ich muss vorankommen."

Spätestens das war für die Berliner, denen Reine-Adelaide bereits bei der U-21-EM 2019 wie auch Tousart sehr positiv aufgefallen war, das Signal, in den Poker um den nächsten OL-Star einzusteigen.

Steffen Rohr

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