"Ich würde das scharfe Schwert der Wettbewerbsverzerrung mal stecken lassen, aber das hat heute auch keiner gezogen", sagte der Geschäftsführer der Deutschen Fußball Liga nach der Mitgliederversammlung am Donnerstag. "Das trifft für mich auch nicht den Kern." Selbst mit einigen Zuschauern werde wegen der Corona-Pandemie unter sehr besonderen Voraussetzungen gespielt. "Ich finde es viel zu hoch geschossen, von Wettbewerbsverzerrung zu sprechen", so Seifert.
In Leipzig hatten die zuständigen Behörden am Dienstag grünes Licht für die Zulassung von bis zu 8500 Zuschauern bei Heimspielen von RB gegeben. In Berlin sieht die Corona-Verordnung bis zu 5000 Fans vor. In anderen Bundesländern werden dagegen keine oder nur wenige Hundert Zuschauer zugelassen.
Jörg Schmadtke, Geschäftsführer des VfL Wolfsburg, hatte sich dazu kritisch geäußert. "Es ist schon ein Unterschied, ob ein Verein 10.000 oder 15.000 Zuschauer im Stadion hat und andere Klubs 500. Dann ist eine Wettbewerbsgleichheit nicht mehr so gegeben", hatte er dem "Sportbuzzer" gesagt.
"Grundsätzlich" sei die DFL dafür, dass es zu einer "bundeseinheitlichen Regelung" kommt, sagte Seifert. Das sei bei der Mitgliederversammlung kein Streitthema gewesen.
Der DFL-Chef wünscht sich einen angstfreien Umgang mit der Corona-Pandemie. Die Angst vor möglichen Folgen einer Zuschauer-Rückkehr dürfe die Entscheider nicht lähmen, mahnte Seifert. Mit den vielen Unsicherheiten müsse man "offensiv und bedacht umgehen". Die Rückkehr von Fans könne "ein ganz wichtiges und sehr positives Zeichen sein. Ein Zeichen, dass sich tausende Menschen sehr wohl an Hygieneregeln halten wollen und halten können."