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Fuenlabrada verpasst Play-offs - Depor spricht von "Demütigung"

La Coruña trifft in letzter Sekunde nach umstrittenem Elfmeter

Fuenlabrada verpasst Play-offs - Depor spricht von "Demütigung"

Enttäuschung pur: Jose Fran von Fuenlabrada nach dem 1:2 Depors.

Enttäuschung pur: Jose Fran von Fuenlabrada nach dem 1:2 Depors. Getty Images

Fuenlabrada unterlag am Freitag durch einen Treffer in der fünften Minute der Nachspielzeit mit 1:2 (1:0). Ein Remis gegen die bereits abgestiegenen Galicier hätte Fuenlabrada genügt, um Elche zu überholen und den letzten Platz in den Aufstiegs-Play-offs zu holen.

Fuenlabrada hatte dank Pathe Ciss (11.) bis zur 84. Minute geführt, ehe Depor die Partie durch einen Doppelpack von Claudio Beauvue drehte. Ein umstrittener Handelfmeter führte letztlich zum Sieg für La Coruña. "Ich habe die Szene sehr gut im Fernsehen gesehen - das war kein Elfmeter", sagte Fuenlabrada-Trainer José Ramón Sandoval, der nur auf sieben Profis zurückgreifen konnte.

Ich fühlte keine Freude, sondern Ärger, Scham, Demütigung.

Depor-Trainer Fernando Vazquez

Der spanische Verband hatte erst Anfang der vergangenen Woche entschieden, dass die Partie gegen La Coruña überhaupt stattfinden kann. Zuvor hatte die Liga festgelegt, dass das am 20. Juli wegen der Corona-Infektionen im Team Fuenlabradas abgesagte Spiel nicht nachgeholt wird. Das bereits abgestiegene Depor wollte eigentlich nicht mehr antreten, feierte den Sieg aber dennoch nach dem Spiel: Der Jubel sei aus dem Gefühl einer "demütigenden und schändlichen Situation vor dem Spiel" heraus entstanden, wie Trainer Fernando Vazquez erklärte. Man sei von der Liga "gezwungen worden zu spielen. Ich fühlte keine Freude, sondern Ärger, Scham, Demütigung." Auch um die Gesundheit seiner Spieler habe er sich Sorgen gemacht.

Insgesamt hatten sich 28 Spieler und Teammitglieder Fuenlabradas mit dem Virus infiziert. Daraufhin ermittelte die Staatsanwaltschaft wegen einer möglichen Straftat gegen die öffentliche Gesundheit, die oberste Sportbehörde CSD wollte sogar einen erzwungenen Abstieg des Klubs nicht völlig ausschließen. Den Vorwurf, die öffentliche Gesundheit vorsätzlich gefährdet zu haben, wies der Klub zurück und bekam Recht.

Genugtuung für Saragossa-Gegner Elche

Elche, das sich nach der Annullierung der Partie bereits in den Play-offs wähnte und nach der Neuansetzung doch wieder zittern musste, darf nun gegen Saragossa antreten. "Wir sind in den Play-offs, trotz des Medienrummels und der entstandenen Interessen", hieß es vom Klub aus der Provinz Alicante mit einer gewissen Genugtuung.

Der Sieger der Partie zwischen Elche und Saragossa trifft auf den Gewinner der Begegnung zwischen Girona und Almeria. In weiteren zwei Spielen wird dann der eine noch freie Platz in La Liga ermittelt.

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las/dpa