2. Bundesliga

Raffael und Fortuna Düsseldorf: Abwegig - oder doch denkbar?

Ex-Gladbacher bringt sich öffentlich ins Spiel

Raffael und Fortuna: Abwegig - oder doch denkbar?

Würde gerne in der Nähe seines Wohnorts arbeiten: Raffael.

Würde gerne in der Nähe seines Wohnorts arbeiten: Raffael. imago images

Die Idee klingt zunächst mal sehr abwegig. In einem Gespräch mit der "Bild" hatte Raffael laut überlegt, seine lange Karriere bei Fortuna Düsseldorf fortzusetzen. "Das kann ich mir super vorstellen", meinte er, "ein toller Klub mit viel Geschichte und eine super Stadt." Der Brasilianer wohnt mit seiner Familie in Jüchen, da wäre es nur ein Katzensprung zum Training in Düsseldorf.

Zuvor hatte der Fein-Techniker, derzeit im Urlaub in Italien, auch mal ein Engagement in Brasilien ins Spiel gebracht. Doch bei der Fortuna dürfte ihn die Möglichkeit reizen, ganz in der Nähe von seinem bisherigen Arbeitsplatz in Mönchengladbach seine Karriere fortzusetzen.

Fortunas Spiel würde besser zu Raffael passen als Gladbachs

Abwegig? Bei genauer Betrachtung klingt der Gedanke gar nicht so dumm, zumal Fortuna Düsseldorf eine neue Mannschaft aufbaut und dringend einen Regisseur benötigt, der als Nachfolger von Kevin Stöger im Mittelfeldzentrum das Spiel prägt.

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Für Raffael war bei den Fohlen kein Platz mehr, unter anderem, weil er natürlich dem Alter Tribut zollen muss und bei dem aggressiven Stil von Marco Rose nicht mehr mitgehen konnte. Ob das in Düsseldorf anders wäre? Bei der Fortuna könnte sich in der neuen Saison häufiger die Situation ergeben, dass sie gegen einen defensiv stehenden Gegner anrennt, und dann könnte ein Spieler mit den Qualitäten Raffaels wichtig werden.

Bei der Fortuna ist Ayhan der Topverdiener - Raffael denkt nicht ans Geld

Einer, der sich auf engem Raum behaupten kann, mit feiner Technik gesegnet ist, tolle Pässe spielen kann. Schon aus finanziellen Gründen scheint allerdings ein Engagement von Raffael, den die Gladbacher Fans "Maestro" nannten, bei der Fortuna utopisch. In Düsseldorf ist bisher Kaan Ayhan der Großverdiener, der allerdings selbst zu Bundesligazeiten noch deutlich unter einer Million im Jahr verdiente.

Aber wenn Raffael die Aufgabe in Düsseldorf tatsächlich reizt, dann wird er im Herbst seiner Karriere natürlich auch finanzielle Einbußen in Kauf nehmen. "Ans Geld denke ich nicht", versichert er selbst.

Die Fortuna sollte sich auf dem Transfermarkt Zeit lassen

Von Düsseldorfer Seite war übrigens bisher noch kein Kommentar zu diesem ungewöhnlichen Angebot zu vernehmen. Selbst auf einer sehr langen Liste, die Sportvorstand Uwe Klein und Cheftrainer Uwe Rösler erstellten, dürfte Raffael nicht aufgetaucht sein. Zu utopisch schien bis jetzt die Verpflichtung eines solchen Spielers.

Aber warum eigentlich nicht? Es geht schließlich nicht nur darum, eine Mannschaft für die Zukunft aufzubauen, sondern auch darum, kurzfristig erfolgreich zu sein. Und da könnte der "Maestro" den Fortunen natürlich noch enorm helfen mit seinen fußballerischen Qualitäten.

Raffael in Düsseldorf? Den Gedanken muss man erst mal sacken lassen, und ganz unabhängig von der Personalie Raffael tun die Fortunen natürlich gut daran, nicht so zügig alle Planstellen im Kader zu besetzen, weil sich bei der langen Transferphase gewiss immer wieder mal Möglichkeiten ergeben, die heute noch gar nicht abzusehen sind. Wie nun beim "Maestro".

Oliver Bitter