Von Julian Börner (Sheffield Wednesday)
Als mir im vorigen Jahr vor unserem Hinspiel gegen Birmingham jemand sagte, dass da beim Gegner einer mitspielen werde, der gerade 16 Jahre alt sei, habe ich das nicht glauben wollen. Fast noch weniger konnte ich dann aber glauben, was ich auf dem Platz von dem Jungen gesehen habe. Unfassbar, wie Jude Bellingham da als absolute Schlüsselfigur seines Teams agiert hat. Er hat im Zentrum das Spiel an sich gerissen, hat dirigiert, präzise Bälle in die Schnittstellen gespielt, die Zweikämpfe gewonnen. Er ist aufgefallen.
Ich habe dann seinen Weg weiter verfolgt und komme zu dem Schluss, dass er ganz sicher eine große Karriere vor sich hat, wenn keine Verletzungen oder andere Rückschläge dazwischenkommen. Dass er nach Dortmund kommt, freut mich für ihn und für die Bundesliga. Es ist noch einmal ein Riesenschritt, aber ich traue ihm zu, dass er sich, ähnlich wie die jungen Talente beim BVB vor ihm, durchsetzt. Er passt bei Borussia gut rein. Da kommt jemand, der Dortmund glücklich machen kann!
Und man muss auch den Hut vor den Machern dort ziehen, die im Werben um Bellingham die großen englischen Klubs ausgestochen haben. Auf der anderen Seite zeigt es aber auch den Charakter des offenbar gut beratenen Spielers, wenn er seine Situation reflektiert und sich dann für die persönliche Perspektive in Dortmund entscheidet - und gegen das deutliche Mehr an Geld, was er wohl bei einem Klub in der Premier League verdienen könnte.
Julian Börner (29) wechselte vor der Saison ablösefrei von Arminia Bielefeld zu Sheffield Wednesday und ist beim Tabellen-16. Stammspieler in der Innenverteidigung. Gegen Bellinghams Birmingham City spielte er 1:1 und 3:3.