Die "Task Force Eishockey", zu der unter anderem Vertreter von DEB (Deutscher Eishockey-Bund) und DEL (Deutsche Eishockey-Liga) zählen, legte ein 80-seitiges Hygiene-Konzept vor, das "einen Wiedereinstieg in den Trainings- und Spielbetrieb beschreibt und sich als Leitfaden für die Eishockeyklubs von den Profiligen über den Nachwuchs bis hin zum Freizeit- und Breitensport versteht."
Zuschauer-Kapazität in Kategorien - Keine Vollvisiere
Die große Hoffnung ist, dass die in Eishallen betriebene Vollkontaktsportart auch in Zeiten des Coronavirus den Spielbetrieb vor Zuschauern wieder aufnehmen kann. Die Einnahmen aus Ticket-Verkäufen sind essenziell für die 14 DEL-Klubs. "Eishockey braucht Zuschauer. Eishockey lebt von den Fans. Das ist nicht nur wirtschaftlich so, sondern auch emotional. Weil man die Dynamik, die Härte und die Leidenschaft überall hin transportieren kann", bekräftigte DEB-Präsident Franz Reindl. Wie viele Zuschauer zugelassen werden, hänge vom Pandemie-Level ab, das in die Kategorien "hoch" (keine Zuschauer), "mittel" (eingeschränkte Zuschauerzahl) und "niedrig" (Normalbetrieb in Abstimmung mit den lokalen Gesundheitsämtern) eingestuft wird.
Anpassungen bei der Ausrüstung - etwa ein Vollvisier zum Schutz vor Aerosolen - sieht das Konzept nicht vor. "Durch die Kälte des Eises werden die Partikel schnell zu Boden fallen. Deshalb ist ein Vollvisier nicht notwendig", erklärte Lutz Graumann, der medizinische Koordinator des DEB.
Klubs in der Pflicht
"Das ist ein ziemlich gutes Konzept, mit dem wir die Spieler wieder aufs Eis bringen", sagte DEL-Spielbetriebsleiter Jörg von Ameln und fordert nun die Klubs auf, "Konzepte zu schreiben, Konzepte zu schreiben, um Zuschauer reinlassen zu können".
Das ist ein ziemlich gutes Konzept, mit dem wir die Spieler wieder aufs Eis bringen.
Jörg von Ameln
Das vorgelegte Hygiene-Konzept soll dabei als Leitfaden gelten. "Wir wollen die Ausübung des Sports im Rahmen der gesetzten Vorgaben sicherstellen", erklärte Reindl. "Das deutsche Eishockey hat damit unter verantwortungsbewusster Abwägung von Chancen und Risiken, ein umfangreiches Konzept erarbeitet, das den Entscheidungsträgern auf allen Ebenen und besonders den Klubs und Vereinen bei den lokalen Gesprächen mit den zuständigen Behörden sehr helfen kann."
Viele offene Fragen
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Allerdings gibt es noch keine Rückmeldung seitens der Politik zu besagtem Konzept. "Stand heute haben wir das Feedback noch nicht. Wir werden das in den kommenden Tagen und Wochen mit den Entscheidungsträgern besprechen", so DEB-Sportdirektor Stefan Schaidnagel. Offen ist zudem die Frage, ob die Spieler regelmäßig getestet werden und wer die Kosten hierfür übernehmen soll. "Wir müssen einen Rhythmus finden, in dem wir Spieler regelmäßig testen. Das entscheidet jeder Verein vor Ort", sagte der medizinische DEB-Koordinator Lutz Graumann.
Deutschland-Cup soll stattfinden
Der Saisonstart in der DEL wurde von Mitte September um zwei Monate auf Mitte November verschoben. Zuvor soll der Deutschland-Cup stattfinden. "Das ist ein eminent wichtiges Turnier für den DEB, an dem wir auch festhalten wollen", betonte Schaidnagel. "Es ist auch so wichtig, weil wir in der direkten Vorbereitung auf die Olympischen Spiele sind."