Bundesliga

Müllers Neunte: "Die speziellste, intensivste, emotionalste Meisterschaft"

FC Bayern schießt 100 Tore

Müllers Neunte: "Für mich die speziellste, intensivste, emotionalste Meisterschaft"

Zum neunten Mal deutscher Meister: Thomas Müller (#25).

Zum neunten Mal deutscher Meister: Thomas Müller (#25). Getty Images

"Die Rückrunde war phänomenal. Wir genießen es, dass wir in unglaublicher Art und Weise zurückgekommen sind", sagte Müller im Interview nach dem Spiel gegenüber "Sky". Am Ende mit 82 Punkten und sagenhaften 100:32 Toren hat der Rekordmeister die Saison abgeschlossen - mit dem 4:0, mit dem Müller in Wolfsburg den Schlusspunkt setzte, klappte die Punktlandung für die Münchner hinsichtlich der 100-Tore-Marke perfekt.

Dass kein Konfetti flog bei der Übergabe der Meisterschale, nahm der 30-Jährige einigermaßen gelassen. "Natürlich ist es in Corona-Zeiten anders, man gewöhnt sich nicht gerne an so eine Situation. Aber wir wussten ja, was auf uns zukommt." Die Fans vermisst Müller gleichwohl: "Der Wettkampf ist zwar der gleiche, aber ich wünsche mir die Fans zurück, die wir hoffentlich peu à peu wieder integrieren können." Ohne die Anhänger würde das "Gefühl und das wofür etwas fehlen", meinte der Offensivspieler.

Für mich ist es nach meiner ersten Meisterschaft die speziellste, intensivste und emotionalste.

Thomas Müller

Es sei eine "verrückte Saison" gewesen, resümierte Müller. "Der Herbst war nicht einfach, sowohl für mich als auch den Verein." Deshalb sei es neben seiner ersten Meisterschaft vielleicht die "speziellste, intensivste und emotionalste" gewesen, "weil für mich einfach viel dringesteckt war: Viel Negatives am Anfang, wo man sich Gedanken macht." Ein zunächst nachdenklicher Müller geriet nun ins Schwärmen: "Und dann die Rückrunde, die Intensität der Mannschaft, das Gefühl, die jungen Spieler hören einem zu und dass das dann auch Früchte trägt, dass man gemeinsam Erfolg hat."

Müller blüht unter Flick auf: 8 Tore, 17 Assists

Tatsächlich erlebte der FC Bayern seinen Aufschwung nach dem Trainerwechsel hin zu Hansi Flick, der anders als zuvor Niko Kovac wieder kontinuierlich auf Müller setzte. Ein Vertrauen, das sich rentierte, denn der Routinier zahlte zurück: Alle acht Saisontreffer gelangen ihm unter Flick, unter dem er mit 17 Assists (insgesamt 21, wie Kevin De Bruyne in der Saison 2014/15) zum besten Vorlagengeber der Liga avancierte. Den Rekord hält Emil Forsberg mit 22 (Saison 2016/17).

Lewandowski: Bestmarke nach den Müllers

Oftmals legte er für Robert Lewandowski vor. Der Goalgetter holte sich die kicker-Torjägerkanone zum fünften Mal, setzte mit 34 Toren eine neue persönliche Bestmarke und erzielte, seit es in den 70er Jahren "müllerte", seither die meisten Tore. Damals waren Gerd Müller mit 40 Treffern (1971/72), 38 (1969/70) und 36 (1972/73) sowie Dieter Müller (34, 1976/77) das Maß der Dinge.

"Man kann diese Zeiten schwer vergleichen", meinte der Pole. "Im modernen Fußball sieht es etwas anders aus. Ich denke, es ist trotzdem eine starke Leistung von mir", sagte der 31-Jährige, um im selben Atemzug Team und Kollegen zu danken: "Was wir als Mannschaft geleistet haben, war richtig stark."

jch

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