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121 turbulente Jahre an der Weser
In einem spektakulären Saisonfinale hat Werder Bremen den zweiten Bundesliga-Abstieg der Vereinsgeschichte noch vermieden. Ein ausführlicher Blick zurück auf die Historie des SVW. imago images (3)
Im Jahr 1899 begann alles mit einem Tauziehwettbewerb: Eine Gruppe 16-jähriger Schüler gewann einen solchen und nahm den Preis (ein Fußball!) als Anlass, einen Verein namens FV Werder Bremen zu gründen. Der Anfang einer großen Geschichte. imago images
Bis zum ersten DFB-Pokalerfolg dauerte es bis ins Jahr 1961, in dem sich der SVW durch einen 2:0-Finalsieg gegen den 1. FC Kaiserslautern (Willi Schröder und Helmut Jagielski waren die Torschützen) zum Sieger krönte. imago images
Bremen gehört zu den Gründungsmitgliedern der Bundesliga, das erste Tor der Bundesliga-Geschichte fällt im Weserstadion - allerdings gegen Werder. Timo Konietzka trifft nach einer Minute für Borussia Dortmund. Der SVW gewinnt am Ende mit 3:2. imago images
Vier Jahre später konnte Bremen (1000-jähriges Stadtjubiläum!) auch seinen ersten deutschen Meistertitel feiern: Der SVW landete mit 41 Punkten noch vor Titelverteidiger Köln und reckte die begehrte Schale nach oben. imago images
Im Jahr 1976 nimmt für drei Monate ein ganz besonderer Mann in der Geschichte des SV Werder auf der Bank Platz: Otto Rehhagel ist von März bis Juni Trainer - um den Abstieg zu verhindern. imago images
Vier Jahre später war es allerdings soweit: Nach der Saison 1979/80 steigt Werder Bremen erstmals aus der Bundesliga ab - gemeinsam mit Hertha BSC und Eintracht Braunschweig treten die Grün-Weißen den bitteren Gang in die 2. Liga an. imago images
Am 2. April 1981 kehrt Otto Rehhagel schließlich zu Werder zurück, steigt mit dem Traditionsklub auf und prägt bis 1995 eine Ära. Einer der wenigen Tiefpunkte: Am 14. November 1981 verliert Bremen in Frankfurt 2:9 - nie verliert Werder ein Bundesligaspiel deutlicher. imago images
Im Jahr 1983 wird mit Rudi Völler erstmals ein Bremer Bundesliga-Torschützenkönig - er erzielt 23 Tore. Mario Basler (1995, 20 Tore), Ailton (2004, 28 Tore) und Miroslav Klose (2006, 25 Tore) sollten folgen. imago images
Nur zweimal hatte Werder die Bundesliga-Tabelle 1985/86 nicht angeführt, als es am vorletzten Spieltag zum direkten Duell mit Verfolger Bayern kam (0:0). Mit einem Sieg wäre der SVW vorzeitig Meister geworden. Doch: Verteidiger Michael Kutzop traf per Elfmeter in der 89. Minute nur den Pfosten - in der Bundesliga hatte er zuvor noch nie verschossen. imago images
Lange hält sich Werder damit nicht auf und reckt nach der Saison 1987/88 die Meisterschale in die Höhe. Zudem dreht Bremen am 11. Oktober 1988 im Landesmeistercup ein 0:3 aus dem Hinspiel gegen den BFC Dynamo und siegt im Rückspiel glatt mit 5:0. imago images
Die "kontrollierte Offensive" von Rehhagel bringt Pokal um Pokal: 1991 feiert Werder wieder im DFB-Pokal - diesmal gewinnen die Bremer mit Oliver Reck im Tor mit 4:3 im Elfmeterschießen gegen den 1. FC Köln. imago images
International so richtig auf der Bildfläche tauchte Werder 1992 auf - das Jahr des Gewinns des Europapokals der Pokalsieger. In Lissabon wurde Monaco mit 2:0 geschlagen. Klaus Allofs brachte den SVW vor der Pause durch sein Führungstor auf Kurs, Wynton Rufer besorgte den Rest. imago images
Ein besonderes Jahr ist auch 1993: Werder wird erneut deutscher Meister - und bestreitet im November als erstes deutsches Team ein Gruppenspiel der Champions League (2:3 beim FC Porto). Unvergessen ist zudem das "Wunder von der Weser", als am 8. Dezember Anderlecht trotz 0:3-Rückstand nach 60 Minuten noch mit 5:3 geschlagen wird. imago images
Auch 1994 kann Werder Bremen am Saisonende wieder feiern: Mit 3:1 wird im Pokalfinale Zweitligist Rot-Weiss Essen geschlagen - Beiersdorfer, Herzog und Rufer sind die Torschützen. imago images
Nachdem Rehhagel 1995 nach über 14 Jahren nach München ging, flachten die Leistungen ab. 1999 übernehmen allerdings Thomas Schaaf und Klaus Allofs - mit drei Siegen aus den letzten vier Spielen schafft Werder den Klassenerhalt. Kurz nach der Rettung feiert Bremen sogar den Pokal-Sieg gegen die Bayern. Eine neue Ära beginnt. imago images
Historisch ist das Jahr 2004: Werder feiert das einzige Double der Klubhistorie. Bremen begeistert mit Spektakel-Fußball, Johan Micoud führt im Mittelfeld Regie, Ailton wird Torschützenkönig. Vom 16. Spieltag an sind die Hanseaten Spitzenreiter und geben diese Position nicht mehr ab. Im Pokalfinale wird Aachen mit 3:2 geschlagen. imago images
Werder ist nach dem 19. Spieltag der Saison 2006/07 bis heute letztmals Bundesliga-Tabellenführer. Am 29. September siegt Werder mit 8:1 gegen Bielefeld, zusammen mit dem 8:1 gegen Offenbach (1983) und einem 7:0 in Gladbach (1966) ist es der deutlichste Sieg im Oberhaus. imago images
2009 krönt sich Werder zum bislang letzten Mal zum DFB-Pokalsieger. Außerdem unterliegt Bremen als Finalist im letzten UEFA-Pokalspiel der Geschichte Schachtar Donezk (1:2 n.V.). Seit der Umbenennung des Wettbewerbs in Europa League war kein deutscher Verein mehr im Finale. imago images
Im Jahr 2010 steht Werder zum bislang letzten Mal im Pokalfinale (0:4 gegen Bayern). Außerdem bestreitet Werder am 7. Dezember seinen letzten Europapokalauftritt - ein 3:0-Heimsieg gegen Inter in der Gruppenphase der CL. Und letztmals beendet Werder 2009/10 eine Saison im vorderen Drittel (3.), seitdem war man nie mehr besser als Rang 8. imago images
Durch ein Tor von Papy Djilobodji (88. Minute) am letzten Spieltag der Saison 2015/16 gegen Eintracht Frankfurt verhindert Werder den Relegationsplatz. Ohne dieses Tor hätte Bremen gegen Nürnberg um den Klassenerhalt spielen müssen. imago images
Am 1. Spieltag der Saison 2019/20 bestreitet Werder sein 1867. Bundesligaspiel und löst damit den HSV als den Klub mit den meisten Spielen ab - am "Feiertag" verliert Bremen allerdings mit 1:3 gegen Düsseldorf. imago images
Am letzten Spieltag der Saison 2019/20 rettet sich Werder mit einem 6:1 gegen Köln in die Relegation - um sich dann dort knapp gegen den 1. FC Heidenheim zu durchzusetzen (0:0/2:2). Der zweite Abstieg nach 1980 ist abgewendet. imago images