Bundesliga

Michael Zorc verlängert überraschend beim BVB

Sportdirektor bleibt bis 2022 im Amt

Michael Zorc verlängert überraschend beim BVB

Michael Zorc will in einer herausfordernden Zeit seinen "Beitrag leisten".

Michael Zorc will in einer herausfordernden Zeit seinen "Beitrag leisten". imago images

Michael Zorc und Borussia Dortmund - das gehört seit 1978 fest zusammen. Damals wechselte er als Teenager von TuS Eving-Lindenhorst in die Jugendabteilung des BVB. Es blieb der einzige Klubwechsel in der langen Karriere des heute 57-Jährigen, der seine gesamte Profizeit und seit 1998 auch seine zweite Karriere als Sportdirektor beim BVB verbrachte. Im Jahr 2021, so sah es die öffentlich nie bestätigte Lebensplanung Zorcs vor, wollte er sich aus dem operativen Geschäft zurückziehen und den Funktionärsjob an den Nagel hängen. Doch daraus wird nichts.

Kein Wechsel in unruhigen Zeiten

Wie Borussia Dortmund am Mittwoch bekannt gab, verlängert Zorc überraschend seinen Vertrag um ein weiteres Jahr. Erst 2022 wird nun Schluss sein. Der Sinneswandel hängt vor allem mit der Corona-Krise und ihren Folgen zusammen. Ein personeller Wechsel auf dem wichtigen Posten des Sportdirektors mitten in einer wirtschaftlich herausfordernden Zeit - diese Vorstellung missfiel nicht nur BVB-Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke, auch dem dienstältesten Manager der Bundesliga schmeckte sie offenbar nicht.

Diese Kontinuität tut uns gut.

BVB-Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke

"Ich habe Michael Zorc vor einigen Wochen persönlich darum gebeten, ein weiteres Jahr dranzuhängen. Wir alle beim BVB sind glücklich und dankbar, dass er unserem Wunsch entsprochen hat. Michael ist ein echter Borusse und als solcher bereit, in einer für uns alle herausfordernden Phase, in der Planungen schwierig und Entwicklungen schwer vorhersehbar sind, weiter in der sportlichen Verantwortung zu stehen. Diese Kontinuität tut uns gut", sagt Watzke in der offiziellen Mitteilung des Klubs.

Zorc selbst sagt: "Uns steht eine Zeit bevor, die geprägt sein wird von großen Herausforderungen. Es ist für mich selbstverständlich, dass ich in einer solchen Phase an Bord meines Vereins bleibe und meinen Beitrag leiste, um Borussia Dortmund gemeinsam bestmöglich aufzustellen."

Mit dem BVB wurde Zorc als Sportdirektor bislang dreimal Deutscher Meister (2002, 2011, 2012) und zweimal DFB-Pokalsieger (2012, 2017), hinzu kommen zwei europäische Endspiele (UEFA-Cup 2002, Champions League 2013). Als Spieler feierte er unter anderem zwei Meistertitel (1995, 1996), einen DFB-Pokalsieg (1989) sowie den Gewinn der Champions League 1997 mit der Borussia.

Auch Kehl soll verlängern

Zudem kündigte Watzke im Zuge der Vertragsverlängerung von Zorc an, bald auch mit Lizenzspielerleiter Sebastian Kehl über eine Ausdehnung der 2018 begonnenen Zusammenarbeit sprechen zu wollen. Der Ex-Kapitän der Borussia ist noch bis 2021 an den Klub gebunden.

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Matthias Dersch