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Klopps Partypläne und die Jubel-Kamera: Fragen und Antworten zum Re-Start

Wissenswertes zur Premier-League-Rückkehr

Klopps Partypläne und die Jubel-Kamera: Fragen und Antworten zum Re-Start

Endlich wieder Fußball: Jürgen Klopp.

Endlich wieder Fußball: Jürgen Klopp. picture alliance

Ein Blockbuster ist das Auftaktspiel nicht gerade, doch was soll's: Mit Aston Villas Heimspiel gegen Sheffield United kehrt am Mittwoch (19 Uhr, LIVE! bei kicker) die Premier League nach über drei Monaten Corona-Pause zurück. "Ich habe den Fußball so sehr vermisst, es ist unglaublich", sagte Jürgen Klopp schon vor zwei Wochen. Der kicker beantwortet die wichtigsten Fragen (und noch ein paar andere) zum Re-Start.

Was geschah bisher?

Hätte es die Corona-Pandemie nicht gegeben, wären die Profis des FC Liverpool schon seit Wochen wieder nüchtern. Klopps Mannschaft führt die Tabelle nach 29 von 38 Spieltagen mit 25 Punkten Vorsprung vor Manchester City an, hat saisonübergreifend aus den letzten 38 Spielen 109 von 114 möglichen Punkten gesammelt. ManCity kann sich ganz dem erstmaligen Gewinn der Champions League widmen (2:1 im Achtelfinalhinspiel bei Real Madrid) - nächstes Jahr gibt es dazu wegen der UEFA-Sperre womöglich keine Gelegenheit.

Aus anderen Gründen müssen Arsenal, Tottenham und Manchester United um die Europapokalteilahme bangen, sie alle laufen den Erwartungen mehr oder weniger hechelnd hinterher. Profitieren könnte Überraschungsklub Sheffield United, der immer noch sensationeller Siebter ist. Im Keller droht allen voran den Mitaufsteigern Norwich und Aston Villa die Rückkehr in die Championship.

Was ist neu beim Re-Start?

So einiges. Die Premier League hat ein teils noch strengeres Hygienekonzept als die Bundesliga entworfen; Ballkinder sind darin etwa nicht mehr vorgesehen, regelmäßige Corona-Testungen natürlich Pflicht. Neu ist auch, dass alle der 92 noch ausstehenden Geisterspiele im Fernsehen zu sehen sein werden, vier davon sogar via BBC im Free-TV - erstmals seit 1988. Für alle Partien sind unterschiedliche Anstoßzeiten vorgesehen, auch am Samstagabend. Es wird Wochen geben, an denen jeden Tag Premier-League-Fußball läuft. Vor den ersten zwölf Partien wird es Schweigeminuten für die Corona-Opfer geben, und statt ihrer Namen tragen die Spieler den Schriftzug "Black Lives Matter" auf ihren Trikots.

Gibt es auch neue Regeln?

Allerdings. Trainer dürfen pro Spiel fünfmal wechseln, Spieler nicht mehr ausspucken, den Referee bedrängen oder gemeinsam jubeln. Stattdessen sollen Torschützen vor der neuen "Jubel-Kamera" feiern - für die Fans auf dem Sofa.

Wann wird Liverpool Meister?

Sollte ManCity sein Auftaktspiel gegen Arsenal (Mittwoch, 21.15 Uhr) verlieren, reicht Liverpool bereits ein Sieg im Derby beim FC Everton am Sonntag (20 Uhr), um die erste Meisterschaft seit 30 Jahren perfekt zu machen. Sonst könnte es am darauffolgen Mittwoch in Anfield gegen Crystal Palace (21.15 Uhr, alle LIVE! bei kicker) so weit sein. Doch es winkt noch mehr: Holt Liverpool noch 19 von 27 Punkten, wäre mit dann 101 ManCitys Meisterrekord geknackt.

Eine Meisterparade durch Liverpool wird es aber nicht geben, oder?

Nur vorerst nicht. "Wenn wir Meister werden, werden wir intern als Mannschaft so feiern, wie es dann möglich ist, und mit all unseren Fans, sobald es uns erlaubt ist", sagte Klopp der BBC. "Ich kann versprechen, dass es eine Parade geben wird. Wann auch immer." Einem Meisterspalier am 2. Juli bei den dann entthronten Citizens dürfte allerdings behördlich nichts entgegenstehen, sollte Liverpool nach dem Palace-Spiel als Meister feststehen.

Wo ist es tabellarisch noch spannend?

Das Meisterrennen ist entschieden, sonst aber herzlich wenig: Neben ManCity ist der Dritte Leicester auf Champions-League-Kurs; dahinter haben Chelsea (Timo Werner drückt die Daumen), ManUnited (wieder mit Pogba und Rashford), Wolverhampton (auch noch in der Europa League dabei), Sheffield (siehe oben), Tottenham (wieder mit Kane, Son und Bergwijn) und Arsenal (vor der Pause gut in Form) noch Chancen auf die Königsklasse, Burnley, Palace und sogar der Zwölfte Everton auf die Europa League. Denn: Sollte ManCity aus dem Europapokal ausgeschlossen werden, könnte der Tabellenachte nachrücken, weil City den Ligapokal gewonnen hat.

Und wer steigt ab?

Schlusslicht Norwich ist bei sechs Punkten Rückstand und ausstehenden Spielen gegen Arsenal, Chelsea und ManCity kaum noch zu retten, auch Villa hat ein heftiges Programm. Am meisten brodelt es aber wohl beim Tabellen-16. West Ham, bei dem die Fans gegen die Besitzer aufbegehren, die Rückkehr von Trainer David Moyes bislang keine Wende brachte und das Stadion - das "seelenlose" Londoner Olympiastadion - zum Dauerproblem zu werden droht. West Ham könnte am meisten von den Geisterspielen profitieren.

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jpe

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