2. Bundesliga

Mislintat: "Es ist an der Zeit zu zeigen, dass es nicht am Trainer liegt"

VfB-Sportdirektor erklärt Verlängerung mit Matarazzo

Mislintat: "Es ist an der Zeit zu zeigen, dass es nicht am Trainer liegt"

Auf einer Wellenlänge: VfB-Trainer Pellegrino Matarazzo und Sportdirektor Sven Mislintat.

Auf einer Wellenlänge: VfB-Trainer Pellegrino Matarazzo und Sportdirektor Sven Mislintat. picture alliance

Seit Jahren ist beim VfB nichts so sicher wie der Trainerwechsel. Bald 20 Mal seit der letzten Meisterschaft 2007. Eine unrühmliche Zahl, die auch die aktuelle Verantwortlichen beschäftigt. Thomas Hitzlsperger, der Vorstandsvorsitzende, hatte bei seinem Eintritt in die Führungsebene des Klubs Kontinuität zu einem hohen Gut erhoben. Gewährleisten konnte er es aus unterschiedlichen Gründen nicht. Mit Matarazzo soll dieser Teufelskreis von Trainerwechsel, Aufschwung, Abschwung und Trainerentlassung durchbrochen werden.

Entsprechend hatten die Stuttgarter den Vertrag des Trainers vor dem Spitzenduell gegen den Hamburger SV am vergangenen Donnerstag vorzeitig bis 2022 verlängert -mit der Hoffnung auf Signalwirkung vorrangig für die balltretenden Angestellten. Dies unterstreicht jetzt der Sportdirektor in aller Öffentlichkeit. "Wenn man etwas bauen möchte, dann geht es nicht von heute auf morgen", sagt Mislintat. "Wir wissen, welchen Weg wir zu gehen haben. Wir haben klare Ziele formuliert und einen Trainer gesucht, der zu diesem Konstrukt passt und diesen Weg mitgeht."

"Jeder muss sich bewerten lassen an dem, was er leistet für den sportlichen Erfolg"

Eben diesen Matarazzo, dessen jüngste Durststrecke auf dem Punktekonto vor den Partien gegen Hamburg (3:2) und Dresden (2:0) Staub aufgewirbelt und die Kritiker auf den Plan gerufen hatte. Denen will der Sportchef die Luft aus den Segeln nehmen. Wenn man wieder erfolgreich sein wolle, "dann müssen wir alle in eine Richtung schieben. Und jeder muss sich in die Verantwortung nehmen, jeder muss sich bewerten lassen an dem, was er leistet für den sportlichen Erfolg. Auch im Sinne der Unterstützung der handelnden Personen."

Ich finde es cool, wenn nicht immer alle in der Kontinuität schreien, und wenn man diese liefern will, man auf die Fresse bekommt.

Sven Mislintat

Der Fingerzeig in Richtung aller VfB-Beschäftigten geht vorrangig an die mit den kurzen Hosen. Auch wenn sie nicht extra erwähnt werden. "Rino macht seinen Job zu 100 Prozent. Wenn man das sieht, das kann man nach sechs Monaten bewerten, dann ist es an der Zeit zu zeigen, dass es nicht am Trainer liegt. Dann ist es Zeit, dass wir uns alle in die Verantwortung nehmen und unseren Teil beitragen, dass ein sehr, sehr guter Trainer seinen Job machen kann."

Dass die vorzeitige Vertragsverlängerung auch Kritik hervorgerufen hat, ist dem Sportdirektor einerseits egal, andererseits aber auch ein Dorn im Auge. "Ich fände es cool, wenn nicht immer alle nach Kontinuität schreien, und wenn man diese liefern will, man auf die Fresse bekommt."

George Moissidis

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