Bundesliga

Röslers Murmeltier-Tag: Fortunas Angst vor der Führung

Keiner verspielte so viele Punkte wie die Düsseldorfer

Röslers Murmeltier-Tag: Fortunas Angst vor der Führung

Düsseldorfs Trainer Uwe Rösler freut sich auf Schalke 04 und David Wagner.

Düsseldorfs Trainer Uwe Rösler freut sich auf Schalke 04 und David Wagner. imago images

Diese Marke dürfte allen Beteiligten zu denken geben: Düsseldorf verspielte ligaweit die meisten Punkte nach Führung, nämlich insgesamt schon 22 Zähler. Fünf Spiele endeten Remis, es gab vier Niederlagen. Mit dem Unentschieden beim rheinischen Nachbarn in Köln, das sich anfühlt wie eine Niederlage, verpasste die Mannschaft von Uwe Rösler es auch, die glänzende Vorlage vom Nachmittag aus Mainz zu nutzen.

Nach dem 0:5 der Rheinhessen gegen Leipzig wäre bei einem Sieg in Köln Platz 15 nur noch einen Punkt entfernt gewesen. Daraus wurde nichts, obwohl die Fortunen fein aufspielten und bis kurz vor dem Ende alles im Griff hatten. Und dann? Angst vor der Führung?

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Rösler: "Wir haben in der Schlussphase Nerven gezeigt"

"Die Kölner wollten Chaos erzeugen, und wir haben uns von diesem Chaos anstecken lassen", gab Rösler freimütig zu. "Obwohl wir sehr viele erfahrene Spieler auf dem Platz hatten, haben wir in der Schlussphase Nerven gezeigt."

"Gegen Schalke müssen wir gewinnen, egal wie"

Rösler erlebte also praktisch einen Murmeltier-Tag, wie im Film "Und täglich grüßt das Murmeltier". Das gleiche Spielchen wie zuletzt häufiger, nämlich: Es gab keinen Sieg trotz deutlicher Überlegenheit. Sein Blick voraus: "Wir müssen noch besser die Balance zwischen Angriff und Verteidigung finden. Und natürlich unseren Kopf benutzen. Gegen Schalke müssen wir gewinnen, egal wie."

Die Frage bleibt, ob sich der erneute Rückschlag und die Erfahrung, wieder einmal zu wenig Punkte geholt zu haben, in den Köpfen der Spieler festsetzt und wie frei die Mannschaft generell am Mittwoch daheim gegen Schalke aufspielen kann. Die Königsblauen sind angeschlagen, die Fortunen auch, zumindest deshalb, weil sie zwar fußballerisch erneut überzeugten, aber eben wieder einmal den Dreier nicht einfahren konnten.

Der Druck wird also gerade für die Fortunen am Mittwoch enorm hoch sein, speziell mit dem Blick auf das anstehende, überaus anspruchsvolle Programm mit den Partien in München, gegen Hoffenheim, Dortmund und Leipzig.

Rösler freut sich auf Wagner

Wie auch immer, Rösler freut sich jedenfalls auf den Mittwoch und auf das Wiedersehen mit einem ganz speziellen Wegbegleiter, David Wagner, wie Rösler lange Zeit Trainer in England. "Wir haben ein gutes Verhältnis seit unserer gemeinsamen Zeit auf der Insel", erzählt Rösler. "Er hat in seiner Zeit in Huddersfield eine Menge für das Ansehen deutscher Trainer in England getan."

Und weiter: "Wie er mit Huddersfield aufgestiegen und dann sogar drin geblieben ist, das kann man gar nicht hoch genug einschätzen. Überdies ist er ein sehr angenehmer Zeitgenosse."

Den es aber, bei aller Wertschätzung, am Mittwoch zu besiegen gilt, um vielleicht doch noch Platz 15 ins Visier zu nehmen. Dann auch mal, ohne einen Murmeltier-Tag zu erleben.

Oliver Bitter