Bundesliga

Hertha bremst Leipzig, Fortuna ärgert S04, wildes Spiel in Sinsheim

28. Spieltag, Überblick: Bayern vor dem Titel

Hertha bremst Leipzig, Fortuna ärgert S04, wildes Spiel in Sinsheim

2:2-Endstand in Leipzig - nach Piateks Elfmeterschuss zum Hertha-Ausgleich.

2:2-Endstand in Leipzig - nach Piateks Elfmeterschuss zum Hertha-Ausgleich. getty images

Jarstein patzt schwer - Piatek rettet Hertha-Remis

Den Mittwochabend eröffnete RB Leipzig gegen die Berliner Hertha, die früh durch Grujic in Führung ging. Die Hausherren bissen sich nach Klostermanns Kopfballtor zum Ausgleich lange Zeit die Zähne an der Labbadia-Elf aus. Ausgerechnet, als Halstenberg nach seinem zweiten Foul mit der Ampelkarte vom Feld flog, fiel kurz darauf das Leipziger 2:1: Schick profitierte von einem bösen Patzer von Hertha-Schlussmann Jarstein, der den haltbaren Flachschuss eigentlich zu haben schien, dann aber ins eigene Tor bugsierte (68.). Mit einem Mann mehr kam Berlin aber doch noch zu einem nicht unverdienten Punkt, weil Cunha gegen Lookman einen Foulelfmeter zog, den Piatek eiskalt verwandelte (82.). RB verpasste durch das Remis den Sprung an Dortmund vorbei auf Rang zwei, die Hertha stabilisiert sich im Tabellen-Mittelfeld.

Bundesliga - 28. Spieltag
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Bundesliga - Tabelle
Pl. Verein Punkte
1
Bayern München Bayern München
64
2
Borussia Dortmund Borussia Dortmund
57
3
RB Leipzig RB Leipzig
55
Bundesliga - Torjäger 2019/20
Bayern München Lewandowski Robert
27
RB Leipzig Werner Timo
24
Borussia Dortmund Sancho Jadon
14
Bundesliga - Scorer 2019/20
RB Leipzig Werner Timo
32
Bayern München Lewandowski Robert
31
Borussia Dortmund Sancho Jadon
31
Bundesliga - Topspieler (Tor) 2019/20
Bayer 04 Leverkusen Hradecky Lukas
2,66
Bor. Mönchengladbach Sommer Yann
2,77
SC Freiburg Schwolow Alexander
2,78
Bundesliga - Topspieler (Abwehr) 2019/20
Bor. Mönchengladbach Ginter Matthias
2,84
Borussia Dortmund Hummels Mats
2,85
FC Schalke 04 Kabak Ozan
2,89
Bundesliga - Topspieler (Mittelfeld) 2019/20
Bayern München Müller Thomas
2,82
Bayern München Kimmich Joshua
2,85
RB Leipzig Sabitzer Marcel
2,87
Bundesliga - Topspieler (Sturm) 2019/20
Bayern München Lewandowski Robert
2,50
RB Leipzig Werner Timo
2,79
Borussia Dortmund Sancho Jadon
3,02

Fortuna feiert - Schalker Negativrekord

Später am Abend suchte dann Schalke 04 bei Fortuna Düsseldorf einen Ausweg aus der Krise und wähnte sich nach McKennies Treffer nach ruhendem Ball zum 1:0 schon auf einem guten Weg (53.) - doch dann kam alles anders. Die Fortuna wendete mit einem Doppelschlag binnen fünf Minuten (Hennings, 63.; Karaman, 68.) das Blatt und brachte anschließend den heiß ersehnten Dreier über die Zeit. Während die Düsseldorfer im Keller also wichtige Zähler einfuhren, wartet S04 seit mittlerweile zehn Spielen auf einen Sieg - in diesem Jahrtausend hatten die Knappen noch nie eine schlechtere Serie vorzuweisen.

Nullnummer hilft Paderborn nicht wirklich

Ebenfalls gegen Schalke gewonnen hatte zuletzt der FC Augsburg, der einen weiteren Dreier gegen den SC Paderborn einfahren wollte. Dieses Vorhaben war nicht von Erfolg gekrönt. Nach intensiven 90 Minuten und einigen Chancen auf beiden Seiten trennten sich die Kontrahenten letztlich torlos - ein Remis, mit dem der FCA wohl besser leben kann. Für Schlusslicht Paderborn dürfte der Zähler mit Blick auf die neun Punkte Rückstand aufs rettende Ufer wohl zu wenig gewesen sein.

Müller verhindert Unions späten Jubel

Zu einem wichtigen Duell im Keller kam es an der Alten Försterei, Aufsteiger Union Berlin hatte den 1. FSV Mainz 05 zu Gast. Die Ausgangslage war für beide Teams nicht leicht, hatte es doch deftige Niederlagen gesetzt - die Eisernen verloren das Berliner Derby gegen Hertha mit 0:4, die Rheinhessen gingen gegen Leipzig mit 0:5 unter. In einem offenen Spiel war es Baku, der die Mainzer schon nach 13 Minuten in Führung brachte, doch Ingvartsen glich etwas später per Freistoß aus (33.). Allerdings sahen sich die Hausherren nach Andrichs Platzverweis (42.) plötzlich vor der Aufgabe, das Remis über die Runden bringen zu müssen. Union nahm sich dieser an und bewältigte sie schlussendlich, hätte beinahe in der Schlussminute sogar noch den Siegtreffer durch Andersson markiert. FSV-Keeper Müller rettete den Gästen jedoch den verdienten Punkt.

Zweimal VAR, zwei Platzverweise und vier Tore in Sinsheim

Zu guter Letzt gab es noch die TSG Hoffenheim, die ausgerechnet gegen Ex-Trainer Markus Gisdol vor einem neuen Negativrekord stand - es drohte die neunte Heimniederlage, so viele gab's für die Kraichgauer noch nie. Und das bleibt auch so fürs erste. Doch das Spiel gegen den 1. FC Köln hatte weitaus mehr zu bieten: Nach Baumgartner früher Führung (11.) griff der VAR bei einer Gelben Karte gegen Kölns Bornauw ein. Schiedsricher Felix Brych sah sich die betreffende Szene noch einmal an, korrigierte sich und schickte den Kölner mit Rot vom Platz (26.). Es sollte nicht der einzige Videobeweis des Abends bleiben, denn nach 42 Minuten wurde Bamgartners vermeintliches 2:0 wegen Abseits zurückgenommen. Nach dem Seitenwechsel folgte ein schneller Doppelpack der TSG (Baumgartner, 46.; Zuber, 48.), die sich danach endgültig auf Siegkurs wähnte. Doch dann flog Hübner mit Gelb-Rot vom Platz (51.), und der Effzeh schöpfte neue Hoffnung. Nach einer Stunde stach Joker Kainz zum 1:3 - und blies zur Aufholjagd. Als dann Brych nach 76 Minuten auf Handelfmeter gegen Nordtveit entschied, stockte vielen in Sinsheim der Atem. Weil aber Baumann den folgenden Strafstoß von Uth parierte (77.), blieb das große Zittern aus - und Hoffenheim brachte den Sieg über die Runden.

Neuer herzt Kimmich, Havertz mit Bayer böse erwischt, und Joker Chandler sticht: Bilder vom 28. Spieltag.

Neuer herzt Kimmich, enttäuschte Leverkusener, und Joker Chandler sticht: Bilder vom 28. Spieltag. Getty Images

Bayern distanzieren BVB und ziehen davon - Boatengs strittige Szene

Der FC Bayern ist jetzt klar auf Meisterkurs: Mit einem verdienten 1:0-Sieg im Gipfeltreffen beim heimstarken Zweiten Borussia Dortmund, dem siebten Auswärtssieg in Serie, haben die Münchner am Dienstagabend ihren Vorsprung an der Spitze sechs Spieltage vor Schluss auf sieben Punkte ausgebaut. Nach engagiertem Start des BVB übernahm zunehmend der Titelverteidiger das Kommando. Piszczek rettete für Bürki noch gegen Gnabry (19.), Kimmich überwand den BVB-Keeper schließlich mit einem frechen Heber aus 18 Metern (43.). Im zweiten Durchgang kämpfte die Borussia - jetzt mit Sancho und Can, später mit Reyna für den angeschlagenen Haaland - um den Ausgleich, die Bayern standen aber sehr sicher. Strittiger Moment: Als Boateng einen Haaland-Schuss mit dem Oberarm zur Ecke rettete, gab es weder Elfmeter noch einen VAR-Eingriff (58.). Lewandowski vergab noch das 2:0 - Pfosten (83.).

Pongracics Premiere: Eiskalte Wölfe stoppen Leverkusens Höhenflug

Das hatte nach sechs Siegen und einem Remis aus den letzten sieben Spielen wohl niemand in Leverkusen erwartet: Bayer 04 ging am Dienstagabend gegen den VfL Wolfsburg mit 1:4 unter. Verteidiger Pongracic erzielte - jeweils freistehend nach Freistoßflanke - seine ersten beiden Bundesliga-Tore zum 1:0 und 4:0 (43./74.), dazwischen waren Arnold per abgefälschtem Freistoß (64.) und Steffen per Kopf (68.) erfolgreich. Die Leverkusener enttäuschten von Beginn an, auch Peter Boszs Dreifachwechsel zur Pause verpuffte. Baumgartlinger erzielte den Endstand (85.).

Werder erringt Remis gegen Gladbach - und hadert mit nicht gegebenem Elfmeter

Borussia Mönchengladbach zog an der Werkself vorbei auf Champions-League-Platz vier: Die Fohlen trafen in Bremen auf aggressive, gut eingestellte Werderaner, die insgesamt ein Chancenplus verzeichneten und in der Anfangsphase Pech hatten, dass weder Schiedsrichter noch VAR reagierten, als Kramer Klaassen im Strafraum traf. Letztlich waren die starken Pavlenka und Sommer nicht zu überwinden - Selke vergab die letzte Großchance. Werder punktete durch das 0:0 nach sieben Heimniederlagen wenigstens mal wieder zuhause und ließ dem Sieg in Freiburg den nächsten Hoffnungsschimmer im Tabellenkeller folgen.

Frankfurt bremst freien Fall bei turbulentem 3:3 gegen Freiburg

Turbulent ging es in Frankfurt zu: Die Eintracht stoppte gegen den SC Freiburg nach fünf Niederlagen am Stück zwar den freien Fall und holte ein 1:3 auf, dürfte sich aber dennoch über das 3:3-Remis ärgern. Neben den Toren von Silva (1:1, 35.), Kamada (2:3 nach Koch-Patzer, 79.) und Joker Chandler (3:3 mit dem ersten Ballkontakt, 82.) waren schließlich noch viele weitere drin - doch allen voran Schwolow vereitelte zahlreiche Riesenchancen. Den Freiburgern, die durch Grifo in Führung gegangen waren (28.), reichte der Doppelschlag durch den eingewechselten Petersen (67.) und Höler (69.) nicht für einen glücklichen Sieg.

kon

kicker-Elf: Werner macht das halbe Dutzend voll - Zweimal die glatte 1