3. Liga

Auch 1. FC Magdeburg greift DFB-Vizepräsident Rainer Koch an

"Für uns überschreiten Sie die Grenze eines demokratischen Miteinanders"

Auch Magdeburg greift DFB an - Drittliga-Streit immer schärfer

Auch der 1. FC Magdeburg gehört zu den acht Drittligisten, die sich für einen Saisonabbruch aussprechen.

Auch der 1. FC Magdeburg gehört zu den acht Drittligisten, die sich für einen Saisonabbruch aussprechen. picture alliance

Der Streit in der 3. Liga geht weiter - und wird zunehmend schärfer ausgetragen. Wenige Stunden nach dem FC Carl Zeiss Jena veröffentlichte am Donnerstag auch der 1. FC Magdeburg einen offenen Brief, der vor allem DFB-Vizepräsident Rainer Koch ins Visier nimmt.

Einige Drittligisten - nämlich insbesondere die, die sich für einen vorzeitigen Saisonabbruch aussprechen - würden "seit Wochen ein für den Fußball in Deutschland unwürdiges Schauspiel" spielen, was "unerträglich und nicht länger hinzunehmen" sei, hatte Koch am Mittwoch gesagt.

Man werde als "Schauspieler" und "problemorientiert Denkende" dargestellt

Magdeburgs scharfe Antwort an den "sehr geehrten Herrn Dr. Koch": "Für uns, den 1. FC Magdeburg, überschreiten Sie damit die Grenze eines demokratischen und gesellschaftlichen Miteinanders." Koch stelle den FCM und andere Klubs "öffentlich in eine Ecke, in die wir nachweislich nicht gehören". Obwohl man sich "an geltende Gesetze und Verfügungen unseres Landes" halte, werde man als "Schauspieler", "problemorientiert Denkende oder für Probleme sorgende Vereine" dargestellt. Das "lässt uns fassungslos zurück".

Während Jena Kochs Forderung nach konstruktiven Vorschlägen zur Zukunft der 3. Liga bei einem Saisonabbruch nachkam, sind die Magdeburger der Meinung, "dass es grundsätzlich in der Verantwortung des DFB selbst liegt, entsprechende Lösungen für einen potentiellen krisenbedingten Abbruch der Saison transparent aufzuzeigen. Bis auf eine zwingende Aussetzung der Spiele, um Regressansprüche des Verbandes zu vermeiden, wurden bisher keine anderweitigen Lösungswege vom DFB Präsidium selbst aufgezeigt und ernsthaft diskutiert."

Der FCM wirft dem DFB "unverantwortliches Handeln" vor

Als Re-Starttermin hatte der DFB den 26. Mai ins Auge gefasst. Nun soll tags zuvor auf dem außerordentlichen DFB-Bundestag das weitere Vorgehen diskutiert und beschlossen werden. "Dass der DFB bereits den Re-Starttermin für die 3. Liga für den 26.05.2020 öffentlich publiziert hat, ist eine weitere Bestätigung des unverantwortlichen Handelns gegenüber seinen Vereinen", finden die FCM-Verantwortlichen. In Sachsen-Anhalt ist Mannschaftstraining bis zu 27. Mai untersagt. "Offensichtlich", heißt es im Magdeburger Brief, "scheint man sich sehr sicher zu sein, dass man die verantwortlichen Politiker der jeweiligen Bundesländer bis dahin umgestimmt hat."

jpe