Bundesliga

Das alles hat die DFL entschieden

Klarheit zwecks Free-TV - Zwei englische Wochen

Das alles hat die DFL entschieden

Die Bundesliga nimmt den Betrieb ab dem 16. Mai wieder auf - und lässt direkt ein Montagsspiel in Bremen folgen.

Die Bundesliga nimmt den Betrieb ab dem 16. Mai wieder auf - und lässt direkt ein Montagsspiel in Bremen folgen. imago images

Der Re-Start - ohne Freitagsspiele

Die größte Frage beantwortete DFL-Chef Christian Seifert direkt zu Beginn der Pressekonferenz am Donnerstag: Am Samstag, den 16. Mai, nehmen sowohl 1. als auch 2. Bundesliga den Spielbetrieb wieder auf. Damit ist auch klar, dass es an diesen jeweiligen 26. Spieltagen keine Freitagsspiele geben wird. Das begründete Seifert wie folgt: "Der Beschluss der Politik erlaubte den Re-Start für Mitte Mai. Der Freitag, 15. Mai, fällt damit raus - weil er nicht in der zweiten Hälfte des Monats liegt. Wir halten uns da sehr genau an die Vorgaben der Politik."

Weil es wie im regulären Plan vorgesehen mit dem 26. Spieltag beginnen wird, steht damit auch fest, dass es direkt mit dem Ruhrpott-Derby zwischen Meisterschaftskandidat Borussia Dortmund und Schalke genauso wie mit dem Auftritt von Tabellenführer Bayern München bei Aufsteiger Union Berlin wieder losgehen wird. Im Unterhaus stehen außerdem zum Beispiel direkt am ersten Sonntag (17. Mai) gleich fünf Spiele parallel jeweils um 13.30 Uhr an - unter anderem mit dem Hamburger SV (in Fürth), dem VfB Stuttgart (in Wiesbaden) sowie Tabellenführer Bielefeld (gegen Osnabrück).

Hier geht's zur Übersicht des 26. Spieltags der 1. Bundesliga

Hier geht's zur Übersicht des 26. Spieltags der 2. Bundesliga

Das Montagsspiel in Bremen - eine Art "Geschenk"

Vor allem der abstiegsbedrohte SV Werder Bremen hatte zuletzt für mehr Vorbereitungszeit plädiert, schließlich ist uneingeschränktes Mannschaftstraining in vielen Bundesländern noch nicht lange möglich - in Baden-Württemberg zum Beispiel noch gar nicht. Hier warten der SC Freiburg, die TSG 1899 Hoffenheim, der VfB Stuttgart, der Karlsruher SC, der SV Sandhausen und der 1. FC Heidenheim noch auf die Zusage, auch über das bisher geltende Kleingruppentraining hinausgehen zu dürfen. "Mit Hochdruck" werde daran gearbeitet.

"Wir akzeptieren die Entscheidung des DFL-Präsidiums selbstverständlich, hätten uns allerdings insbesondere aus Gründen der Wettbewerbsintegrität einen etwas späteren Start gewünscht", hatte Bremens Geschäftsführer Frank Baumann zuletzt gegenüber "deichstube.de" gesagt. Kontroverse Diskussionen zum Starttermin habe es laut Seifert nun am Donnerstag nicht mehr gegeben. Vielmehr überbrachte Seifert Werder eine Art "Geschenk": Die Grün-Weißen steigen mit ihrem Heimspiel im Weser-Stadion gegen Leverkusen erst am Montag, den 18. Mai (20.30 Uhr), wieder in den Spielbetrieb ein.

Die Schiedsrichter - und Umbaumaßnahmen in Köln

Die Referees der 1. und 2. Bundesliga müssen sich vor dem Wiederanpfiff in der Corona-Krise ebenfalls Tests unterziehen - was bislang laut einem kicker-Bericht noch nicht geschehen ist. "Selbstverständlich wird es für Schiedsrichter, Linienrichter und vierte Offizielle ebenfalls hygienische und medizinische Anforderungen geben", so DFL-Boss Seifert bei der Pressekonferenz am Donnerstag.

Seifert verwies außerdem darauf, dass der Deutsche Fußball-Bund für das Schiedsrichterwesen zuständig ist: "Der DFB hat uns mitgeteilt, dass er die Umsetzung des Konzepts in die Hand nimmt. Das wird auch Testungen vor dem ersten Spieltag beinhalten." Der 50-Jährige kündigte auch bauliche Veränderungen im Kölner Videokeller an, "die es uns ermöglichen, die Sicherheitsvorkehrungen umzusetzen, die erfüllt sein müssen, um auch dort einen Arbeitsschutz zu gewährleisten und das Infektionsrisiko möglichst gering zu halten".

Das Saisonende - und der Start der neuen Spielzeit

Der deutsche Meister soll laut Plan am 27. Juni (Samstag) gekürt werden. Das verkündete die Deutsche Fußball Liga (DFL) ebenfalls am Donnerstag im Zuge der virtuellen PK. Die Entscheidungen in der 2. Liga sollen, sofern es die Lage zulässt, wie gewohnt einen Tag darauf am Sonntag fallen.

Christian Seifert ist Präsident der Deutschen Fußball Liga (DFL).

Hat für Klarheit gesorgt: DFL-Chef Christian Seifert. imago images

Der Termin für den Start in die Bundesliga-Saison 2020/21 bleibt vorerst unklar. "Stand heute wollen wir uns noch nicht final festlegen. Im Idealfall starten Ligen natürlich im August", sagte Seifert und verwies dabei auch auf den Zeitdruck wegen der in das Jahr 2021 verlegten EM. "Alle Ligen, von denen ich bisher weiß, planen mit einem Start eigentlich im August. Tatsache ist aber auch, dass momentan nicht auszuschließen ist, dass möglicherweise Ende August das Champions-League-Finale stattfindet und der September mit einigen Länderspielen startet", gab Seifert zu bedenken.

Für den weiteren Verlauf der aktuellen Saison seien laut des DFL-Chefs aktuell nur zwei englische Wochen eingeplant: "Wir haben quasi auch noch eine dritte, weil wir noch das Nachholspiel von Werder Bremen gegen Eintracht Frankfurt haben."

So geht es weiter: Das Restprogramm der Bundesligisten

Die Relegation - und der DFB-Pokal

Im Konzept der Saison-Fortsetzung der Bundesliga ist auch weiter eine Relegation zwischen dem Tabellen-16. der 1. Liga und dem Dritten der 2. Liga vorgesehen. Auch das bestätigte Seifert. Einen Termin dafür nannte der DFL-Boss nicht, die Spiele müssten aber nach dem geplanten Saisonende der Ligen am 27. und 28. Juni stattfinden. Somit könnten zumindest diese Partien sogar nach dem 30. Juni und damit nach dem Auslaufen einiger Verträge stattfinden. Ob es auch Entscheidungs-Spiele zwischen dem Drittletzten der 2. Bundesliga und dem Dritten der 3. Liga geben wird, hängt laut Seifert von einer Entscheidung über einen möglichen Re-Start in Liga drei ab.

Seifert erwartet obendrein, dass "in absehbarer Zeit" die Halbfinals im DFB-Pokal terminiert werden. Dies obliege jedoch dem Deutschen Fußball-Bund. Dieser hatte sich zuvor irritiert drüber gezeigt, dass die Politik in das Startsignal für die Bundesliga und 2. Liga nicht auch den DFB-Pokal mit eingeschlossen hat.

Keine Sonderregeln bei Corona-Ausfällen - Regeln greifen

Die Vereine der 1. und 2. Bundesliga müssen nach dem Re-Start der Ligen auch bei einer Vielzahl von Corona-Fällen im Kader antreten - sofern sie grundsätzlich noch genug gesunde Spieler zur Verfügung haben. DFL-Boss Seifert verwies dabei auf die gültigen Regularien des Spielbetriebs, in denen festgelegt sei, wie viele Spieler ein Klub zur Verfügung haben müsse. "Wenn diese Anzahl von Spielern zur Verfügung steht, dann muss diese Mannschaft eben auch antreten", sagte Seifert am Donnerstag in Frankfurt am Main. "Wenn sie nicht zur Verfügung steht, muss eine Mannschaft nicht antreten."

Was bedeutet das für die Fans? - Konferenz im Free-TV

Der Pay-TV-Sender "Sky" wird an den ersten beiden Spieltagen sowohl die Konferenzen der Bundesliga als auch der 2. Liga live im frei empfangbaren TV über "Sky Sport News HD" schalten. Das teilte der Konzern kurz nach der DFL-Pressekonferenz mit. Ein Schritt, den DFL-Chef Seifert sehr begrüßt: "Das ist natürlich eine schöne Geschichte - und es freut mich. Ich glaube, dass 'Sky' hier einen sehr, sehr besonderen Schritt geht und diesen besonderen Rahmenbedingungen Rechnung trägt. Das ist ein sehr gutes Zeichen in dieser besonderen Zeit." Vor allem auch die Politik hatte zuletzt darauf gedrängt, dass beim Re-Start der Bundesliga ab dem 16. Mai einige Spiele auch im frei empfangbaren Fernsehen zu sehen sind, damit Menschenansammlungen bei Fans mit einem Sky-Abonnement vermieden werden. So ist es nun gekommen.

Angst vor Menschenmassen, die potenziell zu neuen Infektionsherden führen könnten, habe Seifert ohnehin nicht: "Ich glaube nicht, dass die Fanszene und die Fanorganisationen ihren Kritikern, die mit so pauschalen Vorurteilen auftauchen, den Gefallen tun werden, sich genau so zu verhalten." Alle Gespräche, die er zu dem Thema geführt habe, "lassen keinen Rückschluss" auf Fan-Ansammlungen vor den Stadien zu. Bei möglichen Treffen von Gruppen in Wohnzimmern appellierte Seifert auf die individuelle Pflicht in der Corona-Krise, "da endet dann auch irgendwann die Verantwortung der DFL".

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