Der kicker hatte schon am 14. April über die sich steigernden Diskussionen um Berkan Algan (43) berichtet. Nun wurde der ehemalige Profi freigestellt - mit ihm auch sofort Manager Andreas Klobedanz (56), der zuvor seinen Rücktritt zum 30. Juni erklärt hatte.
Über den Zeitpunkt und den Stil lässt sich allerdings trefflich streiten: Algan, der einen Vertrag bis 2021 hat, wurde am Dienstag per Mail informiert. Erst nach dem Erscheinen einer Pressemitteilung gab es ein Telefongespräch - allerdings nicht mit Präsident Dirk Barthel, sondern mit Vorstandsmitglied Michael Braunheim. Dabei sollte das Statement eigentlich positive Stimmung verbreiten, denn mit dem früheren Bundesligatorwart Richard Golz (51) wurde ein neuer Sportlicher Leiter präsentiert. Er trat ins bereitgestellte Fettnäpfchen, als er äußerte: "Kurzfristig wird jetzt wichtig sein, einen neuen Trainer zu finden und die Gespräche mit den Spielern über die Zukunft zu führen." Zu dem Zeitpunkt hatten weder Algan noch die Öffentlichkeit ein Wort gehört.
Algan geht zum vierten Mal
Zum vierten Mal muss Berkan Algan also seine Heimat rund um die Adolf-Jäger-Kampfbahn verlassen. Nach 1712 Tagen - im August 2015 hatte er Oliver Dittberner abgelöst - geht eine Ära zu Ende, die einen unerwarteten Aufschwung nahm: Die Regionalliga war beim AFC zuvor kein Thema, Algan führte den Hamburger Traditionsklub zweimal in die Viertklassigkeit und sogar zur ersten Oberliga-Meisterschaft nach 69 Jahren. Das bleibt ihm genauso wie der Titel "Hamburgs Trainer des Jahres 2019".
