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Illgner: "Es ging immer um Fußball, nie um Skandale"

Der Ex-Nationaltorwart und sein Weg mit dem kicker

Illgner: "Es ging immer um Fußball, nie um Skandale"

Großer Moment auf Vereinsebene: Bodo Illgner gewinnt 1998 mit Real Madrid die Königsklasse.

Großer Moment auf Vereinsebene: Bodo Illgner gewinnt 1998 mit Real Madrid die Königsklasse. imago images

Herr Illgner, was ist Ihre Kindheitserinnerung mit dem kicker oder an den kicker?

Meine Erinnerungen an den kicker beziehen sich hauptsächlich auf den Sommer, die Sommerferien. Da kam nämlich irgendwann immer das neue kicker-Sonderheft heraus. Mit den neuen Fotos, mit den Torhütern, die ihre Handschuhe präsentiert haben. Die Geschichten, die Poster, die dann auch teilweise in meinem Zimmer gehangen haben, die Vorfreude auf die neuen Mannschaftsfotos und auf die Infos, wer wen verpflichtet hat, all das ließ mich dem Heft entgegenfiebern. Und schon damals hatte ich immer ein spezielles Augenmerk auf die Torhüter.

Wie haben Sie den kicker in Ihrer Karriere wahrgenommen?

Der kicker war für mich immer das Fachjournal, das hauptsächlich über Fußball berichtet hat. Und nicht darüber schrieb, was man für Klamotten trug, wo man Essen war oder wie spät man dort war oder wie früh man jenes gemacht hat. Es ging immer um Fußball, nie um Skandale, die andere Medien schon mal gerne präsentieren. Also habe ich mich sehr wohl am kicker orientiert, gerade, wenn es um Wechselgeschichten ging. Da konnte man immer davon ausgehen, dass das immer eine gute Information war und keine schlecht recherchierte Story, nur um die Zeitung zu verkaufen.

Was bedeutet es Ihnen, Kolumnist für den kicker zu sein und wie hat das Ihre Sichtweise zum Fußball verändert?

Aufgrund der sachlichen, der sportlichen Berichterstattung ist der kicker ein Medium, mit dem ich sehr gerne zusammenarbeite. Das ist meine Motivation, meine Meinung auch als Kolumnist fundiert darzulegen und so zum Heft beitragen zu können. Ich denke, dass die Erfahrung, die ich als Kolumnist gesammelt habe, so ähnlich ist, wie mit Spielern, die Trainer werden: Die Sichtweise zum Fußball verändert sich natürlich. Wenn man selber im ganzen System steckt und selber noch spielt, dann sieht man die Sache in erster Linie aus eigener, aus Spielersicht. Wenn man hingegen die Karriere beendet hat und dann entweder als Trainer, Manager oder eben wie ich als Kolumnist tätig ist und das große Ganze sehen muss, weiß man, dass es besser ist, Dinge anzusprechen, als sie unter den Teppich zu kehren. Sehr gerne arbeite ich mit den Redakteuren des kicker zusammen, es ist stets ein netter und vertrauensvoller Umgang.

Interview: Thomas Böker

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