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NFL-Draft 2020: Joe Burrow nach Cincinnati - Tua Tagovailoa nach Miami

Welches Talent bei welchem Team gelandet ist

Der NFL-Draft: Burrow kommt nach Hause - Packers holen Rodgers-Nachfolger

Der "College-König" soll Cincinnati Glanz verleihen: Quarterback Joe Burrow.

Der "College-König" soll Cincinnati Glanz verleihen: Quarterback Joe Burrow. Getty Images

Was als große Show geplant war, lief letztlich ungewohnt trocken ab. Der NFL-Draft 2020, vor der Coronavirus-Pandemie als große Gala in Las Vegas angedacht, lieferte merkwürdige Bilder.

Und doch wirkte zumindest das, worum es eigentlich ging, vertraut: die Spielerauswahl. Wie zu erwarten, entschied sich das schlechteste Team der Vorsaison, die Cincinnati Bengals, für den besten College-Spieler, Joe Burrow. Der 23-jährige Quarterback lieferte im LSU-Dress eine der denkwürdigsten Spielzeiten der College-Historie ab und führte die Tigers mit 5.671 Passing Yards, 60-Touchdown-Pässen (bei nur sechs Interceptions) und ohne eine einzige Niederlage zur Meisterschaft. Alleine in den zwei Play-off-Spielen steuerte Burrow sagenhafte zwölf Touchdown-Pässe bei.

Nun kehrt der in Iowa geborene und in Athens, Ohio, aufgewachsene Heisman-Trophy-Gewinner (als erster LSU-Spieler seit Billy Cannon 1959) zurück in seinen Heimatstaat. Seine ersten zwei College-Jahre hatte Burrow bei den Ohio State Buckeyes verbracht. Nachdem er dort jedoch kaum zum Zug gekommen war, wechselte er 2018 an die Louisiana State University - und schrieb dort Geschichte.

Tua landet wie erwartet in Miami - Sorgt Herbert für viele Fans in L.A.?

Mit dem zweiten Pick, auch das überraschte nicht, landete Pass Rusher Chase Young (Ohio State) bei den Washington Redskins. Leise Gerüchte, wonach das schlechteste NFC-Team der Vorsaison kein Vertrauen in Quarterback Dwayne Haskins, den Erstrundenpick des letzten Drafts, habe, zerschlugen sich also schnell.

Tua Tagovailoa

Der Linkshänder, der keiner ist: Tua Tagovailoa. Getty Images

Nachdem sich die Detroit Lions an Position drei für Cornerback Jeff Okudah (Ohio State) und die New York Giants an vier für Tackle Andrew Thomas (Georgia) entschieden hatten, begann das alljährliche Quarterback-Picking.

Tua Tagovailoa landete an fünfter Position bei den Miami Dolphins. Der in Hawaii geborene 22-Jährige hatte sich noch vor den College-Play-offs schwer an der Hüfte verletzt und zusehen müssen, wie seine Crimson Tide aus Alabama es nicht in die Postseason schafften. Der Linkshänder gilt mit Burrow als talentiertester Spielmacher dieses Drafts, bringt allerdings auch eine hohe Verletzungsanfälligkeit mit. Und dennoch kommt "Tua", dessen Stern 2018 im Endspiel um die nationale Meisterschaft aufging, in etwas mehr als zwei Jahren auf 87 Touchdown-Pässe bei nur elf Interceptions.

Quarterback Nummer drei ging nur einen Pick später von Bord und landete bei den Los Angeles Chargers: Justin Herbert. Der 22-Jährige, in Eugene, Oregon, geboren und für die Oregon Ducks im College-Football aktiv, soll in NFL-Teamkreisen schon vorher viel höher eingeschätzt worden sein, als es Draft-Analysten vermutet hatten. Der 1,98 Meter große Herbert bringt vor allem einen starken Wurfarm und eine gute Athletik mit und soll nun Philip Rivers beerben.

Green Bay überrascht mit Love - wie reagiert Rodgers?

Und auch mit Herbert war noch nicht Schluss. Die hoch eingeschätzten Wide Receiver fielen etwas tiefer als erwartet, doch das Team, das einen benötigt hätte, überraschte an Position 26 und draftete stattdessen einen neuen Quarterback: Die Green Bay Packers tauschten ihren First-Round- und einen Fourth-Round-Pick mit den Miami Dolphins und entschieden sich für den mobilen Jordan Love (Utah State) - und damit wohl auch für den Nachfolger des mittlerweile 36-jährigen Aaron Rodgers.

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mkr

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