"Rein objektiv gesehen - obwohl wir davon profitieren würden - wäre es für mich die fairste und beste Lösung sowie die Lösung mit den wenigsten Unzufriedenen und Klägern, wenn die Tabellenführer aufsteigen und es keine Absteiger gäbe", sagte FCS-Sportdirektor Marcus Mann dem Sport-Informations-Dienst. "Es sollte folglich jeweils eine Ligenaufstockung geben."
Damit schließt sich Saarbrücken dem Vorschlag von acht Drittligisten an, die einen Saison-Abbruch ohne Absteiger sowie eine Liga-Aufstockung durch die Regionalligisten gefordert hatten - und allesamt davon profitieren würden. Auch Saarbrücken wäre Nutznießer einer solchen Regelung. Die Mannschaft liegt derzeit mit sechs Punkten Vorsprung auf die SV Elversberg an der Spitze der Regionalliga Südwest und würde im vom Verein geforderten Szenario in die 3. Liga aufsteigen.
"Ich fände es ungerecht, wenn man als Tabellenführer nicht aufsteigt", sagte Trainer Lukas Kwasniok. "Wenn der ganze Invest des Vereins und die ganzen Leistungen der Spieler annulliert werden würden, wäre, glaube ich, eine extreme Klagewelle zu befürchten. Ich gehe derzeit davon aus: Abbruch mit Aufstieg."
Viele Fragezeichen: Was passiert in anderen Staffeln?
Verfolger Elversberg hatte zuletzt eingebracht, die 3. Liga in zwei Staffeln aufzuteilen, einige Regionalligisten unterstützen diesen Vorstoß. Saarbrücken sieht aber in einer Aufstockung der eingleisigen Liga einen praktischen Vorteil für die Klubs. "Dadurch hätte jeder Verein nächstes Jahr drei oder vier Heimspiele mehr, mit denen er in diesem Jahr verloren gegangene Einnahmen wieder generieren kann", so Kwasniok.
Die Aufstiegsthematik ist auch aus Sicht der Regionalligen nicht ganz unproblematisch. Beispielsweise stellt sich die Frage nach der Regionalliga Nordost, wo die VSG Altglienicke die Tabelle anführt - punktgleich mit Lok Leipzig, das allerdings ein Spiel weniger auf dem Konto hat. Oder nach der Regionalliga West, wo Verl bei vier Spielen weniger zehn Punkte hinter Tabellenführer Rödinghausen liegt. Wer würde aufsteigen?
Für uns steht der Aufstieg - auf welchem Weg auch immer - an oberster Stelle.
FCS-Sportdirektor Marcus Mann
In jedem Fall würde ein Aufstieg am grünen Tisch für deutlich weniger Emotionen sorgen als eine sportliche Entscheidung auf dem Platz. Für Saarbrücken aber kein allzu großes Problem. "Für uns steht der Aufstieg - auf welchem Weg auch immer - an oberster Stelle", sagte Sportdirektor Mann. "Sollte es nachher am Verbandstisch entschieden werden, könnten wir uns fast genauso freuen wie auf dem Platz."