Bundesliga

Am 2. Mai geht es um die Existenz von Schalke 04

Die Königsblauen hoffen auf fällige Zahlungen

Am 2. Mai geht es um die Existenz von Schalke 04

Finanzielle Schieflage: Die Corona-Krise trifft den FC Schalke 04 hart.

Finanzielle Schieflage: Die Corona-Krise trifft den FC Schalke 04 hart. imago images

Schalke 04 hat schon kurz nach Ausbruch der Corona-Pandemie keinen Hehl aus der bedrohlichen wirtschaftlichen Situation des Vereins gemacht. Gleichmaßen mit großer Sorge wie mit großer Hoffnung sieht der Klub dem 2. Mai entgegen. An diesem Tag soll vereinbarungsgemäß die 4. und letzte Rate dieser Saison aus den in den Verträgen mit den nationalen Medienpartnern fälligen Zahlungen von der DFL an die Vereine ausgeschüttet werden. Bereits am 10. April hätten die Rechteerwerber wie Sky, DAZN oder die ARD ihren finanziellen Verpflichtungen nachkommen müssen; die Gelder aber sind bis heute nicht geflossen. Für Schalke geht es bei Zahlung der 4. Rate um 15,892 Millionen Euro.

Schalke-Vorstand Peter Peters ging am Dienstag via Facebook an die Öffentlichkeit: "Dinge wie Steuerstundungen, die der Gesetzgeber eingeräumt hat, ergreifen wir auch. Wir versuchen, Ausgaben zu reduzieren, haben Mitarbeiter in Kurzarbeit geschickt und mit den Spielern Gehaltsverzicht vereinbart. Aber natürlich hängt alles davon ab, wann wir wieder Einnahmen erzielen und Fußball spielen können. Je länger das dauert, desto einschneidendere Maßnahmen müssen ergriffen werden."

E-Mail an die Logen-Besitzer

Sein Vorstandskollege Alexander Jobst äußerte schon am 17. März: "Es geht um die Existenz!" Am 8. April verschickte Jobst eine E-Mail an die Logen-Besitzer mit der Bitte, auf anteilige Rückzahlungen der Miete für die noch ausstehenden vier Heimspiele zu verzichten: "Der Verein steht vor einer potenziell existenzbedrohenden wirtschaftlichen Situation und ist daher mehr denn je auf die Sponsoren- und Hospitality-Einnahmen angewiesen."

Trotz zahlreicher kurzfristiger Maßnahmen wie zum Beispiel 15 Prozent Gehaltsverzicht der Profis und weitere 15 Prozent von diesen gestundet und trotz Kurzarbeit grassiert die Angst vor einer bilanziellen Überschuldung, wenn die Fernsehgelder am 2. Mai nicht fließen sollten. Die Hoffnung, über Transfereinnahmen im Sommer neue Liquidität zu schaffen, ist angesichts der drohenden Einbrüche auf dem Transfermarkt sehr vage. Bei Ausbleiben der TV-Rate könnte aktuell insbesondere Aufsichtsratschef Clemens Tönnies mit einem weiteren Kredit noch für Liquidität sorgen. Überlebt Schalke diese große Krise, kann der Verein wohl nur über eine Ausgliederung der Profiabteilung in eine Kapitalgesellschaft wettbewerbsfähig bleiben. Darüber müssten die Mitglieder auf der für den Juni vorgesehenen Versammlung entscheiden.

Rainer Franzke

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