Bundesliga

Philipp Lienhart vom SC Freiburg liest keine "eigenen Statistiken"

Freiburgs Verteidiger freut sich über seine gute Zweikampfwerte

Lienhart liest keine "eigenen Statistiken"

Freiburgs Philipp Lienhart wartet mit einer starken Zweikampfquote auf.

Freiburgs Philipp Lienhart wartet mit einer starken Zweikampfquote auf. imago images

Wie seine Kollegen ist auch Lienhart im Moment sehr viel zu Hause, versucht seine sportlichen Hausaufgaben aber möglichst im Freien zu erledigen. Ansonsten halte er "die Wohnung ein bisschen sauberer als sonst" und lässt "die Playstation glühen", verrät der 23-Jährige im Interview auf der Webseite des SC Freiburg. Allerdings wäre er offenbar kein geeigneter Kandidat, seinen Mitspielern Nico Schlotterbeck und Mark Flekken Konkurrenz zu machen, die an den beiden vergangenen Wochenenden bei der "Bundesliga Home Challenge" an der Konsole für Furore sorgten. In FIFA 20 wäre er "fürchterlich untalentiert", gibt Lienhart zu. Zu seinen Eltern, die in seiner Heimat Österreich leben, hält er regelmäßig telefonischen Kontakt. Sie würden beide trotz Corona-Krise arbeiten gehen. "Meine Mutter arbeitet in einem Altenpflegeheim, da ist Homeoffice keine Option", erklärt Lienhart.

Ich versuche Fouls in gefährlichen Situationen zu vermeiden und clever zum Ball zu gehen.

Philipp Lienhart

Dass er kürzlich in einem kicker-Ranking als viertbester Zweikämpfer der Liga mit rund 65 Prozent gewonnenen Zweikämpfen auftauchte, hinter Nordi Mukiele (Leipzig), Felix Udohkai (FC Augsburg) und Dedryck Boyata (Hertha BSC), hat ihn gefreut. "Aber wie ich da im Ligavergleich stehe, hätte ich nicht gewusst, ich bin allgemein nicht der Typ, der sich nach einem Spiel die eigenen Statistiken durchliest." Als sein Erfolgsrezept bezeichnete er vor allem seinen Instinkt. "Ich versuche Fouls in gefährlichen Situationen zu vermeiden und clever zum Ball zu gehen. Vielleicht habe ich aber auch einfach Glück, dass die Schiedsrichter nicht gegen mich pfeifen", sagt er in dem Interview.

Lienhart - verletzungsfrei in Wartestellung

Im vergangenen Sommer hat der Österreicher seinen ursprünglich bis 2021 laufenden Vertrag beim Sport-Club vorzeitig verlängert, und erhoffte sich mehr Spiele als in den beiden Saisons zuvor. Das schien zu Beginn auch zu klappen, als er in den ersten zwölf Spielen bis auf eine Partie 90 Minuten auf dem Platz war. Dann wurde er durch einen Muskelfaserriss ausgebremst, den er dazu nutzte, Platten einer alten Verletzung aus seiner Schulter operieren zu lassen. "Mittlerweile weiß ich, dass die Chance, mich auf dem Platz zu beweisen, wiederkommt, wenn ich hart arbeite", sagt Lienhart.

Ohne Verletzungen hätte er aber in Freiburg wohl schon ein paar Spiele mehr gemacht als die 39 Bundesligaeinsätze, vermutet er, sieht aber seine bisherigen Erfahrungen beim Sport-Club als "durchweg positiv".

Daniela Frahm

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