3. Liga

Ingolstadts Gordon Büch im Interview: "Der Zeitpunkt hätte schlimmer nicht sein können"

Ingolstädter zog sich im Oktober einen Kreuzbandriss zu

Büch im Interview: "Der Zeitpunkt hätte schlimmer nicht sein können"

Da war's passiert: Ingolstadts Gordon Büch humpelt gegen Münster verletzt vom Platz.

Da war's passiert: Ingolstadts Gordon Büch humpelt gegen Münster verletzt vom Platz. imago images

Herr Büch, die wichtigste Frage zuerst, wie geht es Ihnen und was macht das Knie?

Gordon Büch: Das Knie sieht sehr gut aus. Es ist alles so, wie es laufen sollte. Die Ärzte sind sehr zufrieden mit der Reha und dem Heilungsverlauf und ich auch.

Wie lange dauert Ihre Reha noch und wann können Sie ins Team zurückkehren?

Büch: Der ursprüngliche Plan war, gegen Saisonende wieder ins Mannschaftstraining einzusteigen. Ob es noch für ein Spiel gereicht hätte, weiß ich nicht. Aktuell ist wegen Corona vieles nicht abzuschätzen. Derzeit ist kein richtiges Reha-Training möglich, von daher ist der Faktor Zeit ungewiss. An erster Stelle steht bei mir, dass das Knie vollständig ausheilt und stabil bleibt.

Haben Sie die Situation noch vor Augen, wie es zur schlimmen Kreuzbandverletzung im Spiel gegen Preußen Münster kam?

Büch: Ich habe mir die Szene sehr oft angeschaut, und werde Sie bei der Schwere der Verletzung auch nie vergessen.

Wie ärgerlich ist der Zeitpunkt der Verletzung, gerade nachdem Sie sich als Linksverteidiger ins Team gespielt und den Durchbruch geschafft haben?

Büch: Aus sportlicher Sicht hätte der Zeitpunkt nicht schlimmer sein können. Aber mir hat das Bekenntnis des Vereins, das gleich nach der Verletzung kam, sehr geholfen.

In Zeiten der Corona-Krise relativiert sich natürlich vieles. Was geht Ihnen dabei durch den Kopf, wenn Sie daran denken? Und wie beeinträchtigt diese Situation ihren Alltag mit der Reha?

Büch: Das ist eine vollkommen neue Situation, die kein Spieler für möglich gehalten hätte. Meine Gedanken sind bei den Menschen, die gerade krank sind. Für mich steht die Gesundheit der Menschen über allem, vor allen sportlichen Dingen. Wir bekommen vom Verein die bestmögliche Unterstützung, die diese Ausnahmesituation zulässt.

Haben Sie während der Reha-Zeit den Kontakt zur Mannschaft gehalten oder ist man in so einer Phase mehr mit sich selbst beschäftigt?

Büch: Ich wollte unbedingt den Kontakt zum Team halten. Bis auf ein paar kurze Unterbrechungen, beispielsweise während der Winterpause, ist mir das auch gelungen. Als es noch möglich war, habe ich den Kraftraum jeden Tag gesehen. Manchmal fällt dir dabei die Decke auf den Kopf. Es ist mein großer Wunsch, endlich wieder auf dem Rasen zu stehen.

Welche Erklärung haben Sie für die Krise, in die der FCI geschlittert ist und die zum Trainerwechsel geführt hat?

Büch: Da ich nur die Spiele sehe und keine Trainingsarbeit, ist es für mich schwierig, das zu beurteilen. Sicher ist, dass uns das Glück aus der Hinrunde gefehlt hat. Alleine wenn ich an die unglücklichen Ausgleichstreffer in der Schlussphase in den beiden Spielen gegen Duisburg und Halle denke. Die Qualität der Mannschaft hat sicherlich nicht abgenommen.

Ihr Förderer Jeff Saibene ist weg, mit Tomas Oral kehrt dafür ein guter alter Bekannter zurück. Haben Sie mit ihm schon gesprochen?

Büch: Ja, ich habe bereits am ersten Tag seiner Ankunft ein Gespräch mit ihm geführt. Er wollte wissen, wie es mir geht und wie der Stand meiner Reha ist. Aber auch in der aktuellen Home Office-Phase hat er mich schon über Skype kontaktiert.

Machen Sie sich nach der schweren Verletzung Sorgen um Ihre Zukunft, da ihr Vertrag ja nur noch bis 2021 läuft?

Büch: Eigentlich nicht, denn ich bin auf dem richtigen Weg. Ich werde mindestens so stark wie vor meiner Verletzung sein, wahrscheinlich sogar noch stärker. Spätestens zur neuen Saison möchte ich beschwerdefrei sein und anknüpfen, wo ich aufgehört habe.

Interview: Bernd König