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Trotz Coronavirus: Es soll einen italienischen Meister geben

FIGC-Präsident Gabriele Gravina bestätigt Serie-A-Pläne

Trotz Coronavirus: Es soll einen italienischen Meister geben

Coronavirus-Pandemie, wirtschaftliche Sorgen, mögliche Szenarien: Wie geht es weiter in der Serie A?

Coronavirus-Pandemie, wirtschaftliche Sorgen, mögliche Szenarien: Wie geht es weiter in der Serie A? imago images

Die italienische Serie A steht still, die Zukunft ist wie vielerorts im Profifußball unbekannt. Was tun, wenn abgebrochen werden muss? Gehen Vereine bankrott? Oder kann vielleicht in Form von Geisterspielen die Spielzeit zu Ende gebracht werden - notfalls auch über den 30. Juni hinaus?

All diesen Fragen sieht sich dieser Tage der italienische Verband FIGC (Federazione Italiana Giuoco Calcio) gegenüber. Und wenngleich es noch Zeit in Anspruch nehmen wird, die endgültigen Antworten zu finden, so stellte Präsident Gabriele Gravina gegenüber "Sky Sport Italia" doch schon an diesem Freitag klar: Es soll in jedem Fall ein Meister gekürt werden.

Darüber teilte Gravina, der an der sportlichen Austragung der Restrunde weiter festhält, mit: "Es gibt einen Plan, dem wir absolute Priorität einräumen. Denn wir wären alle glücklich, wenn die Saison auf dem Rasen beendet werden kann. Deswegen stehen wir auch in Kontakt mit der FIFA, speziell wegen etwaiger Vertragsverlängerungen über den 30. Juni (der offizielle Ablauf der aktuellen Arbeitspapiere; Anm.d.Red.) hinaus."

Juve hat derzeit einen Punkt Vorsprung auf Lazio

Man müsse diesbezüglich "eine Lösung finden", so Gravina weiter. Sein Ziel: "Bis zum 30. Juli 2020 gehen. Dabei müssen wir uns natürlich auch daran halten, was von höchster politischer und wissenschaftlicher Stelle bis dahin gilt."

Was passiert aber, wenn eben sportlich nicht mehr gespielt werden kann in dieser Spielzeit. Wie wird in der Serie A dann entschieden - eben zum Beispiel über den Meister (aktuell führt Juventus das Tableau knapp vor Lazio Rom an)? FIGC-Präsident Gravina dazu: "Wenn wir nicht spielen können, möchten wir trotzdem den bisherigen Wert des Wettbewerbs auf dem Spielfeld werten. Wir würden dann darüber reden, wohin der Scudetto gehen würde. Das ist aber Sache des Bundesrates, zu entscheiden. Außerdem müssen wir auch noch Entscheidungen finden, wie mit der Aufstellung der Liga für die nächste Spielzeit entschieden wird - von den europäischen Wettbewerben bis hin zum Auf- sowie Abstieg."

Kürzung der Spielergehälter

An anderer Stelle macht die italienische Liga aktuell ebenfalls Druck, sie plädiert für eine Kürzung der Spielergehälter von 30 Prozent. Bis Montag will die FIGC der Spielergewerkschaft einen dementsprechenden Plan für die kollektive Gehaltskürzung der Profis aller Erstligisten vorlegen. Dies teilte Liga-Präsident Paolo Dal Pino in einer Videokonferenz mit dem Chef der Spielergewerkschaft AIC, Ex-Nationalspieler Damiano Tommasi, mit.

Die Gehaltskürzungen sollten eine provisorische Maßnahme bis zur Wiederaufnahme der Meisterschaft sein. "Wir suchen nach einer geeigneten Lösung. Wir können nicht so tun, als ob der Fußball nicht dieselben gravierenden Schäden wie andere Bereiche der italienischen Wirtschaft erleiden würde. Viele Klubpräsidenten sind auch Unternehmer", sagte Italiens Verbandschef Gravina.

mag/sid

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