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Peter Zeidler: Ein Schwabe greift mit St. Gallen nach dem Titel in der Schweiz

Spitzenspiel gegen YB restlos ausverkauft

Peter Zeidler: Ein Schwabe greift mit St. Gallen nach dem Titel in der Schweiz

Freut sich riesig aufs Topspiel: FCSG-Trainer Peter Zeidler.

Freut sich riesig aufs Topspiel: FCSG-Trainer Peter Zeidler. imago images

Der Kybunpark ist ausverkauft. Alle 19.024 Plätze werden beim Spitzenspiel am Sonntag (16 Uhr) besetzt sein. Der FC St. Gallen spricht von einem weiteren Meilenstein der jüngeren Vergangenheit, denn letztmals war das Stadion am 7. April 2013 gegen den FC Basel restlos ausverkauft. Das große Interesse kommt nicht von ungefähr, der FCSG greift schließlich nach der Meisterschaft in der Schweizer Liga. Und das mit einer Mannschaft, in welcher ein Innenverteidiger 17 (Leonidas Stergiou) und der Kapitän (Silvan Hefti) 22 Jahre alt ist.

Die Grün-Weißen, im Jahr 2000 letztmals Meister, haben 44 Punkte aus 22 Spielen gesammelt und führen die Tabelle punktgleich mit den Young Boys aus Bern an. Nun steht das direkte Duell bevor. "Wir haben eine tolle Prüfung vor uns und sind gut vorbereitet", sagt Trainer Peter Zeidler. Trotz großer Vorfreude auf das Topspiel betont er: "Wir werden uns nicht ablenken lassen." Angst habe man keine, aber "allergrößten Respekt".

Ein bisschen Fußball-Romantik

Zeidler ist der Architekt des Erfolgs. Der Meistertitel wäre der größte Erfolg seiner langen Karriere abseits des Scheinwerferlichts. "Das ist schon etwas Grandioses, bei dieser Geschichte dabei zu sein", sagt der 57-Jährige. "Das ist so ein bisschen Fußball-Romantik: Wir Ost-Schweizer fahren jetzt mal durchs Land, und zeigen, was wir drauf haben." Das ist der jungen Truppe bislang eindrucksvoll gelungen. "Wir haben eine besondere Marke", sagt Zeidler. "Wir sind die jungen Wilden, die attackieren und nach vorne spielen."

Wenn der einstige Gymnasiallehrer aus Schwäbisch Gmünd durch St. Gallen geht, dann bleibt er längst nicht mehr unerkannt. Die Menschen in der Stadt südlich des Bodensees stürmen dann zwar nicht wie verrückt auf ihn zu oder fragen permanent nach Selfies. Sie sprechen ihn stattdessen auf ihre ganz eigene Art und Weise an. "Wenn ich über die Straße gehe, dann sagen die Leute einfach nur Danke", erzählt Zeidler mit einem Schmunzeln.

Traum von der Bundesliga

Sein großer Traum ist ein Job als Chefcoach in der Bundesliga, die ihn vor allem deshalb so begeistert, weil sie jedes Wochenende Menschenmassen in die Stadien lockt. "Ich finde es faszinierend am Fußball, dass er Menschen bewegt. Wenn die Bundesliga ruft, wäre das sicher spannend", sagt Zeidler, der in St. Gallen noch einen Vertrag bis 2022 besitzt. Der Titel mit dem FCSG wäre sicher nicht das schlechteste Bewerbungsschreiben.

cfl/dpa