Europa League

Hellmann kritisiert UEFA: "Ein Schlag ins Gesicht"

Eintracht-Vorstand äußert sich zum Verbot von Wunderkerzen

Hellmann kritisiert UEFA: "Ein Schlag ins Gesicht"

Keine Wunderkerzen: Die Frankfurter haben Stress mit der UEFA.

Keine Wunderkerzen: Die Frankfurter haben Stress mit der UEFA. Getty Images

"Ich kann nicht nachvollziehen, warum eine Choreografie, die mit handelsüblichen Wunderkerzen und über einen behördlichen Genehmigungsweg angelegt ist, nicht die Akzeptanz der UEFA findet", hadert Hellmann. Der Vorstand erläutert: "Wir versuchen unserer Fanszene zu vermitteln, dass die Sicherheit für die körperliche Unversehrtheit der beteiligten Personen im Mittelpunkt steht. Die Beurteilung darüber müssen die nationalen Behörden treffen, die kann nicht die UEFA treffen."

Hellmann zieht einen Vergleich zu den Geschehnissen rund um das Spiel bei Lazio Rom in der vergangenen Saison. Damals zündeten Eintracht-Anhänger reichlich Pyrotechnik und sorgten für hässliche Szenen im Stadion. Allerdings darf das nicht über die katastrophalen Verhältnisse auf dem Weg zum Stadion und davor hinwegtäuschen. Komplett vermummte und mit Knüppeln bewaffnete Zivilpolizisten flößten an jeder Straßenecke Angst ein, die Einlasskontrollen zogen sich teilweise über mehrere Stunden hin, später durften die Fans die Blöcke noch lange nach dem Schlusspfiff nicht verlassen.

"Verbände, die aus meiner Sicht immer weltfremder werden"

"Wir haben damals bei der UEFA angefragt, warum man sich nicht bemühe, auf die Sicherheitsbehörden einzuwirken. Es kam der Hinweis, dies sei eine Angelegenheit der nationalen Sicherheitsorgane", berichtet Hellmann, "ich verstehe umgekehrt nicht, warum man bei der jetzt vorliegenden behördlichen Genehmigung nicht genauso verfährt." Am Mittwoch habe die Eintracht der UEFA einen Brief geschrieben, um auf eine "Überprüfung und Änderung der Praktiken der Entscheidungsfindung der Verbände, die aus meiner Sicht immer weltfremder werden, hinzuwirken". Der Vorstand sieht das Wunderkerzen-Verbot "als Schlag ins Gesicht", da es "uns und jedem anderen Verein die Arbeit im Umgang mit den Fanszenen erschwert". Was er meint: Wenn die Anhänger schon auf das Abbrennen verbotener und gefährlicher Pyrotechnik verzichten und stattdessen handelsübliche Wunderkerzen in der Hand halten wollen, sollte man sie für diesen Schritt in die richtige Richtung nicht bestrafen.

Klare Worte wären allerdings auch angebracht gewesen, nachdem Teile der Fans am vergangenen Freitag beim Auswärtsspiel in Dortmund eine große Menge an Pyrotechnik abgebrannt hatten. Da blieb öffentliche Kritik der Verantwortlichen jedoch nicht zum ersten Mal aus.

Julian Franzke

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