Bundesliga

Schalke 04: Schiedsrichter Osmers erklärt Rote Karte für David Wagner

Irritation um Platzverweis für Schalkes Trainer

Osmers erklärt Wagner-Rot: "Es war keine Tätlichkeit"

Überprüfung einer skurrilen Szene: Harm Osmers auf der einen, David Wagner auf der anderen Seite.

Überprüfung einer skurrilen Szene: Harm Osmers auf der einen, David Wagner auf der anderen Seite. imago images

Auf dem Videowürfel der Arena war es eindeutig dargestellt: Grund für die Überprüfung der Szene am Spielfeldrand-Monitor durch Schiedsrichter Harm Osmers sei eine vermeintliche Tätlichkeit von David Wagner, die der Trainer an Jordan Torunarigha begangen haben soll. Osmers schaute sich die Bilder an, schritt über den Platz bis zur Coachingzone - und zückte Rot für Wagner. Auf kicker-Nachfrage erklärte der Schiedsrichter tags darauf überraschend, dass es für ihn gar nicht um eine Tätlichkeit gegangen sei.

"Für mich war bei der Rote Karten für David Wagner maßgeblich, dass er durch sein Verhalten die Spielfortsetzung verzögert hat. Rot wegen einer Tätlichkeit kam nicht in Betracht", erklärte Osmers. "Ich kann verstehen, dass diese Rote Karte in der Öffentlichkeit diskutiert wird. Der Vorgang ist für einen Außenstehenden schwierig nachzuvollziehen, weil dieser Passus in der Regel noch relativ neu ist und es erst wenige Referenzfälle gibt."

Unabhängig davon, dass in der Grafik auf dem Videowürfel dann ein falscher Grund genannt worden wäre, stellt sich bei dieser Argumentation die Frage, worin genau die Spielverzögerung seitens des Trainers bestanden haben soll.

Osmers' Begründung wirkt ein wenig konstruiert, zumal es für Wagner gar keinen Sinn ergeben hätte, auf Zeit zu spielen. Zu jenem Zeitpunkt - es lief die 10. Minute der Verlängerung - stand es noch 2:2, die Schalker waren gut in der Partie und fühlten sich gepusht davon, aus einem 0:2 ein 2:2 gemacht und die Verlängerung erzwungen zu haben.

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Toni Lieto/Thomas Roth

Bilder zur Partie FC Schalke 04 - Hertha BSC