3. Liga

SGS-Würzburg - 0:6! Leist und Sadlo über den "Schlag ins Gesicht"

Höchste Drittliga-Niederlage der Vereinsgeschichte

Leist und Sadlo über den "Schlag ins Gesicht"

Nach dem "Schlag ins Gesicht": SGS-Kapitän Julian Leist.

Nach dem "Schlag ins Gesicht": SGS-Kapitän Julian Leist. imago images

Für die SG Sonnenhof Großaspach ging es im Duell mit den Würzburger Kickers in erster Linie darum, den Abstand auf die Nicht-Abstiegsränge zu verringern und die nach unten zeigende Formkurve auszubessern. Doch es kam stattdessen knüppeldick für die Mannschaft von Neu-Trainer Mike Sadlo, der erst zum zweiten Mal an der Seitenlinie des Dorfklubs gestanden und gegen Würzburg seine Heimpremiere gegeben hatte. Zum Einstand des Cheftrainers hatte sich Großaspach ein Remis am Betzenberg erkämpft. Gegen die Kickers zeigte sich ein komplett verändertes Bild. Es fehlte an allen Ecken und Enden - defensiv wie offensiv.

"Es ist natürlich ernüchternd und enttäuschend, dass wir nichts von dem Feuer und der Leidenschaft von letzter Woche mit auf den Platz nehmen konnten. Wir waren zu zögerlich, haben keine Bälle festgemacht und sind nicht mutig genug angelaufen", monierte Sadlo nach dem Heimdebakel mit einem halben Dutzend Gegentoren.

Dass Großaspach nicht gerade für seine Heimstärke bekannt ist, ist wahrlich kein Geheimnis mehr. Die SGS holte aus nun zwölf Spielen vor heimischer Kulisse nur einen Sieg. Eine Niederlage ist somit grundsätzlich kein Novum, doch die 0:6-Klatsche geht in die Geschichtsbücher ein. Es war die höchste Niederlage, die der Verein in seiner sechsjährigen Drittliga-Historie kassierte. "Heute hat einfach gar nichts gepasst. Es ist einfach zu verkrampft zuhause", fiel die kurze Analyse von Kapitän Leist nach der verkorksten Partie aus.

Zudem wartet die SGS seit acht Spielen auf einen Sieg. In Situationen wie dieser stellt sich oft die Moralfrage. Leist forderte von seiner Mannschaft, dass sich die Einstellung auf jeden Fall ändern müsse. Trainer Sadlo hatte hingegen keinen fehlenden Willen gesehen, sondern vielmehr "fehlenden Mut".

"Wenn wir so spielen, kriegen wir in jedem Spiel sechs Tore. Das war ein Schlag ins Gesicht und wir haben alle keinen Bock darauf, das Woche für Woche zu erleben", blickte Leist entschlossen in die nahe Zukunft. Aber jetzt müsse man die deftige Niederlage erst einmal sacken lassen.

phb