Karl-Heinz Rummenigge kündigt jetzt Gespräche mit den verdienten Bayern-Spielern an. "Wir haben einige Spieler, die noch 1,5 Jahre Vertrag haben. Da werden wir jetzt als erstes Gespräche führen", sagte der Vorstandschef im Interview mit dem "Münchner Merkur" und der "tz" (Mittwoch).
"Diese Spieler haben große Verdienste um den FC Bayern - egal, ob das David Alaba ist, Thiago, Jerome Boateng, Javi Martinez, Thomas Müller oder Manuel Neuer. Natürlich werden wir die Gespräche mit diesen Spielern mit großer Sensibilität führen, bevor wir Entscheidungen treffen", sagte Rummenigge.
Bekannt ist, dass etwa mit Neuer, der ab Sommer Konkurrenz durch Alexander Nübel bekommt, schon Ende 2019 erste Gespräche geführt wurden. Im Trainingslager der Bayern machte der Nationalkeeper dabei deutlich, dass er seine Vertragsverlängerung an Bedingungen knüpfen wird ("Ich bin kein Statist, sondern Protagonist"). Von Jerome Boateng ist schon bekannt, dass er nicht zufrieden mit seiner Rolle ist. Thomas Müller blüht, seit Hansi Flick den Trainerjob übernommen hat, wieder auf.
Rummenigge: "Die Gehaltsentwicklung ist schwindelerregend"
So oder so wird viel Arbeit auf Sportdirektor Hasan Salihamidzic zukommen, denn im Sommer sind hohe Investitionen des Rekordmeisters zu erwarten. "Es liegt nicht im Interesse des FC Bayern, einen neuen Rekord aufzustellen. Aber es gibt nun mal keinen Transfermarkt nur für den FC Bayern, sondern einen Transfermarkt für den gesamten Fußball. Und aus unserer Erfahrung wissen wir, dass dieser Transfermarkt, was Preise und Tempo betrifft, nur eine Richtung kennt: nach oben. Was mir aber viel mehr Sorgen als die Ablöse-Entwicklung macht, ist die Gehaltsentwicklung. Die ist schwindelerregend", sagte der 64-Jährige.
Kandidaten für ein hohes Gehalt und eine immense Ablösesumme ab kommenden Sommer wären etwa Kai Havertz (Bayer Leverkusen) oder auch Leroy Sané (Manchester City), der nach seinem Kreuzbandriss immer noch am Comeback arbeitet. Rummenigge wollte hinsichtlich Sané keinen Kommentar abgeben, da er noch eineinhalb Jahre Vertrag hat, fügte aber an: "Sollten wir noch Interesse haben - was ich nicht ausschließe - werden wir zuerst mit dem Klub sprechen, um von Anfang an eine freundschaftliche Gesprächsatmosphäre zu schaffen."
Aus gut informierten Kreisen verlautet, dass der Wechsel keineswegs sicher sei. Vielmehr müssten die Verhandlungen neu gestartet werden, da Sané seine Geschicke schon wieder einem neuen Berater anvertraut. Es wird also spannend.
