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NFL: Los Angeles Chargers trennen sich von Philip Rivers

Quarterback will in der National Football League (NFL) weitermachen

Nach 16 Jahren: Chargers trennen sich von Rivers

Ein letztes Goodbye: Philip Rivers nach seinem finalen Spiel als Los Angeles Charger.

Ein letztes Goodbye: Philip Rivers nach seinem finalen Spiel als Los Angeles Charger. imago images

"FOX Sports" hatte bereits in der Vergangenheit berichtet wie auch etliche andere Medienanstalten, dass sich das Franchise aus Los Angeles dazu entschieden habe, ohne Rivers weiterzumachen - was auch darin begründet war, dass Rivers seinen permanenten Wohnsitz von Kalifornien nach Florida verlegt hatte, um näher an seiner Familie zu sein. Gemeinsam mit seiner Frau hat der Spielmacher neun Kinder.

An diesem Montag (10. Februar 2020) machte es das Team aus L.A. nun fix. General Manager Tom Telesco teilte mit, dass das der beste Weg für beide Parteien sei und dies "jedem erlauben würde, sich selbst für 2020 in die bestmögliche Verfassung für neuen Erfolg zu bringen".

Rivers hatte bei den Chargers eine Ära geprägt (59.271 Yards, 397 Touchdowns, jeweils Platz 6 der Geschichte). Im Draft 2004 war er von den New York Giants an vierter Stelle gezogen, direkt im Anschluss aber für Eli Manning zu den damals noch in San Diego ansässigen Chargers getauscht worden. Dort prägte er eine Ära, war 16 Jahre lang Starting Quarterback der Chargers und gehörte trotz unkonventioneller Wurfbewegung stets zu den profiliertesten Spielmachern der Liga.

Trotz Kreuzbandriss gespielt - aber nie im Super Bowl

Der große Makel: Anders als Manning und Ben Roethlisberger, die beide im selben Draft gezogen worden waren und mit denen Rivers daher häufig verglichen worden war, konnte er kein einziges Mal den Super Bowl gewinnen. Sein knappstes Scheitern wurde dabei zu seinem bemerkenswertesten Spiel: Das AFC Championship Game 2008 bestritt Rivers mit gerissenem Kreuzband und riskierte dadurch ein verfrühtes Karriereende. Die Chargers unterlagen den New England Patriots mit 12:21.

Auch sein letzter Play-off-Anlauf 2019 endete gegen die Patriots. Anschließend waren die Chargers aber als Mitfavorit auf den Titel in die nun endende Saison gegangen, hatten aber maßlos enttäuscht und nur fünf Spiele gewonnen. Grund waren unter anderem zahlreiche Verletzungen in der Defensive, aber auch eine schwache Saison von Rivers, der neben 4615 Yards und 23 Touchdowns (Tiefswert seit 2007) auch noch ganze 20 Interceptions warf.

Im Anschluss an das letzte Saisonspiel hatte er noch mit Tränen in den Augen erklärt: "Ich kann ganz bestimmt sagen, dass ich immer alles gegeben habe - jede Woche, jede Minute. Ich habe mit so vielen Spielern über all die Jahre zusammengespielt und konnte ihnen am Ende in der Umkleide immer sagen: Ich habe alles gegeben. Egal ob wir verloren oder gewonnen haben." Heute klingt das nach Abschiedsworten.

Wechselt Rivers nun nach Florida?

Seine Karriere, so viel hat Rivers angekündigt, möchte der 38-Jährige aber noch nicht beenden. Aufgrund seines neuen Wohnsitzes in Florida könnten nun Teams wie Tampa Bay oder Jacksonville interessant werden, auch mit den Tennessee Titans, Carolina Panthers oder Washington Redskins wird Rivers in Verbindung gebracht.

Und die Chargers? Die werden nun zum heißen Kandidat, im kommenden Draft einen Quarterback zu ziehen, um Rivers' Nachfolger zu finden. Los Angeles hat den sechsten Pick des Auswahlverfahrens und könnte sich dadurch Tua Tagovailoa (Alabama) oder Justin Herbert (Oregon) angeln. Dem bisherigen Rivers-Ersatz Tyrod Taylor wird zugetraut, als "Bridge Quarterback" zu fungieren und einen jungen Spielmacher an die NFL heranzuführen. Immer wieder wird auch gemunkelt, dass Tom Brady (42) in seine Heimat Kalifornien wechseln könnte. Der Vertrag des sechsmaligen Super-Bowl-Siegers (NFL-Rekord) bei den New England Patriots ist nicht verlängert worden - Free Agency winkt.

mib/mag

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