Bundesliga

Schreuder: "Verteidigen ist einfacher als Angreifen"

TSG-Coach erklärt die Probleme in Heimspielen

Schreuder: "Verteidigen ist einfacher als Angreifen"

Wusste um Bremens Schwäche: Alfred Schreuder mit Werder-Coach Florian Kohfeldt.

Wusste um Bremens Schwäche: Alfred Schreuder mit Werder-Coach Florian Kohfeldt. imago images

Nach dem fünften Auswärtssieg dieser Saison in Bremen konnte Alfred Schreuder sehr gut mitfühlen mit den gebeutelten Gastgebern. "Wir wussten, dass Bremen in engeren Räumen auch Probleme hat, dieses Problem haben wir auch in Heimspielen", weiß Hoffenheims Cheftrainer. Dem 47-Jährigen ist natürlich nicht entgangen, dass die Erwartungen der Besucher in der Prezero-Arena häufig unerfüllt blieben. Der Niederländer brach es auf eine ganz einfache Formel herunter: "Verteidigen ist einfacher als Angreifen." Deshalb hätten "viele Mannschaften daheim Probleme", auch die TSG. "Nur die Bayern vielleicht nicht." Doch, zuweilen auch der Rekordmeister. Schließlich gewann Hoffenheim diese Saison erstmals in München.

Wiedersehen mit Amiri und Demirbay

Das Bespielen tiefstehender und gut organisierter Gegner, ohne die eigene Defensive zu entblößen, das ist die Königsdisziplin. "Wir müssen das trainieren und weiterentwickeln. Deswegen haben wir auch Munas Dabbur geholt, einen Spieler, der in engen Räumen spielen kann", erläutert Schreuder, "wenn die Leuten Ahnung haben von Fußball und das verstehen, wissen sie auch, warum das dieses Jahr etwas schwieriger ist in Heimspielen." Schließlich habe er eine ziemlich runderneuerte Mannschaft übernommen im Sommer. "Wenn man als Hoffenheim für 130 Millionen Euro Spieler verkauft und für 40 Millionen einkauft, braucht es einfach wieder Zeit, um diese neuen Spieler zu entwickeln. Und da ist es einfacher, auswärts zu spielen, weil da die Erwartungen nicht so hoch sind." Und der Gegner in aller Regel initiativ werden muss. Zu Hause "müssen wir das neu aufbauen. Die Spieler, die wir geholt haben, haben noch viel Luft nach oben."

Vielleicht kommen der TSG da die als offensivfreudig bekannten Leverkusener gerade recht und im doppelten Sinn entgegen. Mit gleich zwei Offensivkräften, die im Sommer die Seiten wechselten: Kerem Demirbay für 32 Millionen und Nadiem Amiri für neun Millionen Euro wanderten zu Bayer ab. "Wir sind Hoffenheim und kein Spitzenklub in der Bundesliga. Sonst würden wir nicht so viele Spieler verkaufen", schlussfolgert Schreuder, "ich bin sehr zufrieden mit der Entwicklung meiner Mannschaft". Die liegt aktuell vier Punkte und zwei Plätze hinter Leverkusen. Beim 0:0 im Hinspiel hatte Hoffenheim mit Glück und Geschick in einer Abwehrschlacht einen Punkt ergattert.

Michael Pfeifer

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