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Zum Einschlafen: FIFA-Profis finden ihren eSport langweilig

Fehlende Tore sorgen für Unmut

Zum Einschlafen: FIFA-Profis finden ihren eSport langweilig

Offensiv-Fanatiker 'MoAuba' ist kein Freund von der torarmen Spielweise in FIFA 20.

Offensiv-Fanatiker 'MoAuba' ist kein Freund von der torarmen Spielweise in FIFA 20. EA SPORTS

Das starke Ballbesitzspiel in FIFA 20 ist schon seit mehreren Monaten ein Dorn im Auge vieler Profis. Auch bei Mohammed 'MoAuba' Harkous. Der FIFA-Weltmeister konnte während des FUT Champions Cups am Wochenende des 17. Januars seine Meinung über den Unterhaltungswert der Übertragung ebenfalls nicht zurückhalten. Unter anderem veröffentlichte der amtierende Weltmeister auf Twitter ein Bild, in dem er sich schlafend stellte, mit der Überschrift: "Ich, wenn ich mir FIFA 20 Profi gegen Profi anschaue." In dieselbe Kerbe schlugen auch Erhan 'Dr. Erhano' Kayman und Danny 'proownez' Liepolt. Ersterer schrieb sarkastisch: "Es macht Spaß, FIFA 20 eSports zu schauen." Liepolt führte aus: "Man guckt den FUT Champions Cup Stream, sieht 70 Minuten nicht einen Schuss und macht dann wieder aus. So spannend und unterhaltsam."

Schießen statt bunkern

Alle drei Spieler erhielten Zuspruch für ihre Kommentare - sowohl von anderen Profis als auch der Community. Ein Wunsch eint sie alle: mehr Tore. Während vergangene Saison noch aus über 20 Metern auf den Kasten gezimmert wurde und derlei Schüsse reingingen, wagen sich die meisten Profis in FIFA 20 nicht einmal an Distanzschüsse, denn sie gehen nur selten rein. Zudem bunkert fast jeder Spieler am eigenen Strafraum. Auf der Suche nach einer Lücke in der Abwehr wird daher viel gedribbelt, viel gepasst, aber nicht geschossen. Das zeigt sich auch im statistischen Vergleich mit FIFA 19. Beim FUT Champions Cup im Januar vor einem Jahr fielen im Durchschnitt fast vier Tore pro Spiel, beim Turnier am vergangenen Wochenende waren es nur knapp über zwei. Eine Lösung dafür kann nur EA präsentieren. Ein Update, das Ballbesitzfußball und bunkern abschwächt, wird gebraucht und verlangt.

Bei den Zuschauerzahlen hat sich die Entwicklung allerdings nicht gezeigt. Laut der Statistik-Seite Esports Charts schauten bei dem von Turnier in Atlanta durchschnittlich 30.000 Personen auf Twitch zu. Beim FUT Champions Cup im Februar 2019, der ebenfalls von ELEAGUE veranstaltet wurde, lag die Zahl ebenfalls nur knapp über 30.000. Ein eindeutiger Beweis für den sinkenden Unterhaltungswert fehlt demnach. Und sollten Zuschauer wirklich vor dem Bildschirm eingeschlafen sein, dann war das Fenster mit der Übertragung wahrscheinlich noch offen.

Christian Mittweg

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