2. Bundesliga

DFB lädt VfB-Stürmer Gomez in Kölner Keller ein

Nach Kritik des VfB-Angreifers

DFB lädt Gomez in Kölner Keller ein

Nicht schon wieder! Auch in Darmstadt schoss Mario Gomez (l., mit Referee Patrick Ittrich) ein Tor, das nicht zählte.

Nicht schon wieder! Auch in Darmstadt schoss Mario Gomez (l., mit Referee Patrick Ittrich) ein Tor, das nicht zählte. imago images

"Wir haben bei uns heute Morgen spontan gesagt: Wir laden Mario Gomez gerne ein, wenn er Interesse hat", sagte Jochen Drees, Projektleiter Videobeweis beim DFB, am Dienstag der dpa. "Er kann gerne mal zu uns ins Video-Assist-Center kommen und sich das Ganze mal anschauen."

"Er kann sich auch selbst mal an eine Arbeitsstation setzen"

Gomez hatte am Montagabend beim 1:1 seines VfB Stuttgart in Darmstadt sein fünftes Tor binnen drei Spielen geschossen, das wegen einer knappen Abseitsstellung nicht zählte, und danach seinem Frust über den Videobeweis erneut freien Lauf gelassen. "Das ist einfach so ein Bullshit!", hatte er diesmal geschimpft.

"Wir können ihm gerne erklären, wie der Video-Assistent und die kalibrierte Linie funktionieren", reagierte Drees nun. "Er kann sich auch selbst mal an eine Arbeitsstation setzen und Abseitssituationen bewerten. Er ist herzlich willkommen!"

Laut Drees hätten vier der fünf Tore auch ohne Videobeweis nicht gezählt

Allerdings verwies Drees auch darauf, dass bei vier der fünf nicht anerkannten Treffer der Assistent auf dem Feld die Situation als Abseits bewertet habe - und nicht vom Videoassistent in Köln korrigiert wurde. "Diese Vorgänge hatten also sehr wenig mit dem Videoassistenten zu tun, dieser hat die korrekten Entscheidungen auf dem Feld nur bestätigt." Er sehe "kein Fehlverhalten vom Videoassistenten oder vom Schiedsrichterassistenten auf dem Platz, das zu kritisieren wäre".

Gomez indes hatte geklagt, dass Linienrichter seit Einführung des Videobeweises auch auf Verdacht die Fahne heben würden, "weil sie denken, es wird überprüft". Und im Kölner Keller lasse sich dann der Moment der Ballabgabe, der für die Beurteilung einer Abseitsstellung maßgeblich ist, gar nicht exakt feststellen, so der Ex-Nationalstürmer. "Sobald es die Technik irgendwann gibt, dann akzeptiere ich's. Aber da werde ich nicht mehr spielen."

Drees sieht keinen Ermessensspielraum: "Kalibrierte Linien sehr genau"

Für Drees dagegen gibt es bei der Abseitsbewertung keinen Ermessensspielraum. "Die kalibrierte Linie, die wir verwenden, ist die gleiche, wie sie die FIFA für die Weltmeisterschaft 2018 zertifiziert hat. Die kalibrierten Linien sind sehr genau". Die Prozesse würden dabei immer gleich ablaufen: "Der Videoassistent hält zuerst den Moment des ersten Impulses auf den Ball fest, der beim Abspiel mit dem Fuß oder dem Kopf stattfindet. Die hochauflösenden Kameras produzieren bis zu 150 Bilder pro Sekunde. Das heißt, man hat eine sehr detaillierte Darstellung des entscheidenden Zeitpunktes."

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jpe/dpa

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