Bundesliga

Christian Streich verteidigt Vincenzo Grifos Rote Karte

Der SC-Rückkehrer sei "mit aller Konsequenz für die Mannschaft eingestanden"

Streich verteidigt Grifos Rote Karte

Nimmt Vincenzo Grifo in Schutz, will aber auch noch mehr aus dem Rückkehrer herausholen: Freiburgs Trainer Christian Streich.

Nimmt Vincenzo Grifo in Schutz, will aber auch noch mehr aus dem Rückkehrer herausholen: Freiburgs Trainer Christian Streich. imago images

Seit seiner zweiten Rückkehr nach Freiburg ist es für Vincenzo Grifo nicht so rund gelaufen wie bei seiner ersten in der vergangenen Rückrunde, in der er - bis auf das Spiel gegen Hoffenheim - immer zur Startelf gehört hat. Bislang durfte er erst zweimal von Beginn an ran, fünfmal wurde er eingewechselt.

Und dann kamen die drei Spiele Sperre nach seiner Tätlichkeit am Frankfurter David Abraham, der zuvor Christian Streich umgerempelt hatte. "Es ist schade für ihn, dass er nicht kicken konnte", sagte Streich, "aber er ist mit aller Konsequenz für die Mannschaft eingestanden."

Streich: "Wir sind keine Täter"

Ohne in den Details nochmal auf die Szenen beim Heimspiel gegen Frankfurt einzugehen, nahm der SC-Coach Grifo in der Pressekonferenz vor dem Spiel bei Hertha (Samstag, 15.30 Uhr) in Schutz. "Vince hat einfach gewisse Dinge nicht akzeptiert. Wir sind alle emotionale Menschen und wenn's zu weit geht, geht's zu weit", so Streich, "man zahlt für alles einen Preis, aber dieser Preis war notwendig für uns als Mannschaft. Wir stehen zusammen, und wir sind keine Täter, aber wir lassen uns auch nicht zum Opfer machen."

Jetzt soll der Rückkehrer aber wieder sportliche Schlagzeilen schreiben. "Die Situation war für ihn nicht so einfach, als er wieder kam, die anderen haben gut gespielt", erklärte Streich. Hinzu sei gekommen, dass er "viel erlebt hat die letzten zweieinhalb Jahre".

Dass Grifo in dieser Saison noch nicht wieder so gut Fuß gefasst hat wie in der letzten Rückrunde, als er in 16 Spielen auf sechs Tore und fünf Vorlagen kam, kann auch daran liegen, dass die Freiburger inzwischen häufiger mit Dreierkette spielen. Das 4-4-2-System scheint dem 26-Jährigen mehr zu liegen, was sein Trainer bestätigte. "Er kennt das 4-4-2 oder das 4-2-3-1, das haben wir lange gespielt und Erfolge gehabt, das ist auch eine mentale Geschichte", sagte Streich.

Grifo gegen den Ball mit Luft nach oben

In der aktuell dominierenden Systematik gebe es nur wenige Unterschiede, diese aber vor allem bei der Arbeit gegen den Ball, in der Grifo noch ein paar Defizite habe, auch wenn er "viel läuft und fleißig ist". "Er muss verinnerlichen, dass er gewisse Situationen erkennt, wo er gegen den Ball zu einhundert Prozent da sein muss über eine Strecke von 60 oder 70 Metern, als ob er den Ball hätte und aufs Tor stürmen könnte", erklärte Streich.

Und führte fort: "Wenn er das noch hinkriegt, ist er nochmal zwei, drei oder vier Prozent besser." Er betonte jedoch, dass Grifo ein Spieler ist, der von seiner Intuition lebt, die er ihm auch nicht nehmen will. "Ich probiere, jedem Spieler maximale Freiheiten zu lassen, die gut für uns sind, und Vince braucht Freiheiten."

Daniela Frahm