2. Bundesliga

Gomez beendet Pechsträhne - Heidenheim überrascht HSV

Überblick: St. Paulis Krise spitzt sich zu - Dresden bleibt Letzter

Gomez beendet Pechsträhne - Heidenheim überrascht HSV

Zurück auf dem 3. Platz in der 2. Bundesliga: der VfB Stuttgart um den ehemaligen Nationalspieler Mario Gomez.

Zurück auf dem 3. Platz in der 2. Bundesliga: der VfB Stuttgart um den ehemaligen Nationalspieler Mario Gomez. imago images

Vor der Saison wäre die Paarung VfB Stuttgart vs. 1. FC Nürnberg ein ultimatives Top-Spiel gewesen, nun am Montag im Zuge von Spieltag 16 standen die beiden Traditionsklubs gänzlich woanders im Tableau und trafen sich zugleich für einen kleinen Krisengipfel. Denn: Die Schwaben hatten zuletzt fünf ihrer vergangenen acht Pflichtspiele verloren (3/0/5), was auch vermehrt zu kritischen Stimmen rund um Trainer Tim Walter geführt hatte. Die Franken waren derweil seit sieben Ligapartien (drei Remis) gänzlich sieglos geblieben.

Nach einem guten Start des FCN, Frey donnerte die Kugel aus wenigen Metern Entfernung zum 1:0 unter den Querbalken (10. Minute), nahm allerdings schnell der Favorit an Fahrt au. Denn in der Folge und nach einem nach Foul aberkannten Tor (Endo) sowie einem nach Abseits aberkannten VfB-Treffer (Gomez) spielten die Schwaben ihre Klasse immer mehr aus, dominierten den Club - und belohnten sich schließlich. Der eingewechselte Silas (Wamangituka) verwandelte einen nach VAR-Eingriff gegebenen Handelfmeter sicher zum 1:1 (58.), ehe der in den letzten zwei Spielen viermal nach erzielten Toren zum "Opfer" gewordene Gomez seine Pechsträhne mit dem 2:1 beendete und zu seinem 2. Saisontor einen lauten Jubelschrei entsendete (59.). Den Deckel drauf machte schließlich Förster mit einem Beinschuss für Nürnbergs Torwart Dornebusch (72.), womit Stuttgart zurück auf Rang 3 sprang. Der 1. FCN versauert dagegen weiter auf Platz 16.

Grüttners Traumtor reicht: St. Pauli taumelt weiter

Mit sieben Spielen ohne Dreier am Stück war St. Pauli nach Regensburg gereist, beim Jahn zeigte der kriselnde Kiez-Klub jedoch zunächst die richtige Reaktion. Veerman vergab gleich zwei Großchancen, die Quittung folgte durch Routinier Grüttner, der auf der Gegenseite mit der Hacke traumhaft zum 1:0 traf (42.). Es war das Tor des Tages, denn von St. Pauli kam nicht mehr viel, Ziereis musste wegen der zweiten Gelben Karte vorzeitig duschen (69.). In Hamburg spitzt sich die Krise langsam zu, für Trainer Jos Luhukay wird die Luft dünner.

Frühe Führung, verdienter Ausgleich: Dresden auch mit Scholz unglücklich

Nach acht Niederlagen aus den vergangenen neun Pflichtspielen und der Entlassung von Trainer Christian Fiel legte die SG Dynamo, mit Interimscoach Heiko Scholz, gegen Sandhausen stark los. Schon nach fünf Minuten traf Jeremejeff zur Führung, danach allerdings übernahm der zuvor fünfmal in Folge unbesiegte SVS das Spielgeschehen und glich etwas glücklich aus: Bouhaddouz scheiterte mit einem Elfmeter an Dynamo-Schlussmann Broll, den Nachschuss stocherte Scheu über die Linie (30.). Nach dem Seitenwechsel blieben die Gäste überlegen, spielten sich aber kaum nennenswerte Chancen heraus. Die sammelte in der Schlussphase stattdessen Dresden, blieb aber glücklos. Es endete mit dem Remis - Dynamo ist damit weiterhin Letzter.

Palsson fliegt: Darmstadt holt einen Punkt in Wiesbaden

Der SV Wehen Wiesbaden hat sich vor dem Spiel gegen Darmstadt wieder in Schlagdistanz zum rettenden Ufer gebracht. In Abschnitt eins des hessischen Duells ließen beide Teams gute Gelegenheiten liegen, nach der Pause passierte bis zur Schlussphase nicht viel. In der 75. Minute sah Darmstadts Palsson wegen eines rüden Einsteigens gegen Aigner die Rote Karte, die Lilien brachten den Punkt auch zu zehnt über die Zeit.

Haraguchi beendet den Heimfluch

Der Bann ist gebrochen! Hannover holte im achten Anlauf gegen Aue den ersten Heimsieg der Saison. Nach frühem verletzungsbedingtem Wechsel (Samson ersetzte Kempe) ging erst Aue schnell in Führung. Strauß überraschte Keeper Zieler mit einer verunglückten Flanke - oder war es doch gewollt und damit genial? In der bis dahin ausgeglichenen Partie köpfte Bakalorz nach einer Ecke noch vor der Pause zum 1:1 ein. Doch der Kapitän hatte nach dem Wechsel Pech, denn durch ein Eigentor, er hatte unglücklich per Kopf verlängert, machte er den Treffer zunichte: 1:2. Die beste Chance zum erneuten Ausgleich hatte zunächst Maina, aber Männel zeigte einen Riesenreflex. Bei Weydandts Kopfball zum 2:2 musste sich der Keeper aber doch geschlagen geben. Die Niedersachsen wollten jetzt unbedingt den Sieg und belohnten sich: Haraguchi traf in der 90. Minute zum langersehnten ersten Heimsieg.

Osnabrück überholt Kiel - Meffert sieht Rot

Osnabrück surft weiter auf der Erfolgswelle und hat sich in Kiel mit 4:2 durchgesetzt und Holstein in der Tabelle überholt. Den perfekten Start erwischten aber erst die Hausherren, die nach einem Treffer von Serra bereits nach zehn Minuten in Führung gingen. Nach einem Foul im Strafraum schaltete sich der VAR ein und der VfL bekam einen Strafstoß, den Alvarez ganz cool verwandelte. Die Freude darüber war schnell verflogen, denn nach einem Handspiel verwandelte Mühling den fälligen Strafstoß zur erneuten verdienten Führung. In der zweiten Hälfte drehten die Gäste durch Treffer von Alvarez (per direktem Freistoß) und Blacha die Partie. Kiel rückte auf, Osnabrück konterte und Henning traf zum 4:2. Als Meffert wenig später vom Platz flog, war die Partie entschieden.

Fürth schlägt gegen Bochum spät zu

Fürth hat sich dank zweier später Tore einen 3:1-Sieg gegen den VfL Bochum gesichert. Zunächst traf Nielsen in der Anfangsphase aus rund 16 Metern nur den Pfosten. Besser machte es Hrgota, der das Leder zum 1:0 ins Tor stolperte. In der Folge kontrollierten die Franken bis zur Pause das Geschehen und überstanden eine kurze kritische Phase auch dank Burchert. Doch nach einem Patzer war Ganvoula für den VfL zur Stelle und bejubelte das 1:1. Erst in der Schlussphase wurde die Partie durch die Tore von Hrgota und Leweling entschieden.

Bielefeld rettet Remis in dramatischer Nachspielzeit

Während Bielefeld eine nahezu makellose Auswärtsbilanz hat (7/1/0) bleiben die Heimspiele das Problem. Die Arminia kam gegen den Karlsruher SC nicht über ein 2:2 hinaus und freute sich am Ende trotzdem. Die Arminen übernahmen schnell die Initiative und hatten durch Hartel und Voglsammer erste gute Möglichkeiten. Dennoch gingen die Gäste überraschend in Führung. Lorenz traf mit einem wuchtigen Schuss. Die Ostwestfalen hatten über 70 Prozent Ballbesitz, vermochten es aber nicht, Zählbares daraus abzuleiten, sodass die Gäste mit der Führung im Rücken in den zweiten Durchgang gingen. So musste ein Foulelfmeter herhalten. Klos verwandelte sicher zum 1:1. In der Nachspielzeit wurde es dramatisch. Erst traf Wanitzek nach Riesenpatzer zur erneuten Gästeführung, ehe Edmundsson noch das 2:2 glückte. Das reichte Bielefeld zur vorzeitigen Herbstmeisterschaft.

HSV verliert erstes Heimspiel - FCH im Aufstiegsrennen

Der Hamburger SV verlor gegen den 1. FC Heidenheim sein erstes Heimspiel in dieser Saison. Der HSV hatte zunächst Glück, als Kleindienst nach einem Fehler von Leibold mit einem sehenswerten Schuss nur an den Pfosten traf. Ein Warnschuss der die Hecking-Elf nur bedingt aufweckte. Die Schwaben standen hinten sicher, ließen die Offensive der Hamburger kaum zur Entfaltung kommen, sodass es ohne Tore in die Pause ging. Das Team von Frank Schmidt stand auch nach dem Wechsel tief und machte es den Hausherren schwer. Die wenigen Chancen (etwa durch Kittel) nutzte der HSV nicht. Nach einem weiteren Alutreffer für den FCH war Föhrenbach zur Stelle und erzielte das Tor des Tages. Dadurch meldet sich Heidenheim im Aufstiegsrennen an und liegt nur noch drei Punkte hinter Hamburg.

kon