Michael Lorenz bejubelt mit seinen Teamkollegen Kiskanc, Boskovic (v.l.) und Barut (verdeckt) sein 0:1. dpa
Auf Seiten der Fürther musste Trainer Benno Möhlmann zwei Änderungen im Vergleich zum 2:0-Erfolg in Köln vornehmen. Judt (5. Gelbe Karte) und Andreasen (muskuläre Probleme) konnten ihre Position im zentralen Mittelfeld nicht einnehmen und wurden durch Lanig und Karl ersetzt. Ebenfalls zwei Wechsel in der Startformation nach dem 0:0 gegen Rostock nahm Essens Coach Lorenz-Günther Köstner vor. Innenverteidiger Hysky fiel mit Mandelentzündung aus, für ihn spielte Michael Lorenz. Zudem kam im Mittelfeld Lorenzon an Stelle von Wehlage zum Einsatz.
Von Beginn an präsentierten sich die Franken engagiert und lauffreudig. Doch auch die Essener beschränkten sich nicht nur auf die Defensive. Mit ihrer ersten Torchance gelang RWE sofort ein Treffer. Kiskanc flankte einen Freistoß aus halblinker Position in die Mitte. Dort konnte sich Michael Lorenz den Ball geschickt um Kleine herum vorlegen und mit rechts ins linke Toreck zur Führung für Essen einschießen (18.). Die Führung war zu diesem Zeitpunkt nicht unverdient, da die Köstner-Schützlinge defensiv clever gegen die Fürther Bemühungen verteidigte und mit schnellem direktem Spiel selbst gute Angriffsaktionen initiierten.
Doch nach und nach erspielte sich die SpVgg dann nach dem Rückstand ein deutliches Übergewicht, auch wenn hochkarätige Gelegenheiten Mangelware blieben. Reisinger sowie Lanig und Karl mit Distanzschüssen vergaben die besten Möglichkeiten für Fürth. So ging es mit der hart erarbeiteten knappen Führung für die Ruhrpott-Elf in die Halbzeitpause.
Der 32. Spieltag
Trainer Benno Möhlmann brachte nach dem Seitenwechsel Top-"Joker" Cidimar für Reisinger. Der Brasilianer sorgte sofort für mehr Schwung im Fürther Angriffsspiel. Nach Flanke von Felgenhauer sowie einem Eckball verfehlte der in den letzten beiden Wochen jeweils erfolgreiche Stürmer per Kopf den Ausgleich nur knapp. Doch in der Folge stellte sich die bis dahin sichere Essener Abwehr auf die neuen Umstände ein und ließ die Franken kaum einmal in Tornähe kommen.
Nachdem zuvor lediglich Kläsener mit einem frechen Freistoß auf das Fürther Tor von der Mittellinie den zu weit vor seinem Tor stehenden Loboué zu einer Flugparade gezwungen hatte, nutzten die Essener dann wie schon im ersten Durchgang die erste "echte" Torchance der Spielhälfte. Lorenzon eroberte im Mittelfeld den Ball und passte in den Lauf von Özbek. Der Deutsch-Türke zog nach innen, wurde gleich von mehreren Fürther Abwehrspielern nicht angegriffen und vollendete aus zentraler Position mustergültig gegen die Laufrichtung von Loboué ins rechte Toreck (70.).
Danach wirkten die Fürther geschockt, so dass Essen in der Schlussphase mit Ausnahme eines Pfostentreffers von Mijatovic per Kopf (89.) kaum Mühe hatte, den Vorsprung zu verteidigen. Zu unpräzise und einfallslos waren die Bemühungen der SpVgg, bei der sich das Fehlen von Judt und Andreasen deutlich bemerkbar machte.
Dank der Niederlagen der direkten Konkurrenz (Freiburg, Rostock) können sich die Franken mit einem Sieg am kommenden Sonntag in Unterhaching dennoch weiter Hoffnungen auf den Aufstieg machen. Essen kann mit einem Erfolg gegen Burghausen dem Klassenerhalt schon sehr nahe kommen.