2. Bundesliga

Hannover 96 legt Einspruch gegen Wertung des Darmstadt-Spiels ein

Nach aberkanntem Tor gegen die Lilien

Hannover 96 legt Einspruch gegen Wertung des Darmstadt-Spiels ein

Unverständnis bei Marc Stendera, sein Treffer zum vermeintlichen 2:2 wurde zurückgenommen.

Unverständnis bei Marc Stendera, sein Treffer zum vermeintlichen 2:2 wurde zurückgenommen. imago images

Der Einspruch des Bundesliga-Absteigers stützt sich darauf, dass Schiedsrichter Thomsen, von dessen Rücken der Ball vor die Füße von Stendera geprallt war, mit der Aberkennung des vermeintlichen 2:2 einen Regelverstoß begangen habe. "Nach unserer festen Überzeugung hätte dieses Tor - auch trotz der zu Saisonbeginn erfolgten Änderung im Regelwerk - gezählt werden müssen", so in einem Statement des Vereins zu lesen.

Was war passiert? Beim Stand von 1:2 prallte eine von einem Darmstädter Spieler abgefälschte Haraguchi-Flanke vom Rücken des Unparteiischen ab und kam so zu Stendera. Der nahm kurz Anlauf und schoss den Ball passgenau in den Winkel - ein Treffer der Marke "Traumtor". Allerdings erkannte Thomsen, nachdem Videoassistent Tobias Reichel (Stuttgart) entsprechend souffliert hatte, den Ausgleich nicht an.

Das zuständige Sportgericht des Deutschen Fußball-Bundes wird nun zunächst Stellungnahmen von den Verfahrensbeteiligten einholen. Zu gegebener Zeit werde dann über den weiteren Fortgang des Verfahrens entschieden.

Regel 9: "Der Ball ist aus dem Spiel, wenn..."

Ob der Einspruch erfolgreich sein wird, wird sich zeigen. Die vor der Spielzeit angepasste Regel 9 sieht in diesem Fall einen Schiedsrichterball vor. Konkret heißt es: "Der Ball ist aus dem Spiel, wenn (...) er einen Spieloffiziellen berührt, aber auf dem Spielfeld bleibt und ein Team einen aussichtsreichen Angriff auslöst, (...) der Ballbesitz wechselt." Hätte Haraguchi also den Ball zu Stendera passen wollen und Thomsen das Spielgerät ohne weitere Berührung nur leicht abgefälscht, wäre das Spiel weitergelaufen und das Tor hätte gezählt.

Inzwischen hat auch Darmstadt 98 auf den Protest reagiert. Der Sportliche Leiter Carsten Wehlmann erklärte: "Wir haben natürlich Verständnis für die Enttäuschung von Hannover 96 mit Blick auf die ungewöhnliche Situation in der 87. Spielminute. Allerdings existiert die Regel seit Sommer. Da der Unparteiische sich die Situation im Anschluss in der Review-Area angeschaut und bewertet hat, gehen wir daher von einer unanfechtbaren Tatsachenentscheidung aus."

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kög