Vergeblich mühte sich Schweinsteiger, das besser Ende hatte Wolfsburgs van der Leegte für sich. dpa
Durch das 0:2 bei Schalke 04 übernahm der VfL Wolfsburg die Rote Laterne. Entsprechend stand die Mannschaft von Klaus Augenthaler unter Druck, was den Trainer zu einer Änderung in der Startformation veranlasste. Hoogendorp musste raus, mit dem Neuen Stegmayer wählte Augenthaler eine defensivere Variante. Sarpei rückte ins Mittelfeld, Makiadi stürmte neben Hanke.
Unter der Woche feierten die Münchner auf internationalem Parkett einen 2:0-Erfolg in Mailand. Trotz der körperlichen Belastung verzichtete FCB-Coach Felix Magath auf personelle Wechsel und vertraute der erfolgreichen Champions-League-Elf.
Einen ruhigen Start erlebten die 30.000 Zuschauer in der ausverkauften Volkswagen-Arena. Beide Teams warteten zunächst ab, die Gäste bemühten sich auffällig um Ballkontrolle, ließen das Leder über viele Stationen in den eigenen Reihen laufen, ohne dabei jedoch Raumgewinn zu erzielen oder gar torgefährlich zu werden. So blieb ein verunglückter Befreiungsschlag von Kahn der einzige Aufreger in der Anfangsphase. Der Bayern-Schlussmann schoss den störenden Hanke an, der Abpraller landete direkt auf dem Tornetz (8.).
Der 6. Spieltag
So schleppte sich die Partie dahin, ehe nach 30 Minuten eine Eckenserie plötzlich für Gefahr im Wolfsburger Strafraum sorgte. Ein Kopfball von Pizarro, ein Salihamidzic-Schuss aus kurzer Distanz und eine Direktabnahme von Lucio sorgten in kurzer Folge jeweils nach Schweinsteiger-Ecken für Aufregung vor dem Tor der Niedersachsen. Doch mit vereinten Kräften und dank eines gut aufgelegten Jentzsch überstanden die Niedersachsen diese kurze Drangperiode des Tabellenführers, in der Schweinsteiger mit einem Fernschuss den VfL-Schlussmann einer weiteren Prüfung unterzog (31.).
Die Hausherren verzeichneten vor der Pause lediglich eine Möglichkeit, doch die verwertete Hanke eiskalt. Einen weiten Ball in die Spitze legte der 22-Jährige zunächst per Kopf auf Sturmpartner Makiadi ab, bekam das Leder aber postwendend zurück. Van Buyten reklamierte vergebens eine Abseitsposition und Hanke konnte unbedrängt aus wenigen Metern halblinker Position an Kahn vorbei einschieben (36.).
Durch den Treffer kam kurzzeitig Hektik auf, doch Schiedsrichter Dr. Markus Merk beruhigte die Gemüter mit zwei Gelben Karten für van der Leegte und Schweinsteiger schnell wieder.
Vergebliche Reklamationen: Mark van Bommel und die Bayern liefen ohne Erfolg an. dpa
Mit Karimi und Santa Cruz brachte Felix Magath zum zweiten Durchgang zwei frische Kräfte, doch die erhofften kreativen Elemente blieben auch weiterhin aus. Das Engagement der Münchner war erkennbar, durch zu viele Ungenauigkeiten und zahlreiche Fehlpässe wurde das eigene Angriffsspiel jedoch immer wieder gestört.
Die Wolfsburger stellten nach und nach auch die spärlichen Angriffsbemühungen ein, zeigten sich durch Makiadi nur noch ein einziges Mal im Bayern-Sechzehner, als van Buyten allerdings den Querpass des 22-Jährigen abfangen konnte. Augenthaler nahm nach 69 Minuten mit Hanke auch noch einen Stürmer heraus und brachte Abwehrmann Lamprecht.
So verlegte sich Wolfsburg auf eine reine Abwehrschlacht gegen ideenlos anrennende Münchner. Erst in den Schlussminuten tauchte die Augenthaler-Elf mit Karhan (84., Schuss über das Tor) und Hoogendorp (86., Kopfball über das Tor) wieder vor dem von Kahn gehüteten Gehäuse auf. Doch weitere Offensivaktionen waren auch nicht nötig, da die Gäste bis zum Schlusspfiff die vielbeinige Wolfsburger Defensive nicht knacken konnten.
Durch die zweite Saisonniederlage stürzen die Bayern von der Tabellenspitze. In zwei Wochen kommt es nach der Länderspielpause zum Aufeinandertreffen mit dem Tabellennachbarn Hertha BSC. In Wolfsburg hingegen herrscht nach dem ersten Saisonsieg Erleichterung. Die Niedersachsen verlassen durch den "Dreier" die Abstiegränge und können am kommenden Spieltag in Mönchengladbach nachlegen.