Hatten allen Grund zum Jubel: Schweinsteiger und Torhüter Stuckmann nach der Partie. dpa
Bei Braunschweig saß für den entlassenen Trainer Michael Krüger dessen ehemaliger Assistent Willi Kronhardt auf der Bank. Im Vergleich zum Spiel gegen RW Essen nahm der Interimscoach zwei Änderungen vor. Für Abwehrspieler Grimm kam Holsing zum Zug, Tobias Schweinsteiger ersetzte Kastrati (Kreuzbandriss).
Löwen-Coach Walter Schachner nahm nur einen Wechsel im Vergleich zur Partie gegen Carl Zeiss Jena vor: Für den verletzten Ghvinianidze kam Ziegenbein.
Spieler des Spiels
Tore und Karten
1:0 Schweinsteiger (81')
2:0 Schweinsteiger (90')
Stuckmann - Holsing, Husterer , Jülich, K. Rodrigues - Siegert , Lieberknecht , Brinkmann, L. Fuchs - Rische, Schweinsteiger
M. Hofmann - Burkhard, Berhalter , T. Hoffmann, M. Schäfer - Ziegenbein , Schwarz, Baier, Milchraum - Vucicevic , Di Salvo
Schiedsrichter-Team
Spielinfo
| Stadion | Eintracht-Stadion |
| Zuschauer | 19.200 |
In der Anfangsphase merkte man den Braunschweigern die Verunsicherung der jüngsten Misserfolge an. Im Spielaufbau gelang nur wenig, da die meisten Bälle nach wenigen Stationen an die Münchner Löwen abgegeben wurden. 1860 nahm zwar das Heft in die Hand, brachte aber keine großen Chancen zustande. Milchraum und di Salvo versuchten sich mit Schüssen, die aber deutlich ihr Ziel verfehlten.
Ab der 20. Spielminute kamen die Gastgeber besser ins Spiel. Der agile Schweinsteiger wurde zunächst nach einer knappen Abseitsentscheidung zurückgepfiffen – dann machte er sich über halbrechts auf das Tor von Michael Hofmann auf den Weg. Der Löwen-Schlussmann eilte aus seinem Kasten und versuchte an der Strafraumgrenze per Kopf zu klären. Dabei prallte er mit Schweinsteiger zusammen und blieb bewusstlos liegen. Zwar forderten die Braunschweiger Fans die Rote Karte, Schiedsrichter Fandel zückte aber nur die Gelbe. Hofmann musste mit einer schweren Gehirnerschütterung den Platz verlassen – für ihn kam Philipp Tschauner zu seinem Saisondebüt. Die größte Chance der ersten Hälfte hatte Schweinsteiger, der von Fuchs mustergültig frei gespielt wurde. Aus knapp 14 Metern verzog der Ex-Lübecker aber deutlich.
Die zweite Halbzeit begann mit Braunschweiger Überlegenheit. Klare Möglichkeiten blieben aber weiterhin Mangelware. Ab der 54. Minute spielten die Gelb-Blauen dann in Überzahl. Berhalter vertändelte den Ball und konnte Schweinsteiger nur per Foul stoppen. Nach der Gelben Karte in Halbzeit eins blieb Schiri Fandel keine Wahl: Gelb-Rot für den US-Boy. Aber Eintracht konnte die zahlenmäßige Überlegenheit zunächst nicht überzeugend für sich nutzen. Zwar waren die Gastgeber mehr in Ballbesitz, spätestens am gegnerischen Sechzehner wurden die Bälle aber leichtfertig abgegeben.
Doch dann gelang doch noch der erhoffte Befreiungsschlag. Nach einer kurz ausgeführten Ecke flankte Rodrigues in den Strafraum, der überragende Schweinsteiger stieg in der 82. Minute am höchsten und köpfte per Aufsetzer ins linke Eck des von Tschauner gehüteten Gehäuses. Die Löwen setzten in der Folge alles auf eine Karte und wechselten mit Agostino für Ziegenbein einen weiteren Offensivmann ein. Der Schuss ging allerdings nach hinten los. Braunschweig lauerte auf Konter und die Entscheidung. Diese glückte in der 90. Minute erneut Schweinsteiger, der einen Konter auf Zuspiel von wiederum Rodrigues zum 2:0 einnetzte.
Der 7. Spieltag
Damit holte Eintracht Braunschweig nach einer guten zweiten Halbzeit den ersten Saisonsieg und verließ vorerst die Abstiegsränge. Für Interimscoach Willi Kronhardt war es ein Start nach Maß.
Für 1860 München war es dagegen die erste Niederlage der Spielzeit. Die Schachner-Truppe spielte nie ihre technische Überlegenheit aus und geriet spätestens mit der gelb-roten Karte gegen Berhalter auf die Verliererstraße. Gleichzeitig verpassten die Löwen den Sprung an die Tabellenspitze.