3. Liga

1. FC Magdeburg-Torhüter Alexander Brunst: "Ich halte jetzt den Druck hoch"

Torhüter will sich erneut in die erste Elf kämpfen

Vierte Degradierung - Brunst: "Ich halte jetzt den Druck hoch"

Nimmt nur ungern auf der Bank Platz: Alexander Brunst.

Nimmt nur ungern auf der Bank Platz: Alexander Brunst. imago images

Innerhalb von zwei Jahren musste sich Brunst immer wieder hinter den Ex-Torhütern Jan Glinker, Jasmin Fejzic und schlussendlich in der vergangenen Spielzeit Winter-Neuzugang Giorgi Loria anstellen und auf seine Chance warten. Immer wieder reichte es zu ein paar Einsätzen, doch zum wirklichen Stammkeeper schaffte er es nie. Mit Beginn der Saison 2019/20 und dem Amtsantritt von Krämer sollte die Achterbahnfahrt aber enden - zumindest vorerst: Der 24-Jährige wurde zur Nummer eins.

Doch dann kam abermals etwas dazwischen: Und zwar nichts geringeres als ein "Höllentrip". So bezeichnete er gegenüber der "Volksstimme" seinen entzündenden Blinddarm und die damit verbundene Operation Mitte September. Auf erste Tests sei er in der Notaufnahme zunächst "nicht angesprungen". Doch sein Blutbild wurde immer schlechter. Erst ein CT brachte letztendlich die richtige Diagnose. Im Anschluss ging es für Brunst gleich auf dem OP-Tisch. "Das war Alarmstufe Rot", so der Keeper rückblickend. "Der Entzündungswert lag erst bei 70, stieg dann auf 120 und letztlich auf 360 an. Normal ist ein Wert zwischen fünf und zehn."

Wieder mal nur Nummer zwei

Erst sieben Wochen später konnte der Torhüter wieder am Training teilnehmen - und in dieser Zeit passierte etwas, was Brunst in seinen zweieinhalb Jahren beim FCM mittlerweile schon zum vierten Mal widerfahren ist: Er verlor seinen Platz im Tor. Diesmal an Morten Behrens.

Dabei ärgerte die neue Nummer zwei vor allem eines: Er hätte "vielleicht schon nach drei Wochen wieder auf dem Platz stehen können". Doch da die Operation größer ausgefallen war, als gedacht, war der übliche, "minimale Eingriff nicht mehr möglich".

Also wieder alles auf Anfang. Nur Ersatz beim FCM. Für Brunst ist es diesmal trotzdem eine andere Situation. "Mein Körper hat gestreikt. Ich habe mir nichts zu Schulden kommen lassen", sagte er, "aber klar bin ich enttäuscht, weil ich die Nummer eins war".

Darin sei er seiner eigenen Meinung nach auch gut gewesen: "In Chemnitz halte ich zum Beispiel das Unentschieden fest." Die angesprochene Partie gegen den Chemnitzer FC (0:0) war in der Tat sein bestes Saisonspiel (kicker-Note 2,0). Ansonsten musste er sich aber im Ranking der Top-Torhüter eher hinten anstellen.

Harte Arbeit schlägt Talent.

Alexander Brunst

Auf sein Motto "harte Arbeit schlägt Talent" wird er weiterhin setzen. "Es hat sich ja auch bewahrheitet", erklärte Brunst und zählt auf: "Nach der Verletzung von Glinker habe ich die entscheidenden Spiele um den Aufstieg in die 2. Bundesliga mitgemacht." Auch nach Fejzic und der Verpflichtung von Loria habe er "den Druck hochgehalten" und so insgesamt 19 Zweitligaspiele absolviert. Nichtsdestotrotz akzeptiere er den Entschluss seines Coaches, vorerst auf Behrens (acht Spiele, kicker-Durchschnittsnote 3,06) zu setzen.

Prinzipiell, so Brunst, gebe es nach Entscheidungen gegen einen immer zwei Wege: "Entweder ich falle in ein Loch oder ich sage: Jetzt erst recht. Ich zeige euch, dass ihr an mir nicht vorbeikommt." Den zweiten Weg möchte der 24-Jährige nun erneut gehen. Ersterer würde ohnehin nicht zu ihm passen.

"Ich will mich weiterentwickeln, bin noch lange nicht am Ende", stellte er klar. Und eines sei gewiss: "Es kommen auch wieder andere Situationen." Abschließend gab er zu verlauten: "Ich halte jetzt den Druck auf Morten hoch, damit er spürt, dass ich wieder da bin. Im Endeffekt profitieren alle davon."

kon