Bundesliga

Wolfsburgs Oberbürgermeister wünscht sich mehr Mut

VfL-Aufsichtsrat Mohrs meldet sich zu Wort

Wolfsburgs Oberbürgermeister wünscht sich mehr Mut

Klaus Mohrs ist in Wolfsburg Fan, Aufsichtsrat und Oberbürgermeister in Personalunion.

Klaus Mohrs ist in Wolfsburg Fan, Aufsichtsrat und Oberbürgermeister in Personalunion. imago images

So es ihm die Zeit erlaubt, ist Klaus Mohrs eigentlich fast immer bei den Fußballspielen des VfL Wolfsburg zu sehen. Nicht nur bei den Männern, auch die erfolgreichen Fußballfrauen haben es dem Anhänger angetan. Obendrein hat der Oberbürgermeister der Stadt einen Sitz im Aufsichtsrat der VfL-Fußball-GmbH. Und muss qua Amt einen kritischen Blick auf die Vorgänge im Klub haben.

So ist der 67 Jahre alte Politiker nun (noch) nicht ganz glücklich mit dem Auftreten des VfL in dieser Saison. "Vor vier Wochen", sagt Mohrs in einem Gespräch mit dem "Wölferadio", sei er noch "super zufrieden" gewesen. Ende Oktober stand die Mannschaft von Neu-Trainer Oliver Glasner noch auf dem Sprung an die Tabellenspitze. "Ich hätte nicht mit einem solchen Start gerechnet", erklärt Mohrs. "Ich finde den Fußball, den sie spielen, durchaus gut."

Jedoch: Nach nun wettbewerbsübergreifend vier Niederlagen in Folge ändert sich die Stimmung. Und auch die aktuelle Meinung des Aufsichtsrats. "Die letzten vier Spiele waren aus meiner Sicht schon ein deutlicher Rückschritt." Das liege zum einen an den besseren Gegnern, zum anderen an der eigenen mentalen Stärke. Oder Schwäche. Mohrs: "Wenn man erst mal ein, zwei Spiele verliert, dann geht der Kopf ein bisschen runter. Dann gelingt einem manches nicht, was einem drei Wochen vorher noch gelungen ist. Ich glaube, dass der Trainerstab noch einiges zu tun hat."

Vor allem das Offensivspiel missfällt Mohrs. "Ich finde, dass man teilweise den Ball sehr gut nach vorne gespielt hat. Aber irgendwie endet es dann an der Strafraumgrenze. Ich glaube, dass es schwierig ist, nur mit einem wirklich richtigen Stürmer zu spielen, dass Weghorst teilweise überlastet und überfordert ist. Hin und wieder fehlt das kreative, überraschende Moment im Mittelfeld." Kurzum: "Ich würde mir manchmal ein mutigeres Spiel, auch in der Spitze, wünschen." Der Wunsch geht raus an Trainer Glasner. Vom Fan, Aufsichtsrat und Oberbürgermeister in Personalunion.

Thomas Hiete

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